Kapitel 62
...gratulieren. Es liegt eine intakte Schwangerschaft vor. Hier ist das Kleine, schauen Sie“ sagte sie und lächelte Julia an. Julia starrte ungläubig auf den Bildschirm des Ultraschallgeräts. „Sie sind, nach der Messung des Gerätes, in der 9., Schwangerschaftswoche. Voraussichtlicher Entbindungstermin ist der 31.12.2020“ sprach sie weiter. Julia musste sich erstmal wieder fassen. „Danke. Einfach danke“ sagt sie und Tränen liefen ihr die Wangen herunter. „Ich habe so viele Jahre auf diesen Moment gewartet und nun ist es plötzlich einfach so passiert“ brachte sie heraus. „Ich freue mich sehr für Sie. Hier, ich gebe Ihnen zwei Bilder mit. Und dann sehen wir uns in 3 Wochen wieder und machen den ersten großen Ultraschall. Falls vorher etwas sein sollte, rufen Sie einfach an. Und hier natürlich ihr Mutterpass“ sagte die Ärztin und verabschiedete sich von Julia. Julia musste sich noch anziehen und verließ dann, nachdem sie einen neuen Termin für den 15. Juni abgemacht hatte, die Praxis. Im Auto schaute sie nochmals die Ultraschallbilder an. Sie war schwanger, richtig schwanger. Ein kleines Baby wuchs in ihrem Bauch heran. Jetzt überwog endlich die Freude. Denn jetzt wusste sie, dass sie wirklich schwanger war. Sie war passend zu Charlottes Feierabend wieder in der Firma. Sie musste nun versuchen sich nichts anmerken zu lassen. „Na, alles geregelt?“ fragte Charlotte. „Ja, Banker reden ja immer viel, aber zumindest habe ich erstmal endlich mein Konto hierher verlegt. Der wollte mir noch einige andere Sachen andrehen, aber da muss ich erstmal noch drüber nachdenken“ flunkerte Julia ihre Arbeitskollegin an. „Sehr gut, dann hat das wichtigste ja geklappt. Andreas wollte noch irgendwas von dir, du sollst einmal im Büro vorbeischauen, wenn du wieder da bist. Ich bin dann weg, bis morgen“ sagte Charlotte. „Alles klar, danke. Und danke fürs Aufpassen auf Henry. Bis morgen und einen schönen Feierabend“ antwortete Julia. Das hatte ja schonmal ganz gut geklappt. Julia streichelte kurz Henry und ging dann oben zu Andreas und Chris ins Büro. Sie klopfte an und wurde direkt reingebeten. „Hey Juli“ sagte Andreas und strahlte seine Freundin an. Er kam auf sie zu und küsste sie, ehe sie irgendwas sagen konnte. „Hey Julia“ sagte Chris dann und sie erschrak sich kurz. „Chris, du bist ja auch noch da, entschuldige“ sagte sie. Dieser grinste nur. „Aber ich fahre jetzt auch zu meiner Familie. Wünsche euch beiden Verliebten noch einen schönen Abend“ sprach er uns suchte seine Sachen zusammen. „Dir auch und liebe Grüße“ antwortete Julia und auch Andreas verabschiedete sich von seinem Bruder. „Sehen wir uns heute Abend noch... bei einem von uns zu Hause?“ fragte Julia. „Aber natürlich. Ich habe dich so vermisst mein Schatz“ sagte Andreas und küsste Julia erneut. Sie hatte ihn auch vermisst. Sehr sogar. Sie musste sich grade zusammen reißen nicht los zu weinen. In ihr kam grade wieder Panik hoch. Ob Andreas sich freute? Wollte er noch ein viertes Kind? Sie würde es nachher erfahren. Das Klingeln von Andreas Handy riss die beiden aus einem erneuten Kuss. „Marius, mein Großer“ sagte er in sein Smartphone. „Tut mir leid, ich bin mit Julia verabredet. Wenn du zu Anton möchtest, dann musst du mit Rad fahren. Das nächste Mal fahre ich dich gern wieder“ antwortete er ihm. Und ohne Verabschiedung wurde das Gespräch durch Marius beendet. „Hui, da hat jemand gute Laune... naja. Er wird’s überleben mit Rad zu seinem Kumpel zu fahren“ sagte Andreas. „Heute bist du an erster Stelle“ . „Kommst du zu mir? Ich würde dann jetzt vorfahren und du kommst dann gleich nach“ schlug Julia vor. „Prima, so machen wir das. Ich freue mich, bis gleich. Ich liebe dich“ sagte Andreas. „Ich dich auch, bis gleich“ kam es von Julia.
Als sie eine viertel Stunde später ins Auto stieg, fiel ihr Blick direkt wieder auf den Mutterpass und die Ultraschallbilder auf ihrem Beifahrersitz. Sie musste unweigerlich lächeln und strich sich über den Bauch. Sie fuhr los und wollte grade nach rechts vom Firmenparkplatz auf die Straße abbiegen, da knallte es plötzlich. Julia stand unter Schock, aber stieg dann aus. Sie hatte einen Radfahrer übersehen und angefahren. Dieser lag am Boden. „Oh mein Gott, es tut mir so leid“ sagte sie panisch und wollte ihm aufhelfen, da sah sie, wen sie angefahren hatte. Es war Marius. Dieser weinte und fasste sich an sein Bein. „Marius, ich... es tut mir leid. Ich habe dich nicht gesehen. Ich rufe deinen Vater an“ sprach Julia. „Du hast mich mit voller Absicht angefahren, weil du mich los werden willst“ warf er ihr an den Kopf. Julia konnte nicht darauf reagieren, denn Andreas ging ans Telefon. „Komm bitte schnell raus. Es ist etwas schlimmes passiert“ sagte sie und legte auf. „Das war nicht mit Absicht. Ich habe dich wirklich nicht gesehen, es tut mir so leid“ sagte Julia und weinte auch etwas. Sie war völlig aufgelöst. Andreas kam angelaufen. „Julia, was ist passiert?“ rief er. Und dann sah er schon, dass sein Sohn auf der Straße lag. „Marius“ rief er. „Ich, ich wollte vom Parkplatz fahren und dann knallte es plötzlich“ sagte Julia. „Sie hat mich angesehen und ist einfach drauf los gefahren. Sie hat mich mit voller Absicht angefahren“ sagte Marius weinend. „Das stimmt nicht Marius. Warum sollte ich das machen? Ich habe dich wirklich nicht gesehen. Es tut mir so leid“ weinte auch Julia. „Was redest du da, Marius? Ich rufe erstmal einen Krankenwagen und dann Mama an“ sagte Andreas und wählte schon die 112. „Krankenwagen ist unterwegs und die Polizei kommt auch“ sagte Andreas dann und rief dann Sabrina an. Diese war grade beim Einkaufen aber zum Glück schon auf dem Rückweg und gleich zu Hause. Die Sirenen vom Krankenwagen waren bereits zu hören. „Scheiße, es tut mir so leid. Ich hab dich nicht kommen sehen“ sagte Julia völlig fertig. „Du hast mir doch letzte Woche noch gesagt, dass du mich am liebsten nicht in der Familie haben möchtest und Louisa und Marvin auch nicht, sondern Papa nur für dich alleine haben möchtest. Deswegen wolltest du mich überfahren“ kam es aufgebracht von ihm. Julia dachte sie hörte nicht richtig. Soetwas hatte sie niemals gesagt. „Das habe ich niemals zu dir gesagt“ sagte sie fassungslos. Andreas wusste grade gar nicht mehr was er hier glauben sollte. Er war grade nur darauf bedacht, dass der Krankenwagen kam und die Sanitäter sich um Marius kümmern konnten. „Wer hier wie und wo schuld ist oder nicht, das klären wir noch“ sagte Andreas und winkte den Krankenwagen heran, der grade in die Wichernstraße einbog. Geradewegs dahinter fuhr auch ein Streifenwagen der Polizei.
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...