52. Kapitel

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Kapitel 52

13. April

Da aktuell kein Urlaub möglich war und man nicht mal innerhalb von Deutschland verreisen durfte, konnten sie ihren geplanten Osterurlaub nicht antreten. Deswegen verlief auch das Osterfest anders als gedacht. Sabrina verbrachte den Ostermontag heute mit ihrem Freund und seinem Sohn bei seinen Eltern. Also verbrachten Andreas und Julia den Tag mit den Kindern. Wandern in der Natur war nicht verboten, deswegen fuhren sie gemeinsam in ein nahegelegenes Waldgebiet um dort zum Nonnenstein zu Wandern. Diesmal waren wirklich alle Kinder motiviert und hatten Lust sich in der Natur zu bewegen. Andreas freute sich, dass selbst Marius, der sonst aktuell immer erst gegen alles war, auch Lust darauf hatte. Julia nahm Henry an die Leine und sie machten sich auf zu der kleinen Wandertour. Andreas ging mit Marius etwas abseits der anderen und unterhielt sich mit ihm. „Wie geht’s dir, Marius?“ fragte Andreas seinen Sohn. Marius überlegte, ob er ehrlich antworten sollte oder nicht. „Das Home-Schooling nervt. Ich will wieder in die Schule und mit meinen Freunden abhängen“sagte er. Andreas konnte ihn verstehen, die aktuelle Situation belastete alle, und die Kinder am allermeisten. Und bei Marius kam die Belastung durch die Trennung seiner Eltern noch dazu. „Das kann ich total verstehen, es ist grade für alle echt ätzend. Hoffen wir mal, dass die Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen und wir in ein paar Wochen damit durch sind und das Leben normal weiter gehen kann“ sprach Andreas verständnisvoll. „Ich hoffe es auch... ich habe echt kein Bock mehr, nichts kann man mehr machen, keine Freunde sehen... nur seine Geschwister... Nervig“ kam es von Marius. „Wie gesagt, mein Junge, ich kann dich echt verstehen. Aber wir kommen da alle gemeinsam durch“ sagte Andreas und klopfte Marius auf die Schulter. Es war gut, dass er sich etwas öffnete und offen aussprach, was ihn belastete. „Und wenn du mal einen Tapetenwechsel brauchst, dann kannst du gerne mal bei mir in der Wohnung übernachten“ bot Andreas ihm an. „Aber Julia ist dann nicht da“ kam es direkt von ihm zurück. „Julia wird dann nicht da sein, versprochen“ bestätigte Andreas ihm. Vielleicht tat etwas mehr Zeit zu zweit Marius und ihm wirklich gut. Und vielleicht sollte er auch mit den anderen beiden exclusive Zeiten einplanen, damit keiner zu kurz kam. Darüber hatte er sich vorher nie so richtig Gedanken gemacht, meist waren sie als komplette Familie unterwegs gewesen bzw. war er sonst einfach viel zu viel unterwegs und hatte dafür schlichtweg keine Zeit gehabt.

Andreas Handy klingelte und er ging ran. „Reinelt?“ meldete er sich. „Hallo Andreas, hier ist Maike“ kam es aus der Leitung. Von Maike hatte er nun eine Weile nichts gehört und war tatsächlich etwas überrascht, dass sie sich meldete. „Ich wollte dir und deiner Familie frohe Ostern wünschen und dich etwas fragen“ sprach sie weiter. „Danke, wünsche ich euch auch. Was gibt es denn?“ kam es freundlich von Andreas zurück. „Am nächsten Freitag... könntest du da eventuell 2-3 Stunden auf Leon aufpassen? Ich... ich habe online jemanden kennengelernt... ich würde ihn gerne treffen... aber erstmal ohne Leon“ erzählte sie dann. „Das freut mich echt zu hören Maike, ich müsste nachher mal in meinen Kalender schauen, ob Freitag was anliegt. Wir sind grade unterwegs. Aber Auftritte sind ja sowieso nicht. Ich melde mich später bei dir okay? Mache es auf jeden Fall gern, das weißt du ja“ antwortete Andreas. Sie sprachen noch kurz und legten dann auf. „Wer ist Maike?“ fragte Marius dann. „Eine Freundin von Emilia, ich habe sie Silvester kennengelernt und habe schon 1-2 Mal auf ihren Sohn aufgepasst“ erklärte Andreas. „Aha okay“ reagierte Marius nur. Er dachte erst, ob sein Vater wohl eine weitere Freundin hatte. Aber das traute er ihm auch nicht zu. Marius´ Wunsch, dass seine Eltern wieder zueinander fanden, war immernoch präsent. Andreas und Marius holten die anderen erst ein, als diese bereits am Ziel angekommen waren. „Na, auch mal da“ neckte Julia ihren Freund. „Wir wollten euch den Erfolg gönnen“ sagte er grinsend. Gerne hätte er ihr nun einen Kuss gegeben, aber er versuchte vor seinen Kindern darauf zu verzichten. Grade vor Marius. Er war froh, dass grade alles so lief wie es lief und wollte nicht das Gegenteil wieder provozieren. Louisa zog Andreas zu einer Infotafel.

„Papa musste noch ein privates Gespräch mit Maike führen, die möchte sich nämlich Freitag mit ihm treffen“ sagte Marius dann und schaute Julia provokant an. Julia wusste natürlich wer Maike war. „Achso, in Ordnung“ sagte sie ruhig und gelassen. Sie wollte sich von Marius nicht provozieren lassen. Andreas hatte das Gespräch mit einem Ohr mitbekommen. Wollte Marius Julia etwa eifersüchtig machen? Das konnte er so nicht auf sich beruhen lassen. Als die beiden wieder bei den anderen waren und Julia das Picknick vorbereitete, hockte Andreas sich zu ihr. „Süße, ich hab gehört was Marius zu dir gesagt hat. Er hat das Gespräch wohl falsch mitbekommen. Maike sucht einen Babysitter für Leon, sie hat am Freitag ein Date“ erklärte Andreas ihr. „Achso okay. Aber es wäre auch in Ordnung gewesen, wenn ihr euch getroffen hättet. Ich weiß ja, dass ihr Kontakt habt und das ist völlig okay“ sagte Julia daraufhin. „Ich würde dir immer sagen, wenn ich sie treffe. Und du brauchst wirklich keine Bedenken haben. Ich liebe nur dich“ sagte Andreas und ließ sich nun doch hinreißen seine Freundin vor seinen Kindern zu küssen. Julia bekam etwas Gänsehaut.

Marius war alles andere als begeistert als er den Kuss der beiden sah. Louisa und Marvin interessierte es nicht, denn sie waren grade mit Henry beschäftigt. Als Andreas und Julia sich voneinander lösten, rief Andreas seine drei Kinder. „Kommt bitte, wir wollen ein bisschen Picknick machen“. Das ließ sich keiner zweimal sagen, denn alle waren hungrig und durstig.

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt