44. Kapitel

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Kapitel 44

 
9. März

Die Stimmung in der Zauberwerkstatt war angespannt. Der Großteil der Crew war bereits nach München gereist um alles für die bevorstehende TV-Aufzeichnung von Dream&Fly aufzubauen. Dennoch stand grade alles auf der Kippe, denn das Corona-Virus, das erst als harmlos angesehen wurde, verbreitete sich überall. Es drohte ein Veranstaltungsverbot. Das machte alle nervös. Eigentlich wollten Andreas und Chris zu Mitte der Woche nach München hinterher fliegen, aber das stand nun auch in den Sternen. Das Telefon bei Ehrlich Entertainment stand nicht still und Julia und Charlotte waren irgendwann so fertig und genervt, dass sie für eine Stunde nicht mehr ran gingen. Alle wollten wissen, ob die Shows am Wochenende nun stattfanden oder nicht, aber das wusste aktuell einfach niemand. Julia und Andreas trafen sich kurz in der Teeküche. Ein schneller Kuss und dann verhielten sie sich wieder wie Arbeitskollegen. „Chef, darf ich heute eher gehen?“ fragte Julia Andreas. „Hmm... das muss ich mir aber nochmal überlegen... nur, wenn Sie später noch Zeit für mich haben“ sagte er grinsend. „Danke, ich habe für heute echt den Kaffee auf... ich hasse telefonieren. Und so lange ich immer nur „Weiß ich nicht“ sagen kann und alle am anderen Ende der Leitung genervt sind, dass man nichts sagen kann, ist das auch noch total frustrierend. Und ja, ich habe Zeit... aber ich brauche irgendwas leckeres zu Essen und eine Massage“ sagte Julia. „Tut mir echt leid, dass ihr das nun abfedern müsst. Ich hoffe, dass sich das bald mal regelt, das geht echt gar nicht. Wir sind echt alle maximal genervt. Und zu deinen Wünschen – die werden dir gerne erfüllt. 19 Uhr bei mir“ sagte Andreas daraufhin. „Wunderbar. Ich freu mich drauf. Und nun wieder an die Arbeit“ versuchte Julia motiviert zu klingen. Andreas hielt ihren Arm noch kurz fest und sie gaben sich noch einen Kuss. In dem Moment kam Chris um die Ecke. „Erwischt“ sagte er und grinste. Julia erschrak und auch Andreas rutsche sein Herz in die Hose. „Ach du bist es Chris“ sagte er dann erleichtert und auch Julia löste sich aus ihrer Schockstarre. „Entspannt euch. Alles gut“ sagte dieser nur und grinste weiter. Er freute sich, dass sein großer Bruder nun mit Julia zusammen war. Konnte aber auch verstehen, dass die beiden nicht wollten, dass es jemand aus der Firma erfuhr. Das kam irgendwann sowieso raus, aber lieber später als früher. Julia ging wieder an ihren Arbeitsplatz und Andreas und Chris wieder ins Büro.

„Wir müssen in der Zauberwerkstatt echt aufpassen, das hätte heute Mittag auch jemand anderes sein können“ sagte Julia als sie mit Andreas am Tisch saß und sie gemeinsam das Abendessen verspeisten. Heute hatte Andreas mal seine Kochkünste gezeigt und Julia schmeckte es sehr gut. „Ja, hast recht. Aber so den ganzen Tag ohne dich... ist auch irgendwie blöd“ sagte Andreas gespielt beleidigt. „Wir sehen uns doch... andere Paare arbeiten in unterschiedlichen Firmen“ sagte Julia. Sie wollte nicht, dass das mit den beiden rauskam. Sie hatte Angst, dass alle anderen dachten, dass sie nur dort angefangen war, um etwas mit Andreas anzufangen. „Stimmt schon... aber so ein klitzekleines Küsschen zwischendurch, dass lässt einen viel motivierter Arbeiten“ sagte er grinsend. „Du bist mir vielleicht einer... aber wenn wir erwischt werden, bin vermutlich eher ich die Dumme und nicht du“ sagte Julia. „Stress dich doch nicht so. Ich bin auch nicht scharf darauf, dass das rum geht. Dann halten wir uns ab jetzt zurück. Und außerdem ist dann keiner von uns dumm. Da stehen wir doch beide drüber“ versuchte Andreas Julia zu beruhigen. „Ja... ich mach mir da halt so viele Gedanken...“ gab sie zu. „Die schalte nun aber mal ab... ich möchte jetzt grade einfach nur glücklich sein... und den Abend, nach einem so blöden und stressigem Tag, mit dir genießen“ kam es von Andreas. „Ich versuchs...“ sprach Julia. „Komm, ab aufs Bett, ich bin dir noch eine Massage schuldig“ sagte Andreas. Und das ließ Julia sich nicht zweimal sagen.

13.   März

Es kam wie befürchtet und alle Veranstaltungen wurden verboten. Andreas und Chris waren nicht nach München geflogen und der Crew blieb nichts anderen übrig als alles wieder abzubauen und nach Bünde zurück zu transportieren. Es wurde ein Lockdown verhängt und ab Montag mussten auch alle Kinder zuhause bleiben, egal ob Schule oder Kindergarten. Die Telefone standen auch heute nicht still, tausende Anfragen was nun mit den Tickets sei, wann es eine Ersatzshow gibt usw.

Andreas und Chris waren verärgert und enttäuscht, aber dennoch mussten sie sich natürlich nach  den behördlichen Vorgaben richten. Am Ende des Tages waren alle Büromitarbeiter inklusive Andreas und Chris einfach nur durch. Sie bestellten eine Runde Pizza für alle und eine Kiste Bier wurde auch bereitgestellt. Das hatten sie alle nach dieser anstrengenden Woche gebraucht.

15.  März

Andreas und vorallem Julia waren sehr aufgeregt. Heute war ein Kaffeetrinken bei Sabrina geplant. Die Kinder lernten Julia kennen und Andreas lernte auch Björn kennen. Er hatte es eher einfach nicht gewollt, er war einfach nicht bereit dafür gewesen, aber nun war er es. Irgendwann musste es ja auch mal soweit sein, denn schließlich waren sie so etwas wie eine große Patchwork-Familie. Sie mussten miteinander auskommen und deswegen fand nun heute ein Treffen statt.

Julia hatte bei Andreas übernachtet, konnte aber nicht gut schlafen. Sie hatte ein wenig Angst vor der Reaktion der Kinder und dass diese sie nicht mochten. Sie gingen den kurzen Weg zu Fuß, so kam Henry auch an die Luft. Das Paar ginge schweigend nebeneinander her und jeder hing seinen Gedanken nach. Als sie vor dem Tor ankamen, atmete Andreas tief durch. „So, dann wollen wir mal“ sagte er und gab den Code zum Öffnen der Tür ein. Auch Julia atmete nochmal durch und ging mit Henry an der Leine hinter Andreas her.  Heute klingelte Andreas mal ganz förmlich, denn eigentlich hatte er ja einen Schlüssel. Louisa öffnete ihnen die Tür. „Hallo Papa“ sagte sie stürmisch und fiel ihm in die Arme. „Hey meine Kleine“ sagte er fröhlich und hob sie kurz einmal hoch. „Das ist Julia, ihr seid euch schonmal beim Spazieren gehen begegnet. Und das hier ist Henry, du erinnerst dich bestimmt oder?“ sagte Andreas dann. „Hi, ja ich kann mich daran erinnern. Henry ist so süß“ sagte Louisa fröhlich und streichelte den kleinen Hund. Dieser wedelte wie wild mit dem Schwanz und freute sich.

Mal ein kleines Lebenszeichen 👋
Ich konnte ein bisschen was schreiben, hatte bzw habe nur leider zwei kranke Kids zuhause 🙈 Oh Wunder, es gibt auch noch normale Erkältung und nicht nur Corona 🙈🥴
Dem konnten wir bisher entgehen, leider hat es aber meine Großeltern aktuell erwischt 😢
Und das aktuelle Weltgeschehen gibt dann den Rest, das aktuell die Gedanken überall, nur nicht wirklich beim Schreiben sind 🙁😟

Ich hoffe euch geht es allen gut 🙏🍀und Danke, dass ihr weiterhin meine Geschichte lest ♥️

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt