51. Kapitel

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Kapitel 51

Andreas lächelte Julia liebevoll an. „Ich dich auch, Juli“ sagte er dann. Es war für beide das erste Mal, dass sie nach ihrer Ehe einer anderen Person 'Ich liebe dich' sagten. Julia freute sich, dass Andreas es bestätigte. Es wäre auch okay gewesen, wenn er nichts gesagt hätte, aber so gab es ihr noch mehr Sicherheit. „Seit wann nennst du mich eigentlich Juli?“ fragte Julia kurze Zeit später. „Magst du es nicht? Kam mir irgendwie so in den Sinn“ sagte er daraufhin. „Doch, du darfst mich gern so nennen. Nur vielleicht nicht grade in der Firma. Charlotte hat es ja eh schon gehört am Donnerstag“ antwortete sie ihm. „Ach, das hat die bestimmt nicht wahrgenommen, da mach dir mal keinen Kopf“ sprach Andreas. „Wollen wir ins Bett, ich bin hundemüde“ gähnte Julia. „Ja, Bett ist gemütlicher“ sagte Andreas und stand auf.

12.              April

 

Am nächsten Morgen war Ostersonntag. Dieses Ostern war, wie alles andere in den letzten Wochen, anders als sonst. Die Kontaktbeschränkungen herrschten weiter vor und ein großes Familientreffen bei Andreas' Schwester Sandra konnte somit nicht stattfinden. Sie hofften, dass sie dieses in ein paar Wochen, wenn alles überstanden war, nachholen konnten. Da Andreas und Chris in der Firma sowieso eng miteinander arbeiteten und Chris auch Julia jeden Tag sah, hatten sie beschlossen, dass Julia und Andreas zu Chris und Emilia zum Mittagessen fuhren. So komplett ohne Familie, fanden sie einfach nicht schön.

Julia wurde als erstes wach und pellte sich aus dem Bett. Es war fast 10 Uhr und sie wollte nun erstmal duschen gehen. Andreas schlief noch tief und fest, zumindest dachte sie das.

In der Zeit, in der sie unter der Dusche war und sich fertig machte, hatte Andreas in der Küche ein kleines Osterfrühstück für die beiden vorbereitet. Julia hatte ja ordentlich eingekauft, dann mussten die Sachen auch gegessen werden. Julia öffnete die Badezimmertür und konnte schon frischen Kaffee und aufgebackene Brötchen riechen.

„Guten Morgen“ sagte sie fröhlich und wurde ebenso von ihrem Freund begrüßt. „Danke für das schöne Frühstück. Frohe Ostern“ sagte sie und nahm am Tisch Platz. „Für dich immer gerne. Frohe Ostern“ sagte Andreas während er die Brötchen aus dem Ofen nahm. „Wo hast du denn die gefärbten Eier her?“ fragte Julia ein wenig verwundert. „Ich bin Zauberer, schon vergessen?“ sagte er lachend. „Ha ha“ kam es von Julia. Andreas hatte von Sabrina ein paar bunte Eier mitgenommen. Diese hatte für die Kinder einige gefärbt und Andreas durfte sich bedienen. Julia war froh, dass es zwischen Andreas und Sabrina, und auch zwischen ihr selber und Sabrina bisher so entspannt lief. Das machte vieles einfacher. Und sie war vorallem froh, dass sie mit Lars wirklich nichts mehr zu tun hatte. Die ganzen Formalitäten nach der Scheidung waren bereits erledigt, Lars hatte Julia ausgezahlt und damit war die Ehe und alles andere zwischen den beiden Geschichte. Als sie daran dachte, fragte sie sich, ob Andreas und Sabrina sich wohl auch irgendwann scheiden lassen würden. Darauf wollte sie Andreas aber nicht ansprechen, sie wollte nicht, dass das eventuell falsch rüber kam. Das musste Andreas schon von sich  aus erzählen. „Wann sollen wir denn bei deinem Bruder und seiner Frau sein?“ fragte Julia. „Gegen 12:30 Uhr“ entgegnete Andreas mit vollem Mund. „Na dann schaffe ich es ja noch zu duschen und wir können noch eine Runde mit Henry nach draußen“ antwortete Julia und nahm sich ein buntes Ei. „Guter Plan. Kommt ihr dann danach mit zu mir? Oder möchtest du lieber etwas Zeit alleine, natürlich mit Henry, aber ohne mich?“ sprach Andreas dann. „Wenn wir dürfen, kommen wir für die nächste Nacht gern mit zu dir. Was ist dein Plan für Montag? Bist du bei deinen Kindern?“ reagierte Julia. Sie hatte gehofft, dass sie die nächste Nacht auch miteinander verbrachten. Sie hatte sich schnell wieder daran gewöhnt, dass jemand neben ihr schlief. Alleine konnte sie nicht so gut schlafen, auch wenn sie dieses eine ganze Zeit lang musste. In Gesellschaft fühlte sie sich einfach wohler und sicherer, vorallem in Andreas'.

Nach einem großen Spaziergang und einer darauf folgenden Dusche, machte sich das Pärchen mit Henry zusammen in Julias Auto auf den Weg nach Bünde zu Chris und seiner Familie. Julia und Emilia hatten sich erst wenige Male gesehen, verstanden sich aber gut. Matteo und Isabell waren mittlerweile 4,5 Monate alt und waren wirklich niedliche Babys. Sie lagen unter ihrem Spielbogen und glucksten glücklich vor sich hin. Julia war ganz angetan von den beiden Kleinen und durfte Isabell auch auf den Arm nehmen. Das Mädchen nahm ihren kleinen Finger in die Hand und ließ diesen auch nicht mehr los. „Sie fühlt sich wohl bei dir“ kommentierte Emilia und lächelte Julia an. Ihr unerfüllter Kinderwunsch machte die Situation grade nicht ganz so leicht, aber sie ließ sich nichts anmerken. Sie hatte schon länger keinen Kontakt zu kleinen Babys gehabt, aber sie würde sich daran gewöhnen, denn die beiden würde sie nun bestimmt öfters sehen. Für Henry hatte Julia eine Decke mitgebracht, die dieser auch nicht verließ. Er hatte nur einmal aus der Ferne die Kinder „beschnuppert“, hatte aber kein großartiges Interesse an ihnen. Somit gab es zum Glück keine Gefahr für die Kinder, denn da hatte Julia erst Bedenken gehabt. Nach einem leckeren Mittagessen, wollten sie noch einen Spaziergang machen. Die Männer heckten aber noch eine Idee aus und wollten sich lieber in Chris ins Büro verziehen. „Ernsthaft jetzt? Es ist Ostern und ihr wollt arbeiten?“ kam es von Emilia. „Du weißt doch, unserer Arbeit kennt keine festen Arbeitszeiten“ entgegnete ihr ihr Ehemann. „Leider ja... und das bekommt man aus euch auch nicht raus. Also viel Erfolg, dann gehen wir alleine raus“ antwortete sie. Julia machte Henry bereit und Emilia legte die beiden Kinder in den Kinderwagen.

„Wie läufts mit Marius?“ fragte Chris seinen Bruder. „Ach es geht. Wir haben bald einen Eltern-Termin bei seiner Therapeutin. Ich bin sehr gespannt. Auf Björn und Julia ist er immernoch nicht gut zu sprechen, aber naja. Ich kanns nicht erzwingen“ sprach Andreas. „Das wird alles werden. Lass die Therapie erstmal richtig anschlagen und dann werdet ihr alle wieder ein gutes Team , da bin ich mir sicher“ sprach Chris. „Und wie läuft es so mit Julia? Du wirkst richtig glücklich großer Bruder“ stellte Chris noch fest. Nach der Trennung hatte er Andreas richtig traurig erlebt, aber jetzt war er wieder richtig aufgeblüht und glücklich. Und das freute Chris wirklich sehr. „Gut, richtig richtig gut. Es ist einfach schön und ich bin glücklich. Wir haben uns gestern das erste mal gesagt, dass wir uns lieben. Also es kam von ihr und ich habe es erwidert. Ganz ehrlich und ohne lange drüber nachzudenken, weil ich es einfach fühle“ sprach Andreas und strahlte förmlich. „Das sieht man dir an. Und es freut mich einfach total für euch“ sagte Chris. „Danke. Wir waren übrigens bei Mama. Julia kannte Mama ja noch gar nicht“ berichtete Andreas. „Ich weiß, Mama hat mich gestern noch angerufen. Sie hat mir nämlich sagen wollen, dass sie sich so freut, dass es dir wieder so gut geht und wie sympathisch sie Julia findet“ gab Chris zu. Andreas war grade so dankbar für seine Familie. Sie standen uneingeschränkt hinter ihm und freuten sich einfach für ihn. Das war nicht selbstverständlich. „Wollten wir jetzt noch am Projekt weiter arbeiten?“ hakte Andreas dann nach. „Stimmt, da war ja was“ lachte Chris und klappte seinen Laptop auf.

Hallo ihr Lieben, es tut mir leid, dass ihr wieder so lange warten musstet.
Zum täglichen Wahnsinn kam leider noch dazu, dass meine liebe Oma verstorben ist 😔

Auf das nächste Kapitel müsst ihr hoffentlich nicht so lange warten.
Danke für Eure Geduld ♥️

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt