Part 83 ~ Unter Freunden

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„Wo sind die Jungs?" fragte Granit, als ich wieder zurück zum Pool ging. Er hatte sich auf die niedrige Steinmauer neben der Terasse gesetzt und stand auf, als er mich sah.
„Vladislav ist kurz hoch und Samra gammelt in seinem Zimmer rum, glaube ich." sagte ich und steuerte wieder Richtung Pool.
„Alles gut zwischen dir und Capi?" fragte er besorgt, als ich gedankenverloren am Pool auf und ab ging.
„Ja, alles gut. Er macht sich halt nur Sorgen, das ist alles."
„Verständlich." sagte er und schaute sich um.
„Granit?" platzte es aus mir heraus, als ich sah wie er in den Himmel starrte. Sofort wechselte sein Blick aufmerksam zu mir, und ich ging ein paar Schritte auf ihn zu. Ich hatte lange überlegte, ob ich das folgende wirklich sagen wollte. Aber ich musste einfach. Es war das richtige.
„Tut mir leid...das mit Sefa" sagte ich bedauernd und sofort erkannte ich, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten.
„Nein, Granit..." sagte ich mitleidig und schloss ihn schnell in meine Arme.
„Es tut mir so leid, wirklich. Das hatte er nicht verdient. Und du auch nicht." versuchte ich ihn zu besänftigen, während er sich an mich klammerte und ich ihn leise schniefen hören konnte.
„Ist schon okay" sagte er schlussendlich, versuchte sich zusammen zu reißen und wischte sich schnell über die Augen, bevor er sich wieder von mir löste.
„Danke." sagte er, wischte sich noch einmal die letzte Träne weg und zündete sich dann eine Zigarette an. Er atmete den Rauch tief ein und stieß ihn dann gefühlvoll wieder hervor, während er sich wieder auf die Steinmauer setzte.
„Du bist schon süß wenn du traurig bist. Das weißt du, oder?" fragte ich lächelnd, setzte mich neben ihn und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.
„Jetzt weiß ich's" sagte er und legte seinen Arm um mich.
„Woher weißt du das eigentlich? Das mit Sefa?" fragte er, nachdem wir eine Weile nur so da saßen.
„Hab's gelesen, bei Dein Update. Ich wollte eigentlich Vladislav nach deiner Nummer fragen, aber ich dachte mir ich sprech lieber persönlich mein Beileid aus."
„Süß. Aber das mit der Nummer ist kein Problem." sagte er und reichte mir sein Handy. Strahlend tippte ich meine Nummer ein und gab ihm das Handy zurück.
„Ein Freund mehr. Yeay" freute ich mich und sah, wie er grinste.
„Du hast wohl so wenig Freunde?" fragte er lachend und steckte das Handy wieder weg.
„Naja...Ich hab eigentlich meine beste Freundin, aber die redet zur Zeit nicht mit mir. Und sonst bin ich ja nur bei den Jungs...wodurch ich dich und Nima kennen gelernt habe. Ansonsten ist da niemand."
„Echt nicht? Keine anderen Mädels, keine Kumpels? Nur wir?" fragte er schockiert.
„Hm" bestätigte ich traurig und senkte meinen Blick.
„Krass." sagte er nur beeindruckt und schaute dann wieder in die Wolken.
„Warum redet deine beste Freundin nicht mit dir?" fragte er interessiert.
„Schwer zu erklären." sagte ich nur kurz und knapp.
„Versuchs."
„Naja, es ist wegen den Jungs. Sie versteht nicht, warum ich das alles mit mache."
„Was genau?"
„Naja alles eben. Warum ich zulasse dass die Jungs mich einsperren...auch wenn es nur zu meinem besten ist. Oder warum ich zulasse dass Samra mir wehtut, und warum ich ihn trotzdessen noch dafür verteidige."
„Und warum verteidigst du ihn?"
„Ich weiß es nicht. Ehrlich, ich hab keine Ahnung. Verdient hat er es nicht, das weiß ich. Er tut mir weh, er behandelt mich wie das allerletzte....und trotzdem nehme ich ihn in Schutz. Ich verstehe mich da selbst nicht." sagte ich und raufte mir die Haare.
„Azizam, ich kann dir sagen warum du das machst." sagte Granit und mein Blick ging nach oben.
„Weil dir mehr an ihm liegt, als dir lieb ist." flüsterte er, so als hätte er Bedenken dass uns jemand hören könnte. Mit großen Augen schaute ich ihn an, fing mich aber nach ein paar Sekunden wieder.
„Nein, das...das ist verrückt. Ich liebe Vladislav über alles, ich würde niemals..."
„Beruhig dich, ich habe nicht davon gesprochen" sagte er lachend und legte besänftigend seine Hand auf mein Bein.
„Ich meinte das eher so freundschaftlich. Ihr seid irgendwie so wie Geschwister. Er ist der große Bruder, der seine kleine Schwester hasst, aber insgeheim über alles liebt obwohl er es nie zugeben würde. Und du die kleine Schwester, die ihren großen Bruder über alles liebt, aber immer wieder auf Zurückweisung trifft." Erklärte er ruhig.
„So hatte ich das noch nie gesehen..." sagte ich erstaunt und hörte dann durch die halb offene Terassentür, wie jemand die Treppen herunter sprang. Das konnte eigentlich nur Samra sein.
„Danke, Granit" flüsterte ich noch schnell und umarmte ihn kurz, bevor jemand die Tür ganz aufschob.
„Was macht ihr hier?" fragte Samra misstrauisch, der wieder mal den Kissenabdruck im Gesicht hatte.
„Über dich lästern" sagte Granit und boxte ihm gegen die Schulter.
„Geil, es wird über mich geredet" freute er sich und streckte sich in alle Richtungen.
„Wollen wir dann mal langsam aufbauen? Und wo ist Capi schonwieder? Und wann kommen die Kahbas?" fragte Samra aufgeregt.
„Können wir machen, Josy sagt er ist oben und die Kahbas kommen später. Ich hab extra nochmal Kondome gekauft Bruder" sagte Granit und bei dem letzten Satz freuten sich die beiden wie kleine Jungs, die gerade ein neues Nintendo Spiel gekauft hatten. Seufzend ließ ich die beiden Idioten alleine und schlenderte Richtung Treppe. Mit leichten Schritten hüpfte ich die Stufen nach oben und  ging dann den Gang bis nach hinten, zu unserem Zimmer. Ich klopfte vorsichtig an die Tür, aber keiner antwortete. Langsam drückte ich die Klinke nach unten und öffnete die Tür, als mir ein bekannter Geruch entgegen kam – das ganze Zimmer war zu einer Hotbox geworden. Und Vladislav lag mitten drin. Auf dem riesigen Kingsize Bett hatte er es sich in genau in der Mitte bequem gemacht und starrte an die Decke, während er immer wieder einen Zug von dem riesigen Joint nahm. Wortlos kletterte ich auf das Bett und legte dann meinen Kopf auf seinem Bauch ab. Er lag einfach nur da. Ehe er realisiert hatte, dass ich bei ihm war verging eine ganze Weile.
„Baby was los?" fragte er verwaschen und starrte weiterhin verträumt an die Decke.
„Ist es wegen vorhind?" fragte ich ihn, doch es kam keine Antwort. Natürlich war es deswegen. Er zerbrach sich den Kopf darüber und versuchte, die ganzen Gedanken zu unterdrücken.
„Bitte geh nicht weg." murmelte er traurig und griff nach meiner Hand.
„Niemals" flüsterte ich und setzte mich auf. Lächelnd nahm ich ihm den Joint weg und legte ihn in den Aschenbecher. Danach ging ich zum Fenster und riss es komplett auf.
„Ey nein was machst du?" nörgelte er sofort hellwach und setzte sich auf.
„Ich hol dich wieder in den Normalzustand zurück." sagte ich streng und kam dann wieder auf ihn zu.
„Warum?" Er schaute mich an wie ein Baby, dem man gerade den Lolly geklaut hatte. Er verstand die Welt nicht mehr.
„Damit du das hier bei vollem Bewusstsein genießen kannst." sagte ich verführerisch und zog mir das Shirt über den Kopf, sodass ich nur noch in meinem Bikini vor ihm stand.
„Das klingt nach einer guten Idee." grinste er, während ich mich langsam auf seinem Schoß setzte. Er saß immernoch in der Mitte des Bettes und stützte sich mit den Händen ab, um sich aufrecht halten zu können. Elegant befreite ich ihn von seinem Shirt und legte dann meinen Zeigefinger auf seine Brust, damit er sich wieder hin legte. Ich öffnete meine Haare, die ich zusammen geknotet hatte und warf sie nach hinten. Dann beugte ich mich herunter und fing an seinen Hals zu küssen. Langsam wanderte ich ein kleines Stück nach unten, und verteilte überall Küsse auf seiner Brust, während er seine Hände immer wieder über meinen Hintern kreisen ließ. Als ich weiter unten angekommen war öffnete ich langsam seinen Gürtel – doch er stoppte, indem er meine Hände fest hielt.
„Baby." sage er ernst und zog mich wieder zu sich hoch. Fragend schaute ich ihn an, und schneller als ich gucken konnte hatte er uns umgedreht, sodass ich nun unter ihm lag und bewegungsunfähig war.
„Auch wenn ich eigentlich nicht nein sagen würde...lass uns das heute Abend machen. Da haben wir mehr Zeit." sagte er und biss leicht in mein Ohrläppchen, was mich zum kichern brachte.
„Bist du dir sicher?" ich schaute ihm tief in die Augen, doch er lächelte nur zufrieden.
„Und wie" raunte er und drückte dann seine nach Gras schmeckenden Lippen auf meine.

„Josy, hol die Shisha. Ich hab grad mega Bock." rief Samra, der damit beschäftigt war den Alkohol aufzubauen. Grinsend sprang ich in die Küche, wo ich extra den kleinen Shisha-Koffer verstaut hatte. Gerade als ich dabei war die Bowl zu füllen, klingelte es plötzlich an der Tür.
„Baby kannst du aufmachen bitte?" Brüllte mir Vladislav von draußen zu. Ich stellte die Bowl ab und ging dann zur Tür. Wer wohl noch kommen würde?
„Naaaaa kleine!" Ertönte die bekannte Stimme und schon fand ich mich in zwei kräftigen Armen wieder.
„Ghassan!" freute ich mich und er hob mich kurz hoch. Grinsend ließ er mich wieder runter und ging zu Samra, der hinter mir stand und sich ebenfalls freute.
„Nima!" brüllte ich, als ich mich wieder zur Tür umdrehte.
„Hey Mamacita." lachte er und drückte mich an sich.
„Mit Samra alles geklärt?" flüsterte er mir ins Ohr, solange Samra noch abgelenkt war.
„Ja. Danke nochmal" flüsterte ich ebenfalls.
„Nima Bruder!" rief Samra und schubste mich leicht beiseite.
„Die Liebe meines Lebens!" kam es von Nima und die beiden umarmten sich brüderlich.
„Baby kannst du bitte bisschen Obst schneiden?" fragte Vladislav, der mich zu sich zog.
„Alles was du willst."
„Du bist die beste Baby." sagte er, drückte mir einen Kuss auf die Wange und verschwand dann wieder nach draußen. Ich hingegen widmete mich wieder der Shisha, und während die Kohlen glühten kümmerte ich mich um den Kopf und schnitt das Obst.
„Fertig?" fragte Samra, der zu mir in die Küche kam.
„Das Obst ja, Kohlen dauern noch." sagte ich und drückte ihm die Schale in die Hand.
„Mach mal yalla, ich will rauchen." meckerte er und schob sich ein Stückchen Ananas in den Mund.
„Ich kann nicht zaubern, es dauert eben seine Zeit bis die Kohlen glühen." entgegnete ich genervt.
„Was soll das eigentlich sein?" fragte er und wies auf das kleine runde Hütchen aus Alufolie, das ich gebastelt hatte.
„Hitzeschutz. Damit gehen die Kohlen schneller an." erklärte ich und er hob eine Augenbraue nach oben. (Wisst ihr was ich meine? Wenn nicht kann ich noch ein Foto davon rein machen :])
„Naja mach halt" sagte er uninteressiert und ging wieder raus.

„Welcher Tabak?" fragte Vladislav neugierig, als ich die Shisha abstellte und mich auf seinen Schoß setzte.
„Passt auf dass die Liege nicht einbricht" Lachte Nima und kassierte dafür  von Granit einen mahnenden Schlag gegen den Oberarm. Ich belächelte das ganze nur und konzentrierte mich dann wieder auf Vladslav,
„Berlin lebt." sagte ich und zog die Shisha an.
„Woah das ist mein Mädchen" sagte er begeistert und klaute mir den Schlauch.
„Capi wann kommen die Kahbas endlich?" fragte Samra ungeduldig, und sofort wurden die anderen Jungs auch hellhörig.
„Halbe Stunde. Hab extra ein paar mehr klar gemacht" sagte er und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.
„Lass mal anders hinsetzen mein Bein schläft ein" bat er und ich stand auf, damit er sich breitbeinig auf die Liege setzen konnte.
„Komm her" sagte er und ich setzte mich vor ihn. Während er sich anlehnte, nutzte ich die Gelegenheit um mich ebenfalls anzulehnen – an ihn.
„Perfekt" murmelte ich glücklich und zog wieder an der Shisha, während ich die Wärme genoss, die sein Körper ausstrahlte. Er legte seine Hände auf meinen Bauch und atmete tief durch.
„Mehr als das" sagte er zufrieden und nahm einen Schluck von seiner Mische, die er neben der Liege platziert hatte.

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Mal ein etwas längeres Kapitel 🙈
Habt ihr den Tabak von Capi schon probiert? Das ist so ziemlich der beste Tabak den ich je hatte - und ich hab schon etliche Marken probiert. Die Ruachentwicklung ist der Wahnsinn, mal zieht ein mal an und es geht sofort los. Und er hält sich auch mega lange, mal abgesehen davon dass der Geschmack einfach Bombe ist 😍 Wenn ihr den noch nicht probiert habt, raucht mal Berlin lebt. Ich habe mich so in diesen Tabak verliebt 😱❤️*hust*Werbung*hust* 😂

 Ich habe mich so in diesen Tabak verliebt 😱❤️*hust*Werbung*hust* 😂

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