Mademoiselle

Part 84 ~ Kahbas

„Ich mach auf!" Brüllte Samra und stürmte so hektisch zur Tür, dass er dabei fast auf den nassen Steinen am Pool ausgerutscht wäre.
„Junge, da ist aber jemand untervögelt." lachte Ghassan und die Jungs standen auf, um Samra zu folgen. Nur Vladislav blieb hinter mir sitzen.
„Willst du nicht mit?" fragte ich und streichelte seinen Handrücken.
„Baby, ich brauch keine Kahbas. Ich hab dich. Ich hab die Bitches nur für die Jungs geholt. Naja hauptsächlich für Samra, der Junge hat das dringend nötig." sagte er leise und zwickte mich sanft in die Seite.
„Lass das!" kicherte ich und hielt seine Hände fest.
„Wir sollten aufstehen. Anstand und so." Hörte ich ihn hinter mir murmeln, während er eine meiner Haarsträhnen um seinen Finger wickelte.
„Ich weiß. Aber es ist so gemütlich gerade." seufzte ich und kuschelte mich noch enger an ihn.
„Los Baby, hoch." sagte er liebevoll und gab mir noch einen Kuss auf meine Schulter, bevor wir aufstanden. Während wir auf dem Weg in die Küche waren schoss mir die ganze Zeit durch den Kopf, ob es wirklich eine gute Idee war bei der Party dabei zu sein. Immerhin schmissen wir die Party ja nur aus einem Grund...naja gut, aus zwei Gründen. Erstens, damit wir alle mal Spaß haben und abschalten konnten, und zweitens...damit die Jungs Spaß haben konnten. Aber wollte ich mir wirklich mit ansehen, wie sich die „Männer" die ganze Zeit wie Uhrzeitmenschen über irgendwelche Weiber hermachten? Mit jedem Gedanken den ich daran verschwendete wurde das mulmige Gefühl in meinem Bauch intensiver.
„Josy, komm her!" rief Nima begeistert, als Vladislav und ich um die Ecke bogen. Er eilte zu mir, griff nach meiner Hand und zog mich dann in den Flur, wo die Mädels dabei waren die Jungs kennen zu lernen.
„Mädels, das ist Josy. Capis Freundin. Josy, das sind Melanie, Gina, Larissa und Valentina."
Ich gab ein schüchternes „Hi" von mir, während die Mädels den Eindruck machten als wären sie weniger begeistert davon, dass ich hier war. Beziehungsweise davon, dass Vladislav nicht mehr zur Verfügung stand.
„Hey Mädels na alles klar?" Fragte er, als er sich an mir vorbei schob um die anderen zu begrüßen.
„Schade, dass du nicht mehr zu haben bist. Du weißt gar nicht, was du verpasst." raunte Melanie in sein Ohr, strich mit ihren langen Fingernägeln über seine Brust und lief extrem elegant an ihm vorbei, während ich schon die Hände zu Fäusten ballte vor Wut. Alle Blicke waren in dem Moment nur auf ihren Hintern gerichtet, den sie in ihrem engen Minirock in einer katzenartigen Gangart präsentierte.
„Wenn dir die kleine graue Maus da drüben zu langweilig wird, hast du ja meine Nummer." Sagte sie provokativ laut und ließ ihre Hand an den Hintern meines Freundes gleiten. Hätte in dem Moment nicht Ghassan hinter mir gestanden, der mich an den Schultern fest hielt, wäre ich auf die Alte los gegangen. Was stimmte nicht mit der?
„Aber wenn du nicht willst, hier ist ja noch genug Auswahl." Fuhr sie fort und schmiss sich Nima um den Hals. Ekelhaft.
„Lasst uns zum Pool gehen." schlug Nima vor, der so von Melanies Ausschnitt angezogen war, dass er gar nicht mitbekam was um ihn herum geschah. Ghassan klopfte mir behutsam auf die Schulter und schnappte sich dann Gina, die ihm kichernd hinterher dackelte.
„Pass lieber auf deinen Freund auf, nicht dass sie ihn auffrisst." Lachte Samra mich aus und legte dann einen Arm um Valentina. Zusammen folgten sie Granit und dem anderen Mädel nach draußen, während Vladislav immernoch in der gleichen Position stand wie eben. Langsam drehte er seinen Kopf zu mir und wartete auf irgendeine Reaktion, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte.
„Baby du weißt ich würde niemals..."
„Schon okay, Ich vertrau dir." war das einzigste was mir in dem Moment einfiel. Geschmeidig kam er auf mich zu, nahm meine Hände und kam mir dann so sah, dass es mir fast den Atem raubte.
„Ich liebe dich. Nur dich." Flüsterte er und hob dann mein Kinn nach oben, um mich zu küssen. Immer noch fassungslos wie ich war, ließ ich ihn einfach machen. Und so standen wir eine ganze Weile, bis wir uns irgendwann voneinander lösten und ich mich langsam wieder aus meiner Starre lösen konnte.
„Und heute Nacht werde ich dir zeigen, wie sehr ich dich liebe." knurrte er in mein Ohr und biss leicht in meinen Hals, was mir beinahe den Boden unter den Füßen wegzog.
„Kommt ihr oder treibt ihr es jetzt in der Küche?" Rief Granit von der Terassentür aus und schaute uns fragend an.
„Eigentlich keine schlechte Idee. Aber erst wenn ihr weg seid und Samra schläft." Lachte Vladislav und gab mir einen harten Klaps auf den Hintern. Granit grinste nur kommentarlos und ging dann wieder nach draußen.
„Musst du mich immer blamieren?" fragte ich gespielt beleidigt und griff nach seiner Hand.
„Natürlich." grinste er und wir gingen Hand in Hand zum Pool.