"Guten Morgen, Prinzessa.", brummte Vladislav verschlafen, als ich die Augen aufschlug.
"Hey.", flüsterte ich nur und drehte mich zu ihm um.
"Lass uns aufstehen.", grinste er, rieb sich über die Augen und erhob sich dann gähnend. Ich tat es ihm gleich und setzte mich an den Bettrand, doch irgendwie war mir komisch.
"Alles gut?", fragte er, als er bemerkte dass etwas nicht stimmte.
"Ja. Ich hab nur irgendwie ein bisschen Bauchschmerzen. Aber ist bestimmt nichts.", winkte ich ab und stand dann auf.
"War ich zu doll letzte Nacht?", fragte er sofort besorgt und legte seine Hand auf meine Wange.
"Nein, alles gut. Es ist nicht wegen dir. Ich ignoriere es einfach.", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Gemeinsam machten wir uns im Badezimmer fertig, und gingen dann nach unten in die Küche.
"Ich hab mir was überlegt.", sagte er, während er uns beiden Kaffee einschenkte.
"Ich hab in letzter Zeit nicht so richtig viel Zeit für dich gehabt. Das holen wir jetzt alles nach.", schmunzelte er und schob mir die Tasse zu.
"Und das heißt?", fragte ich aufgeregt.
"Ich weiß, dass es scheiße für dich ist ständig hier eingesperrt zu sein. Also hab ich mir überlegt, dass wir die Stadt unsicher machen. Einkaufen und so, alles was du willst.", sagte er und lächelte mich warm an.
"Das ist süß. Aber ich will nicht, dass du wegen mir ständig Geld ausgibst."
"Baby, ich hab genug davon. Mach dir deswegen keine Sorgen."
"Trotzdem mag ich das nicht."
"Und trotzdem mach ich es.", lachte er und stupste mir auf die Nase. Seufzend trank ich meinen Kaffee und musste dann selber ein bisschen grinsen.
"Ich hab noch eine Idee.", platzte es aus ihm heraus. Er stellte seine Tasse beiseite und reichte mir seine Hand. Mit skeptischem Blick griff ich sie, und er zog mich zu sich.
"Es gibt da was, das ich schon lange mal wieder machen wollte. Aber dazu ist es nie gekommen.", schmunzelte er und zog mich sanft zur Küchentheke, wo er mich dann so drehte, dass ich die Kante im Rücken spüren konnte. Er hob sanft mein Kinn an und legte dann seine Weichen, nach Kaffee schmeckenden Lippen auf meine. Als ich seine Hände an meiner Hüfte spürte, hatte er mich bereits hochhehoben und auf der Küchentheke platziert, so als würde ich nichts wiegen. Er drückte meine Beine auseinander und stellte sich dazwischen. Völlig überwältigt von dem Kribbeln in meinem Bauch, ließ ich ihn einfach machen. Der Pullover, den ich mir eben frisch angezogen hatte, flog in hohem Bogen einfach nach hinten, genau wie sein Shirt. Während wir uns küssten ließ er mich wieder nach unten rutschen, sodass ich vor ihm stand. Seine Hände wanderten langsam an mir herunter, wo er sanft seinen Daumen in meine Seiten drückte. Als er dann wieder los ließ, spürte ich plötzlich wieder dieses Stechen in meiner Seite.
"Was hast du?", fragte er schwer atmend und schaute an mir herunter.
"Keine Ahnung, es tut einfach weh.", sagte ich schmerzerfüllt, weil das Stechen einfach nicht nachließ.
"Wo genau?", hakte er nach, und ich zeigte mit meiner Hand auf meine rechte untere Seite.
"Vielleicht Blinddarm.", grübelte er und legte seine Hand auf meine Stirn.
"Ich glaub, du hast Fieber. Du musst ins Krankenhaus.", sagte er hastig, während das Stechen immer stärker wurde. Elig zog er mir meinen Pullover wieder über, schlüpfte in sein Shirt und hob mich dann in seine Arme.Im Krankenhaus angekommen brachte er mich sofort in die Notaufnahme, wo wir zum Glück nicht allzu lange warten mussten. Der Arzt tastete meinen Bauch ab, und beauftragte dann sofort die Schwestern.
"Wir müssen operieren, ihr Wurmfortsatz hat sich entzündet.", erklärte er ruhig, während die Schwester mir eine Nadel in den Arm stach.
"Ich warte im Zimmer auf dich, Baby.", sagte Vladislav und gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor sie mich weg brachten. Irgendwie ging alles ganz schnell. Durch die Schmerzen war ich so benebelt, dass ich zur die Hälfte von dem mitbekam, was um mich herum passierte.
"Sie müssen jetzt langsam von zehn runter zählen. Bei jeder Zahl holen sie tief Luft, okay?", fragte die Ärztin und setzte mir eine Atemmakse auf. Ich nickte und tat dann das, was sie sagte. Nach drei mal zählen war ich auch schon weg.Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in einem Krankenhauszimmer wieder. Ich brauchte einige Sekunden, um zu reaslieren, was passiert war.
"Hallo meine Schöne.", hörte ich eine bekannte Stimme aus der dunkelsten Ecke des Zimmers.
"Vladislav?", fragte ich verwirrt, doch er war es nicht.
"Der kann dir leider nicht helfen, dafür habe ich gesorgt.", sagte die Stimme. Aus dem Schatten trat Khalil hervor, der mich finster angrinste.
"Was hast du mit ihm gemacht?", fragte ich sofort panisch und wollte aufstehen, doch ich war zu schwach.
"Ganz ruhig Habibi, du darfst noch nicht aufstehen.", sagte er und setzte sich neben mich auf das Bett. Er erhob seine Hand und strich mir sanft durch die Haare.
"Aber du musst auch gar nicht aufstehen.", fügte er grinsend hinzu und strich mit dem Daumen über meine Lippen.
"Irgendwie kann ich Samra verstehen. Vladislav passt nicht zu dir.", stellte er fest und fuhr mit der Hand zu meinem Hals.
"Aber das ist ja jetzt eh unrelevant.", grinste er und erhob sich wieder. Mit Schweißperlen auf der Stirn beobachtete ich, wie er zur Tür ging. Gerade als ich die Hoffnung hatte, dass er gehen würde, tat er etwas anderes. Er holte einen Schlüssel hervor und verriegelte die Tür.
"Woher hast du den?", fragte ich panisch und suchte nach der Klingel.
"Die eine hübsche Schwester war so nett, mir ihren Schlüssel zu leihen.", sagte er hinterhältig und steckte den Schlüssel wieder in seine Tasche.
"Achso, das was du vorhast wird nicht funktionieren. Ich hab vorgesorgt.", sagte er und wies mit den Augen auf das zerschnittene Kabel, an dem die Fernbedienung für die Klingel dran war. Ich schluckte schwer und schaute dann wieder zu ihm. Seine Augen funkelten vor Vergnügen, während er mich anstarrte. Geschmeidig ging er zum Fenster, wo er einen Blick auf die Straße warf.
"Es hätte alles so einfach sein können.", sagte er und zog die Vorhänge zu.
"Du hättest nur von Anfang an bei mir bleiben müssen. Vielleicht hätte ich dich am Leben gelassen." Er kam wieder auf mich zu, und schaltete das kleine Licht an der Leiste über dem Bett ein. Wieder setzte er sich zu mir, während ich so weit ich konnte nach oben rutschte.
"Aber durch deine dumme Fluchtaktion hast du mich nur noch wütender gemacht, Josy. Beziehungsweise Samra. Und da ich ein schlechter Verlierer bin, werdet ihr nun alle darunter leiden. Du am wenigsten, du bist ja dann nicht mehr da. Aber die anderen beiden. Ist schon traurig, oder?", fragte er gespielt deprimiert und spielte mit einer meiner Haarsträhnen herum.
"Genug geredet. Es wird Zeit.", sagte er entschlossen und zog ein Klappmesser aus seiner Hosentasche. Es war ein ganzes Stück größer als das von Samra. Und ein ganzes Stück gefährlicher als seines.
"Du hast Glück. Ich werde es schnell machen. Ich will dann noch ins Studio.", sagte er und ließ das Messer aufschnippen.
"Gib mir deinen Arm.", verlangte er, doch ich versteckte ihn unter der Decke.
"Okay, dann eben mit Gewalt.", lachte er und griff unter die Decke, wo er unsanft mein Handgelenk zu sich zog.
"Schließ einfach die Augen, dann wird es schnell vorbei sein." sagte er und im gleichen Moment spürte ich höllische Schmerzen, die mich aufschreien ließen.
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Mademoiselle
FanfictionJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...