Part 97 ~ Dienstmädchen

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"Vladislav?", murmelte ich, während ich immernoch an seinem Shirt klebte und seinen wunderbaren Duft einzog.
"Ja, Prinzessa?" Ich löste mich von ihm und schaute direkt in seine Augen.
"Kann Lea hier herkommen? Wir haben uns seit dem letzten Streit nicht mehr gesehen." Er schaute mich fragend an.
"Was für ein Streit?", fragte er skeptisch. Das war dann wohl wieder so eine Sache, die ich ihm nicht erzählt hatte.
"Als ich den blauen Arm hatte...da ist sie ins Studio gekommen. Samra hatte es erlaubt, weil er an seinen Texten gearbeitet hatte und mir langweilig war. Naja, sie hat die Flecken gesehen und ist auf Samra los. Daraufhin habe ich ihn in Schutz genommen. Immerhin war ich ja selber Schuld, dass er so ausgerastet ist. Sie ist dann sauer geworden und hat gesagt ich soll mich melden, wenn ich wieder normal bin...sie versteht nicht, warum ich mir das alles gefallen lasse.", erzählte ich, während ich wieder an seinem Shirt herumspielte.
"Was gefallen lassen?", hakte er nach.
"Naja das einsperren...und nirgendwo alleine hin dürfen. Und dass Samra manchmal echt ein Arsch ist. Sie war mega sauer."
"Oh.", gab er erstaunt von sich und dachte nach.
"Ich meine, dass sie das nicht versteht ist klar. An deiner Stelle würde ich Samra auch mal ordentlich kontern."
"Du weißt, dass ich da keine Chance habe.", unterbrach ich ihn an der Stelle.
"Ich weiß.", fuhr er fort, "Aber wenn sie wirklich deine beste Freundin ist, dann steht sie hinter dir und deinen Entscheidungen. Sie kann ihre Meinung äußern, klar. Aber dir die Wahl zu stellen, ob sie oder wir...das ist einfach ne miese Nummer. Richtig mies. Sowas machen beste Freunde nicht....trotzdem kann sie nicht hier her kommen." Sofort schaute ich ihn flehend an, doch er blieb eisern.
"Baby du kannst einfach keinem mehr trauen. Aus Freunden werden ganz schnell Feinde. Guck bei mir und Khalil. Wir waren wie Brüder. Und jetzt versucht er alles, um mein Leben ficken. So leid es mir tut Baby, aber das geht nicht. Wir können uns zusammen mit ihr treffen, aber anders nicht. Es ist zu gefährlich, wenn sie weiß, wo du wohnst."
Ich überlegte kurz, seufzte dann und nuschelte ein kurzes "Okay." Was blieb mir auch anderes übrig? Wenn Vladislav nein sagte, dann hieß das auch nein. Ich verstand das. Und ich respektierte das auch, immerhin ging es um meine Sicherheit.
"Kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun, und unsere Wäsche machen? Du bist jetzt die Frau im Haus."
"Für dich mache ich alles.", sagte ich glücklich und er gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Die Waschmaschine ist unten im Keller, Waschmittel ist alles noch da. Tob dich aus Baby."Er grinste verlogen und drückte mir denn den Wäschekorb in die Hand, den er schon in der Küche deponiert hatte.
"Das bedeutet aber, Samras Wäsche auch...", sagte er schnell und verschwand dann, ehe ich protestieren konnte. Feigling.
Ich atmete tief durch und begann dann, in unserem Zimmer nach schmutziger Wäsche zu suchen. War ja nicht schlimm. Es war das mindeste, was ich tun konnte. Immerhin ließen mich die Jungs hier wohnen, ohne dass ich etwas bezahlen musste. Wobei ich mir deswegen echt mies vorkam.
Zaghaft kopfte ich an Samras Tür und wartete auf Antwort.
"Jo?", hörte ich ihn rufen und öffnete die Tür. Er war gerade dabei, seine Sachen zusammen zu suchen.
"Was machst du da?", fragte ich verwirrt.
"Packen. Ich zieh aus.", sagte er trocken und ließ sich nicht von mir stören.
"Was, warum? Wohin? Wegen mir?", fragte ich sofort panisch und stellte den Wäschekorb schnell auf den Boden, bevor ich ihn vor Schreck fallen lassen konnte . In dem Moment schaute er zu mir rüber und grinste fies.
"In das Gästezimmer. Das ist größer als das hier und hat nen fetten Balkon. Da hatte wohl gerade jemand Angst, dass ich gehe?", fragte er spöttisch und kniff mir in die Wange. Ich schlug seine Hand weg, doch er lachte nur triumphierend.
"Ach Josy, du bist so leicht zu durchschauen.", murmelte er und legte seine Shirts zusammen.
"Hast du irgendwo dreckige Wäsche? Ich will waschen.", sagte ich genervt.
"Klar. Meine Unterwäsche.", antwortete er und warf mir seine Boxershorts zu.
"Ekelhaft.", meckerte ich nur und wartete, bis er noch ein paar Shirts und Socken zusammengesucht hatte.
"Nicht zu heiß. Und Bügel die gefälligst, wenn die trocken sind.", Befahl er, hob den Korb auf und drückte ihn grob an mich.
"Siehst du, jetzt bist du doch mein Dienstmädchen.", lachte er.
"Arschloch", grummelte ich, ging nach draußen und schmiss seine Tür zu. Wütend stampfte ich die Treppen nach unten. Meine Sicht war eingeschränkt, da ich den vollen Wäschekorb vor meiner Nase hertragen musste.
"Nana, wen haben wir denn da?", hörte ich eine tiefe Stimme, als ich gerade die Treppen zum Keller herunter gehen wollte.
"Ghassan!", freute ich mich, stellte den Wäschekorb ab und sprang in seine Arme.
"Na, hast du mich vermisst?", lachte er, hob mich kurz hoch und ließ mich dann wieder runter.
"Klar!", sagte ich aufgeregt.
"Solltest du nicht Wäsche machen? Lass die Erwachsenen mal reden und geh runter, Dienstmädchen." Samra, der ebenfalls nach unten gekommen war, schubste mich beiseite und schnappte sich Ghassan, um mit ihm etwas zu besprechen. Manchmal könnte ich ihn einfach...
"Baby alles gut? Warum so wütend?", fragte Vladislav, der mich sah wie ich meine Hände zu Fäusten ballte.
"Frag doch mal deinen dämlichen besten Freund.", knurrte ich.
"Samra? Zankt ihr euch schon wieder?"
"Du bestonst das so, als wäre ich mit Schuld. Er benimmt sich einfach wie der König der Welt!", sagte ich etwas lauter.
"Lass dich nicht ärgern. Komm wir gehen zusammen runter, ich zeig dir wo die Waschmaschine ist.", sagte er besänftigend, hob den Wäschekorb an und ging dann vorraus. Als wir unten ankamen, hatte ich mich wieder einigermaßen beruhigt.
"Warum macht er das? Ich habe ihm nichts getan, gar nichts...auch wenn ich normal mit ihm rede, schubst er mich trotzdem herum.", sagte ich verzweifelt und schloss die Waschmaschinentür. Ich stellte sie auf 30-40 Grad ein und lehnte mich dann mit dem Rücken gegen sie.
"Baby, ärger dich nicht so viel darüber." Vladislav kam auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüften. Ganz vorsichtig zog er meinen Unterleib an seinen, und ich legte meine Arme um seinen Nacken.
"Du sagst das immer so leicht. Aber ich kann mich da nicht wehren, das würde alles nur noch schlimmer machen.", sagte ich traurig.
"Ich rede dann mal mit ihm okay? Aber jetzt vergiss das einfach und lass uns Spaß haben.", raunte er und hob mich auf die Waschmaschine. Er drückte meine Beine auseinander, sodass er sich dazwischen stellen konnte. Gierig begann er, mich zu küssen, während seine Hände auf meinem Po verweilten.
"Endlich.", knurrte er erregt. Ich spürte seine Finger an meiner Hose, und schneller als ich gucken konnte hatte er sie mir ausgezogen. Sanft schob er seine Hand unter mein Shirt, die dann zärtlich über meinen Bauch streichelte. Doch plötzlich kam mir die Situation auf dem Männerklo wieder hoch. Ich bekam Panik. Mein Herz schlug immer schneller und ich hatte den Drang, einfach wegzurennen.
"Stop!", sagte ich außer Atem und versuchte seine Hand weg zu drücken.
"Kein entkommen, Baby.", grinste er nur und küsste meinen Hals.
"Nein Vladislav, bitte! Hör auf!", schrie ich schon fast, und dann merkte er, dass ich es ernst meinte.
"Ich kann das nicht.", hechelte ich und schob seine Hände von mir weg.
"Was hast du, hab ich was falsch gemacht?", fragte er erschrocken und starrte mich mit großen Augen an.
"Ich...kann nicht...", Mir blieb fast die Luft weg. Keine Ahnung warum ich auf einmal so eine Panik schob. Ich wusste nur eins: ich musste sofort hier weg. Hastig zog ich meine Hose wieder an und rannte dann, so schnell ich konnte nach oben.
"Josy?", rief Ghassan, der gerade wieder nach drinnen kam. Ich ließ ihn einfach stehen und rannte in unser Zimmer, wo ich mich dann heulend ins Bett schmiss.

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