Kapitel 112
3. Dezember
Heute war er also gekommen, der Tag der Scheidung zwischen Sabrina und Andreas. Andreas war innerlich sehr nervös und unruhig, versuchte aber nach Außen ruhig zu wirken. Es war nur noch ein bürokratischer Akt und würde an ihrer freundschaftlichen Beziehung und ihrem Eltern-sein nichts ändern. Zumindest hofften sie beide dieses. Julia begleitete Andreas, denn auch er war für sie da gewesen, als ihre Scheidung mit Lars stattfand. Es war zwar eine andere Ausgangssituation gewesen, aber dennoch wollte auch Julia Andreas ihre Unterstützung geben. „Kaffee?“ fragte Julia, als Andreas aus dem Badezimmer in die Küche kam. „Ja, ein Kaffee kann nicht schaden... aber Hunger habe ich nicht“ sagte er ruhig. Julia machte sich und auch Andreas einen Kaffee und stellte diese auf den Tisch. Julia hatte sich noch zwei Toastbrote gemacht, denn ohne etwas zu Frühstücken konnte sie nicht aus dem Haus. Andreas war nicht so viel nach reden, aber das war auch völlig in Ordnung. Andreas schaute auf die Uhr. „Ich glaube wir sollten langsam los“ sagte er dann. „Ich muss noch kurz auf die Toilette, dann können wir los“ sagte Julia. Sie musste in der letzten Zeit sehr häufig auf die Toilette und auch nachts musste sie mehrfach aufstehen, die Kleine lag wohl ziemlich ungünstig auf ihrer Blase. „Tut mir leid, das ständige aufs Klo rennen ist echt nervig“ sagte Julia als sie aus dem Bad kam und Andreas schon fertig angezogen auf sie wartete. „Alles in Ordnung, stress dich doch deswegen nicht“ sagte er liebevoll und küsste sie kurz. Er kannte das alles ja schon von Sabrina, deswegen war er total entspannt.
Auf der Fahrt schwieg das Paar sich an, aber es war keine unangenehme Stille. Nach einer knappen halben Stunde waren sie vor dem Haupteingang des Amtsgerichtes in Herford.
Auch Björn war als Begleitung mitgekommen. Gemeinsam warteten die beiden Paare vor dem Gericht auf die beiden Anwälte. Als diese fast zeitgleich ankamen, verabschiedeten sich Andreas und Sabrina von Julia und Björn und gingen herein.
„Die letzten Minuten als Ehepartner... irgendwie ein komisches Gefühl, oder?“ fragte Andreas Sabrina. „Du hast recht... eine Scheidung erlebt man ja auch nicht alle Tage“ antwortete sie.
„Wollen wir nen Kaffee oder so trinken gehen?“ fragte Björn. Es war sehr kalt draußen und er merkte, dass Julia schon hin und her lief, weil sie fror. „Ist vielleicht eine ganz gut Idee... mir ist echt verdammt kalt“ sagte sie und rieb sich die Hände. „Komm, hier die Straße runter ist ein kleines Café, da können wir uns bestimmt reinsetzen“ schlug er vor und Julia stimmte mit einem Nicken zu. Gemeinsam gingen sie dorthin und es hatte zum Glück geöffnet. Sie nahmen an einem kleinen Tisch Platz und bestellten einen Cappucino und Julia eine heiße Schokolade, da sie bereits zum Frühstück einen Kaffee getrunken hatte. „Und so einen leckeren Cupcake, den mit den Oreos drauf“ sagte sie, als sie diese in der Auslage erblickte. Björn musste lachen, denn er musste an die Nacht- und Nebel-Aktion aus dem Urlaub denken, wo er für Sabrina Nicnacs und für Julia eine Tafel Milka mit Oreos besorgt hatte. „Was gibt’s denn da zu lachen?“ fragte sie. „Ich musste nur an die Sache mit der Schokolade im Urlaub denken“ sagte. „Ohja... da war ja was... ich mag diese Kekse seit ich schwanger bin einfach so unfassbar gerne“ sagte Julia und grinste. „Sabrina ist von ihren Nicnacs auch nicht mehr losgekommen...“ sagte er lachend. Sie hielten noch ein bisschen Smalltalk, bis irgendwann Björns Handy klingelte. „Hey, wo bist du? Bist du mit Julia unterwegs?“ fragte Sabrina. „Hi mein Schatz, wir sind in einem Café um die Ecke, wir kommen wieder zu euch“ sagte er. Julia zückte ihre Geldbörse. „Ich lade dich ein“ sagte Björn freundlich. „Dankeschön“ kam es von Julia, damit hatte sie nun nicht gerechnet. Sie war froh, dass sie alle so friedlich und freundschaftlich miteinander umgingen und hoffte, dass das auch so blieb. Sie war gespannt, wie nun die Stimmung zwischen Andreas und Sabrina war.
Nachdem die Scheidung vollzogen war und auch alle finanziellen Sachen geregelt waren, verabschiedeten Sabrina und Andreas sich von ihren Anwälten. „Tja, dann sind wir nun geschiedene Menschen“ sagte Andreas. Er war irgendwie ein bisschen traurig, obwohl er es eigentlich nicht sein müsste. Dennoch war es irgendwie ein komisches Gefühl. Sabrina ging es ähnlich. „Das ist nun so. Aber es war ja nun nur noch der offizielle Teil. Also ändert sich ja zwischen uns nichts, oder?“ gab Sabrina zurück. „Von meiner Seite aus, ändert es sich nichts“ bestätigte Andreas. Sie nahmen einander in den Arm und drückten sich. Andreas lag noch etwas bezüglich des ungeborenen Kindes auf der Zunge, aber das hatte er sich besser verkniffen. Er wollte die Stimmung zwischen ihm und ihr nicht kaputt machen und außerdem saßen sie heute Nachmittag noch zusammen an einem Geburtstagstisch, denn Louisa wurde neun.
Als sie das Gebäude verlassen hatten, schauten sie sich nach ihren Partnern um. „Ich rufe Björn mal an. Vielleicht sind sie zusammen irgendwo hin gegangen“ sagte Sabrina und versuchte ihren Freund zu erreichen, der auch direkt dran ging.
Nach wenigen Minuten konnten sie Julia und Björn kommen sehen und gingen ihnen entgegen. Andreas nahm Julia fest in den Arm und küsste sie, Björn tat es ihm gleich und begrüßte seine zukünftige Frau. „Wir können nun endlich unsere Ringe kaufen und gravieren lassen“ sagte Sabrina etwas leiser zu Björn. Sie hatten sich zwar schon Ringe ausgesucht und diese auch in ihren Größen zurücklegen lassen, aber sie wollten sie erst kaufen und gravieren lassen, wenn die Scheidung wirklich durch war.
„Und was machen wir zwei Hübschen nun?“ fragte Andreas seine Freundin. „Wir könnten zum Babyfachmarkt und den Kinderwagen kaufen?“ schaute Julia ihn fragend und mit großen Augen an. „Das ist eine wunderbare Idee“ sagte er daraufhin. Julia wollte Andreas nicht direkt auf den Termin ansprechen, aber es schien alles einvernehmlich geklappt zu haben. Sie gingen zum Auto und als sie drinnen saßen sagte Andreas. „Bei der Scheidung ist alles einvernehmlich gelaufen. Sabrina bekommt das Haus, das werden wir notariell noch alles regeln. Wir haben ja bald unser gemeinsames Eigenheim, worauf ich mich schon sehr freue. Und ich wollte mich noch bei dir bedanken, dass du mich begleitet hast“ sagte er und nahm ihre Hand. „Freut mich, dass ihr alles vernünftig regeln konntet. Ich hatte es ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet. Ich freue mich auch sehr auf unserer gemeinsame Zukunft in unserem Haus. Und ich habe dich natürlich sehr gerne begleitet“ antwortete Julia. „Ich liebe dich so sehr Juli“ sagte Andreas und gab ihr einen innigen Kuss, den Julia auch erwiderte. Sie küssten sich immer fordernder. „Wären wir hier nicht im Parkhaus....dann wüsste ich, was ich gerne mit dir machen würde“ sagte Andreas als er den Kuss unterbrach. „Apropos Parkhaus... nicht, dass wir gleich nachbezahlen müssen, wenn wir hier noch weiter rumknutschen... Und das andere... heute Abend ist bestimmt noch ein bisschen Zeit im Zärtlichkeiten auszutauschen... wenn ich Walross noch nicht zu k.o. bin“ sagte Julia lachend. Julia liebte ihren Babybauch. Aber so langsam fiel es ihr zunehmend schwerer sich zu bewegen. „Wir werden eine Möglichkeit finden“ sagte Andreas lachend und startete den Motor.
Habe momentan leider nicht ganz so viel Zeit zum Schreiben 🙈 Tut mir leid 😩
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...