Kapitel 144
11. März
"Sag mal Papa..." fing Marius vorsichtig an. "Jaa..." sagte dieser daraufhin. Die beiden saßen waren grade eine große Runde mit Henry spazieren. Julia brachte grade Nora ins Bett, deswegen hatten die beiden die Abendrunde übernommen. "Doro ist am Samstag über Nacht nicht da... meinst du... also dürfte ich bei Melina in der Wohnung übernachten? Dann ist sie nicht so alleine" fragte er dann vorsichtig. "Meinst du mit fast 15 kann man noch nicht alleine bleiben? Wir sind doch nebenan....“ sagte Andreas, musste aber etwas grinsen. Sein Sohn wurde nun langsam aber sicher erwachsen. Er war fast 16 und nun wollte er also das erste Mal mit seiner Freundin alleine zusammen übernachten. „Mensch Papa...“ sagte er und rollte mit den Augen. Andreas lachte. „Mensch Marius... du wirst wohl langsam erwachsen was? Von meiner Seite aus, wäre das okay. Mama und Doro haben da aber auch noch ein Wörtchen mitzureden... Aber also... ich weiß ja nicht, ob ihr schon... also ob ihr an mehr denkt... oder euch vielleicht schonmal körperlich näher gekommen seid? Ich meine, also aufgeklärt bist du ja... Also auch was Verhütung angeht... Kondome sind im Badezimmer in der untersten Schublade ganz hinten“ sprach Andreas etwas um den heißen Brei herum. Marius musste lachen. Er hatte damit gerechnet, dass Andreas auf das Thema Sex zu sprechen kam und er wusste auch genau, dass es ihm nicht leicht fallen würde und er irgendwie drumrum reden würde. Sein Vater war sonst sehr offen, aber beim eigenen Sohn war das vermutlich nochmal etwas ganz anderes. „Ja, ich bin aufgeklärt. Danke. Auch für die Beschreibung wo ich Kondome finde“ lachte er. „Lachst du etwa deinen alten Vater aus, oder was?“ sagte Andreas. „Das würde ich niemals tun... Und zu deiner Beruhigung... wir kommen uns näher, aber noch nicht so nah... Wir hatten noch keinen Sex“ sagte Marius zu seinem Vater. „Okay... aber wenn du irgendwie Fragen oder so hast... Ich bin für dich da... Du kannst wirklich immer zu mir kommen“ sagte Andreas und legte seinem Sohn den Arm um die Schultern. „Danke Papa... Du bist wirklich der beste Papa, den man sich wünschen kann“ sagte Marius und meinte das wirklich ernst. Auch wenn sein Vater immer viel unterwegs war, war er trotzdem ein sehr fürsorglicher Vater, der immer für seine Kinder da war. Und auch, wenn es eine Zeit gab, wo es Probleme gab, so war ihr Verhältnis danach noch sehr viel enger und besser geworden. „Und du bist ein verdammt toller Sohn“ sagte Andreas und war wirklich gerührt von den Worten seines Sohnes.
12.März
Es war mittlerweile von allen Eltern abgesegnet, dass Marius und Melina am Samstag alleine in der Wohnung übernachten durften. Immerhin waren sie beide erst 15. Egal was dort passierte oder nicht, alle vertrauten ihnen, dass sie dann auch an Verhütung dachten.
Andreas war grade in der Werkstatt und schraubte an einer Illusion herum, da klingelte sein Handy. Es war Sabrina. „Hi Andreas... Ich hätte nun quasi sturmfrei, die Kinder sind außer Haus und Björn auch“ sagte sie. Andreas hatte sehnsüchtig auf diesen Anruf gewartet. „Alles klar.. Ich hole den Brief aus meinem Schreibtisch und dann komme ich kurz rüber“ antwortete Andreas dann. Er wurde plötzlich ganz nervös. Heute sollten sie also endlich erfahren, wer der Vater von Emil war. Sein Puls wurde schneller aber er wollte es nun unbedingt wissen. Erst gestern hatte er am Schreibtisch gesessen und den Brief betrachtet und gehofft, dass er diesen zeitnah öffnen konnte. Er machte seine Hände sauber und ging dann ins Büro. Chris telefonierte grade und achtete zum Glück kaum auf seinen Bruder. Er öffnete die unterste Schreibtischschublade und zog den Umschlag heraus. Er steckte diesen in seine Arbeitsjacke und verschwand schnell wieder aus dem Büro. Chris wusste zwar bescheid, aber er wollte vorher nicht noch mit ihm darüber reden. Er erfuhr nachher sowieso was der Ergebnis des Vaterschaftstests war.
Schnellen Schrittes ging er runter, wo er noch von Charlotte aufgehalten wurde. „Charlotte, ich kümmere mich nachher gerne darum, aber jetzt grade muss ich was wichtiges klären. Bin gleich wieder da“ wimmelte er seine Angestellte ab. Es sollte nicht wieder etwas dazwischen kommen. Gleich wurde der Brief auf jeden Fall geöffnet. Er ging rüber zu seinem ehemaligen Haus und klingelte. Es brauchte eine Weile bis Sabrina öffnete. „Komm rein... Emil hat sich grade komplett vollge....“ mehr brauchte sie nicht sagen, Andreas wusste bescheid. „Brauchst du Hilfe?“ fragte er. „Ich muss ihn baden...Anders bekomme ich ihn nicht sauber... und die Klamotten muss ich sofort einweichen“ sagte sie. Andreas folgte ihr nach oben ins Kinderzimmer, wo Emil auf einem Handtuch in seinem Bettchen lag. „Ohja, mein kleiner Sportsfreund... da hilft nur die Wanne“ sagte er zu dem Baby. Sabrina war bereits dabei das Wasser in die Babywanne im Badezimmer einzulassen. Kurze Zeit später kam sie ins Kinderzimmer. „Ich kümmere mich um die Klamotten und die Windel. Kannst du ihn schon baden? Ich bin gleich wieder da“ sagte sie und war schon wieder verschwunden. Im Kinder baden war Andreas Profi, also schritt er zur Tat. „Dann wollen wir dich mal baden kleiner Emil. Die Mama hat schon das Wasser eingelassen und ich werde dich nun baden...Du erinnerst dich bestimmt noch an mich... ich habe dich auf die Welt geholt... und vielleicht... ja ganz vielleicht bin ich sogar dein Papa“ sprach Andreas langsam und die letzten Worte flüsterte er nur noch. Das Baby fand das Wasser zum Glück ganz angenehm und Andreas nutzte den Waschlappen um Emil ein wenig sauber zu machen. „Jetzt waschen wir dich ein bisschen und dann bist du gleich wieder frisch“ sprach er weiter mit dem kleinen Jungen. „Na das klappt ja sehr gut. Dankeschön. Meine Güte, ich frage mich immer wieder, wie so viel Stuhlgang aus so einem mini Körper kommen kann“ sagte sie und lachte. „Ich dachte eigentlich mich kann nichts mehr schocken, aber Kind Nr. 4 übertrifft seine Geschwister in der Hinsicht“ fügte sie noch hinzu. „Ja... ich kann mich an einige Sachen erinnern... aber so schlimm... ne... da hat der kleine Emil ganze Arbeit geleistet“ sagte er grinsend. „Ich glaube er mag es von dir gebadet zu werden“ sagte Sabrina und schaute entspannt dabei zu. Sie vertraute Andreas nach wie vor und nur deswegen hatte sie Emil in seine Hände übergeben. „Wir haben ja auch ein ganz besonderes Verhältnis...“ fing Andreas an und rief sich und auch Sabrina den ungeöffneten Brief damit wieder ins Gedächtnis. Der Grund, warum er eigentlich rüber gekommen war. „Ich war schließlich seine Hebamme“ fügte er noch schnell hinzu. „Das stimmt“ sagte Sabrina leise. Nun war das Baden genug und Andreas hob das kleine Kind aus dem Wasser und legte ihn in Sabrinas Arme und legte sogleich noch ein Handtuch über ihn. „Ich zieh ihn grade an... und kannst dir unten gerne schon einen Kaffee machen... du weißt ja wie das geht... Und danke für deine Hilfe“ sagte sie und schaute ihn vertraut an. „Gerne“ sagte Andreas nur und ging nach unten. Die Küche hatten sie kaum verändert, auch die Kaffeemaschine war noch die selbe. Er holte eine Tasse aus dem Schrank und stellte diese unter den Kaffeevollautomaten, damit dieser ihm einen Cappucino zauberte.
Nach einer Weile kam auch Sabrina mit Emil wieder runter. „So, Kind ist wieder fertig“ sagte sie und legte ihn in den Babyaufsatz vom Hochstuhl. Sabrina nahm sich ein Glas und füllte sich Wasser rein, dann nahm sie am Tisch Platz. „Wo ist der Brief?“ fragte sie dann vorsichtig. Andreas sagte nichts, sondern zog ihn aus seiner Jackentasche und legte ihn zwischen Sabrina und sich. Beide schauten auf den Umschlag. „Wer soll ihn öffnen?“ fragte Sabrina. Andreas atmete einmal tief durch. „Ich mach das“ sagte er dann. Langsam riss er den Umschlag auf und zog einen Brief heraus. Er klappte diesen auf und begann laut vorzulesen.
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...