12. Kapitel

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Kapitel 12
20. Dezember
 
Am heutigen Abend stand die alljährliche Weihnachtsfeier an. Alle Mitarbeiter und Crew-Mitglieder waren herzlich dazu eingeladen und fast alle hatten auch zugesagt. Nach einer sehr stressigen Woche mit Proben für die Premiere nächste Woche und Chris‘ Umzug ins Eigenheim, wo auch noch ein paar Mitarbeiter eingespannt wurden, hatten sich alle diese Feier mehr als verdient. Chris und Andreas hielten eine kurze Ansprache an ihre Mitarbeiter und bedanken sich für ihren Einsatz und Unterstützung. Es waren Tische in der neuen Halle aufgebaut und grade wurde das auch schon das Essen geliefert. Emilia war sogar mit den Kindern gekommen, worüber sich alle sehr freuten, denn natürlich wollte jeder die beiden Kinder mal sehen. Nach dem Essen und als die Kinder unruhig wurden, verabschiedete sie sich wieder. Charlotte und Hannah hatten auch nach Sabrina gefragt, aber Andreas sagte einfach, dass es ihr nicht gut ging. Von der Trennung wusste in der Firma niemand und das sollte vorerst auch so bleiben. Er musste erst selber richtig damit klarkommen und spätestens wenn jemand mitbekam, dass er nicht mehr nebenan wohnte, dann kam es eh raus. Dieses sollte aber noch ein paar Wochen dauern, denn Julia zog erst in der Woche zwischen Weihnachten und Silvester nach Enger um und dann konnte die Wohnung erst von Grund auf renoviert werden.
Gegen 1 Uhr verabschiedeten sich einige und auch Chris ging nach Hause bzw. fuhr mit dem Fahrrad, denn zwei, drei Bierchen durften es auf der Weihnachtsfeier schon sein. Und nun konnte er den Heimweg problemlos per Fahrrad antreten, denn er wohnte ja jetzt um die Ecke.
Charlotte, Julia, Karl und Stephan saßen noch zusammen an einem Tisch. Henry, den Julia mitgebracht hatte, lag unterm Tisch und schlief. Andreas setzte sich noch dazu, denn er hatte noch keine Lust rüber zu gehen. „Wie verbringst du denn Weihnachten?“ fragte Charlotte Julia, denn sie hatte grade erzählt, dass sie mit ihrem Freund zu seinen Eltern nach Flensburg fährt und dort feiert. „Mit Henry hier in Bünde. Ich fahre erst über Silvester zu einer Freundin nach Erfurt“ sagte sie. „Achso, so ruhige Weihnachten sind ja auch nicht schlecht“ sagte Charlotte. Sie wollte nicht weiter fragen, denn sie ahnte, dass sie Julia sonst auf dem falschen Fuß erwischen würde und das wollte sie nicht. Sie redeten noch ein bisschen über die Feiertage und auch die Männer berichteten über die Weihnachtstraditionen in ihrer Familie. Andreas wurde etwas still, denn dieses Jahr war hier alles anders als sonst und er wusste noch gar nicht so recht, wie es laufen sollte. „Ich werde mich nun mal auf den Heimweg machen“ sagte Julia dann nach einer Weile. „Du willst jetzt im Dunklen mitten in der Nacht alleine nach Hause gehen?“ wurde Andreas hellhörig. „Hier ist ja nicht viel los und ich habe Henry dabei. Das passt schon“ sagte Julia daraufhin. „Ich begleite dich, nicht, dass dir noch etwas passiert“ sagte Andreas. „Quatsch, dann musst du ja auch ganz alleine wieder zurück. Ich schaffe das schon. Aber vielen Dank für das Angebot“ sprach Julia. „Mein Freund holt mich auch gleich ab, wir nehmen dich und Henry eben mit. Dann musst du nicht alleine durch die Nacht und Andreas ist auch beruhigt. Und ich auch“ kam es von Charlotte. „Danke, das ist wirklich lieb“ bedankte Julia sich. „Sehr gut, schön, dass hier alle gegenseitig aufeinander aufpassen“ sagte Andreas daraufhin. Er hätte sonst wirklich Bedenken gehabt, wenn Julia alleine losgegangen wäre. Auch Karl und Stephan wurden aufgeholt und so löste sich die Feier nun komplett auf. Andreas verabschiedete sich von allen und ging dann nochmal kurz in die Halle. Er nahm sich noch zwei Flaschen Bier mit und ging dann ins Haus nebenan. Sabrina und die Kinder schliefen bereits.
Andreas war schon ganz ordentlichangeschickert, aber die beiden Flaschen Bier trank er unten im Wohnzimmer noch. Nachdem er diese geleert hatte, machte er sich etwas wackeligen Fußes auf den Weg nach oben. Im Badezimmer entledigte er sich noch seiner Klamotten, bis auf die Unterhose, und stolperte dann in Richtung Schlafzimmer. Er schlüpfte ins Bett und kuschelte sich an Sabrina. Diese schreckte hoch. „Andreas, was zum Teufel machst du hier?“ rief sie erschrocken. „Ich liebe dich doch noch Sabrina…“ gab Andreas lallend von sich und versuchte seine Frau zu küssen. „Stopp! Andreas, wir sind getrennt. Verlasse sofort das Bett“ knurrte sie ihn wütend an und blockte seine Annäherungsversuche ab. Gleichzeitig tat er ihr leid, denn er war angetrunken und gab eigentlich nur seinen wahren Gefühlen nach. Gefühle, die sie nicht mehr erwidern konnte. „Andreas, bitte. Zwischen uns läuft nichts mehr. Es tut mir leid“ sagte sie nun ruhiger. Andreas saß wie ein kleines Häufchen Elend vor ihr. „Aber… ich ich vermisse dich so sehr… ich liebe dich“ sagte er und fing an zu weinen. „Andy, es tut mir wirklich leid. Aber ich bin nun mit Björn zusammen und liebe ihn“ sagte Sabrina vorsichtig zu ihm. „Und ich… ich bin gaaanz alleine jetzt“ lallte er. „Es macht grade glaube ich wenig Sinn darüber zu sprechen. Ich bringe dich nun in dein Bett“ sagte Sabrina und stand auf. Sie zog Andreas etwas hoch, aber dieser stand nun auch von selber auf. „Die Weihnachtsfeier war erfolgreich, wenn ich mir deinen Zustand so ansehe?“ fragte Sabrina Andreas. „Ja.. es war super toll… und es gab echt viiiel Bier“ kam es von Andreas. Sabrina musste etwas grinsen, auch wenn die Situation vorhin etwas unangenehm war und Sabrina zuerst wirklich sauer war, war sie nun ganz entspannt. Für Andreas war es momentan alles andere als leicht und mit einem Streit wollte sie es nun nicht noch schlimmer machen. Sabrina verfrachtete Andreas in das Gästebett und deckte ihn noch zu. „Schlaf dich aus“ sagte sie zu ihm, aber das hatte er schon nicht mehr gehört. Er war direkt eingeschlafen und fing fürchterlich an zu Schnarchen. „Gut, dass wir getrennt schlafen“ sagte Sabrina leise schmunzelnd zu sich selber und ging wieder ins Bett.
 
Ihr Lieben, erstmal vielen Dank fürs Lesen 🤗😍
Ich verabschiede mich erstmal in eine kleine Pause - ihr werdet aber sehr bald wieder mit dem nächsten Kapitel versorgt 👍
Bis dahin bleibt alle gesund und munter 🍀🌷

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