Kapitel 73
„Hey Marius“ sagte Julia, als sie in sein Zimmer ging. Er saß grade am Schreibtisch und erledigte ein paar Aufgaben für die Schule. „Hallo Julia...“ sagte er leise und versuchte ein bisschen ihrem Blick auszuweichen. Kurz schwiegen sie sich an, dann ergriff Julia das Wort, denn Marius viel es schwer etwas zu sagen. „Wie geht es dir?“ fragte sie, um das Gespräch in Gang zu bringen. „Geht schon... Und dir?“ sprach er vorsichtig. „Soweit ganz gut“ reagierte Julia. Wieder herrschte kurzes Schweigen. „Ich... ich wollte mich bei dir entschuldigen....“ brachte er irgendwann leise hervor. „Es tut mir leid, dass ich dir den Unfall in die Schuhe schieben wollte... dabei bin ich dir absichtlich vors Auto gefahren... das war eine richtig beschissene Idee... aber als ich die Sachen in deinem Auto zufällig gesehen habe... da ist bei mir was durchgebrannt... ich hatte plötzlich so Angst, dass Papa uns im Stich lässt und nur noch dich und das Baby will...“ sagte er ehrlich und weinte. Julia war über seine Entschuldigung und seine Ehrlichkeit grade echt gerührt und musste sich auch ein paar Tränen verdrücken. Auch wenn sie das alles schon von Andreas wusste, war sie immernoch geschockt und verletzt, dass er ihr die Schuld bei der Polizei dafür geben wollte. Sie kam auf ihn zu, setzte sich auf einen Stuhl neben dem Schreibtisch und nahm vorsichtig seine Hand. „Du brauchst keine Angst haben... wirklich nicht. Ich will euch euren Papa nicht wegnehmen... ihr gehört zu ihm und das soll auch so bleiben... ich kann absolut verstehen, dass das in dem Moment ein richtiger Schock für dich war... aber das entschuldigt nicht diese wirklich sehr riskante Aktion und auch nicht, dass du mir das in die Schuhe schieben wolltest... Dir hätte wirklich sonst was passieren können... Ich hätte aber trotzdem auch noch besser aufpassen müssen, vielleicht wäre es dann gar nicht zum Zusammenprall gekommen...Auch mir tut es leid“ sagte Julia. „Es muss dir nicht leid tun... das ist alles nur meine Schuld... und es tut mir auch leid, dass ich es dir hier vorher nicht leicht gemacht habe...“ sprach der Junge. Ihm war nun bewusst geworden, dass er in den letzten Wochen ziemlich mies zu Julia war. Aber die Trennung seiner Eltern hatte ihn in ein großes Loch gerissen. Die Therapie half ihm zwar, aber trotzdem konnte und wollte er nicht akzeptieren, dass seine Eltern mit einem neuen Partner/Partnerin glücklich waren. „Schon gut, Marius. Die Trennung der Eltern ist ein großer Einschnitt, dann neue Partner und jetzt noch ein Baby...Das ist ganz schön viel. Wir raufen uns jetzt zusammen, oder was meinst du? Und wenn du irgendwas hast oder dir was nicht passt, dann reden wir drüber, okay?“ sagte Julia und lächelte ihn an. „Machen wir. Danke“ sagte Marius und brachte auch ein kleines Lächeln hervor. Julia nahm ihn vorsichtig in den Arm, sie hatte grade einfach das Bedürfnis danach, und auch Marius drücke sie vorsichtig an sich. Er war froh, dass sie sich ausgesprochen hatten und nun alles raus war. „Ich fahre morgen mit Papa zur Polizei und werde da alles richtig Stellen... Dann bekommst du auch keinen Ärger mehr“ sagte er. „Danke. Dann wünsch ich dir dafür morgen viel Mut. Das wird schon. Ich fahre jetzt nach Hause. Weiterhin gute Besserung“ sagte Julia und verließ, nachdem Marius sich verabschiedet hatte, den Raum.
Unten warteten Sabrina und Andreas. „Und?“ fragte Andreas. „Wir haben alles geklärt und er hat alles zugegeben und sich entschuldigt. Ich denke, wir werden in Zukunft besser miteinander auskommen. Zumindest hoffe ich das nach diesem Gespräch sehr“ sagte Julia. Sabrina und Andreas waren erleichtert, dass sich die ganze Situation nun geklärt hatte und die Beschuldigungen Julia gegenüber aus der Welt waren. „Wollen wir dann am Wochenende was mit den Kindern unternehmen, damit wir ihnen von ihrem kleinen Geschwisterchen berichten können?“ fragte Julia ihren Freund und strahlte stolz. Da schaltete Sabrina sich ein. „Ich habe dir noch gar nicht gratuliert. Herzlichen Glückwunsch und eine schöne und entspannte Schwangerschaft“ sagte sie und freute sich. „Und von mir aus könnt ihr das Wochenende gerne mit den Kindern verbringen“ fügte sie noch hinzu. „Vielen Dank Sabrina“ sagte Julia. Sie war froh, dass die gesamte Situation so entspannt war und kein Rosenkrieg zwischen Sabrina und Andreas herrschte und keiner dem anderen auch nur irgendetwas gönnte. Zum Glück war es hier anders. „Sag mal, kommst du heute alleine zu Recht mit den Kindern, speziell Marius wegen seinem Bein? Ich würde den Abend gerne mit Julia verbringen“ sagte Andreas dann. „Das kriegen wir hin, sonst hol ich mir Björn als Verstärkung. Macht euch einen schönen Abend. Ich muss jetzt auch los Louisa und Marvin von ihren Freunden abholen“ sagte sie und nahm sich den Autoschlüssel. Sie rief Marius nach oben, dass sie kurz seine Geschwister abholte und verließ dann zusammen mit Julia und Andreas das Haus. Julia musste noch Henry aus der Firma holen, dieser war bei Charlotte geblieben.
„Danke, dass du auf Henry aufgepasst hast“ sagte sie dankbar. „Immer gerne, weißt du doch. Alles klar?“ hakte sie nach. „Ja alles klar... der Unfall ist geklärt. Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, das wäre Marius gegenüber nicht fair, die Schuldzuweisungen und die Sache mit dem Unfall sind vom Tisch und ich denke, dass wir nun besser miteinander auskommen werden“ sagte Julia zu ihrer Kollegin. „Das freut mich wirklich sehr zu hören. Ein Glück, dass alles geklärt ist“ sagte diese erleichtert. „Ja, ich bin wirklich froh darüber. War sehr belastend. Wir sehen uns morgen, einen schönen Feierabend“ sagte Julia. Andreas kam grade die Treppe runter. „Bist du soweit?“ fragte er seine Freundin. „Ja, können los“ antwortete sie ihm. „Euch dann auch einen schönen Feierabend und bis morgen“ sagte sie grinsend. Sie fand es schön, dass Andreas mit Julia zusammen war. Sie hatte es schon sehr schnell im Gefühl gehabt, und viele kleine Situationen bestätigten sie immer wieder darin, bis Julia ihr es schließlich bestätigt hatte. Sie war nun etwas gespannt, ob die beiden bei der Geheimnistuerei blieben oder sich in der Firma als Paar outeten.
Das Paar war nach Enger zu Julia gefahren, da Andreas Kühlschrank leer war und sie keine Lust mehr auf einkaufen hatten. Nachdem sie eine Kleinigkeit zu Abend gegessen hatten, machten sie noch einen großen Spaziergang mit Henry. Sie genossen das warme Juni-Wetter und genossen die Zeit miteinander. „Darf ich zum nächsten Arzttermin mitkommen?“ fragte Andreas dann plötzlich. „Der nächste Termin ist am 15. Ich frage mal nach ob das geht... die sind ja aktuell sehr streng wegen der Pandemie“ sprach sie und hoffte sehr, dass Andreas beim nächsten Ultraschall dabei sein konnte. So hatte sie es sich immer gewünscht, damals mit Lars. Und natürlich blieb der Wunsch jetzt mit Andreas auch. „Aber ich würde mich sehr freuen, wenn du mich begleitest...“ sagte sie und musste fast weinen. „Hey Süße“ sagte er, als er sah, dass sie mit der Fassung rang. Sie schauten sich tief in die Augen. Jetzt musste Julia doch weinen. „Das sind dann wohl die Schwangerschaftshormone“ sagte sie weinen und lachend gleichzeitig. „Ich liebe dich“ sagte Andreas und bewegte seine Lippen die Richtung ihrer. „Ich dich auch... so sehr“ flüsterte sie, und dann trafen sich ihre Lippen endlich.
Wünsche Euch allen einen guten Start in die neue Woche 😊
Hier beginnt jetzt der Alltag wieder. Juhu 😄Ganz liebe Grüße und von ♥️ Danke für das Interesse an meiner Geschichte
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...