Vladislav
"Alles okay?" fragte ich sie, denn von der einen auf die andere Sekunde fing sie an zu schwanken. Ihr Gesicht war kreidebleich und ich konnte sehen, wie sehr sie sich bemühte, gerade auf beiden Beinen zu stehen.
"Hey Bratucha was los?" fragte ich sie nun in einem etwas lauteren Tonfall.
"Ich weiß es nicht. Ich fühl mich so...komisch." murmelte sie, und dann sah ich auch schon wie sich ihre Augen verdrehten und sie nach hinten kippte.
Schnell sprang ich zu ihr und konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf dem kalten Boden aufschlug. Ich hob sie in meine Arme und betrachtete ihr Gesicht. Ihre Haut war weiß wie Schnee, und ihre Wimperntusche war leicht verschmiert, von den Tränen, die über ihre zarte Haut liefen, während dieser Bastard sie angefasst hatte. Aber irgendwie war sie trotzdem wunderschön. Während ich so da stand und keinen Plan hatte, was ich tun sollte, entschloss ich mich letztenendes für diesen einen Weg. Ich würde sie einfach mit zu mir nehmen. Ich wollte keinen Krankenwagen rufen, da dies bedeuten würde, dass auch gleichzeitig die Polizei mit eingeschaltet werden würde. Und da hatte ich echt keinen Bock drauf.
Also atmete ich einmal tief durch und platzierte sie auf den Rücksitz von meinem Mercedes.
Normalerweise würde ich wie ein bekloppter durch die Straßen von Berlin rasen, aber dieses mal fuhr ich langsam. Aus Angst, dass sie sich verletzen könnte.
Nach 10 Minuten war ich endlich bei meiner Wohnung angekommen. Ich Parkte das Auto und ging zur Rückbank, um sie vorsichtig herauszuheben. Sachte trug ich sie in meinen Armen die Treppen nach oben, stellte sie kurz ab um die Tür aufzuschließen und hob sie dann wieder hoch. Da ich das Gefühl hatte, dass mir jeden Moment die Arme abfallen würden, eilte ich in mein Schlafzimmer und legte sie in mein Bett. Ich beobachtete sie eine ganze Weile und fühlte ihren Puls, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich nur ohnmächtig war. Irgendetwas musste sie ausgenockt haben. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass dieser kleine Hundesohn das war. Das würde er noch bereuen. Er hätte bestimmt an irgendeiner Ecke auf sie gewartet und sie wieder angefasst. Aber nicht mit mir. Ihre Klamotten rochen komplett nach Alkohol, Zigaretten und Shisha. Also beschloss ich, sie umzuziehen. Mit einem komischen Gefühl im Bauch zog ich ihr erst die Jacke und dann das Top aus, gefolgt von ihrer Jeans und ihren Schuhen. Es war zwar nicht das erste mal, dass ich ein Mädel auszog, aber diese Situation war dann doch irgendwie merkwürdig. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und suchte eine Jogginghose und einen Pullover von mir raus. Behutsam zog ich ihr die Sachen über und legte sie dann so ins Bett, dass ich sie zudecken konnte. Währenddessen klingelte ihr Handy ununterbrochen. Da ich nicht wollte dass sich jemand Sorgen macht und eventuell die Polizei benachrichtigt, entschied ich mich kurze Entwarnung zu geben. Ich öffnete ihr Whatsapp und sofort sprang mir ein Chat von einer "Lea" ins Auge, der ganz oben fixiert war.
"Josy?"
"Hallo?"
"Ist alles okay?"
"Was machst du denn, ist dein Akku leer? Du hattest versprochen mir zu schreiben, wenn du gehst! Bitte melde dich!"
"Josy...was ist passiert ich mache mir echt mega Sorgen. Wenn du in der nächsten Stunde nicht anrufst rufe ich bei deinen Eltern an! Und dann bei Amar! Und dann bei der Polizei! Josy???""Hey hier ist Vladislav. Mach dir keine Sorgen, ich habe Josy mit zu mir genommen, weil es ihr nicht gut ging. Sie schläft aber du kannst mich gerne anrufen. Sobald sie wach ist, werde ich sie nach Hause bringen." Schrieb ich ihrer besorgten Freundin zurück, und tatsächlich rief sich mich sofort an. Per Facetime bewies ich ihr, dass es Josy gut geht. Nachdem ich ich gefühlt 100 mal schwören musste, dass ich sie nicht entführt habe, ihr nichts tun und sie morgen nach Hause bringen werde, gab sie sich endlich zufrieden. Ich legte ihr Handy weg und zog mir meinen Jogginganzug und die Schuhe aus. Es war schon 3 Uhr morgens und so langsam wurde ich auch müde. Ich zog mir ebenfalls eine dünnere Jogginghose und ein weißes Gucci Shirt an, kippte das Fenster und legte mich neben sie. Sie sah so vedammt nedlich in meinem Pullover aus. Ich strich ihr noch einmal sanft die Haare aus dem Gesicht, bevor ich auch die Augen schloss und versuchte einzuschlafen.
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Ich habe jetzt einfach mal versucht aus Capis Sicht zu schreiben, ich hoffe es gefällt euch. Was meint ihr, sollte ich öfter aus seiner Sicht schreiben? Würde mich über ein Feedback sehr freuen :*
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Mademoiselle
FanfictionJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...