Part 106 ~ Du bist mein Leben

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Ich wurde unsanft aus meinem Traum gerissen, als ich plötzlich etwas eiskaltes, nasses in meinem BH spürte. Kreischend sprang ich auf und schaute nach, was das war. Als ich realisiert hatte, dass die Jungs um mich herum alle am feiern waren, ergab die ganze Sache endlich Sinn. Vladislav hüpfte vor mir herum und hielt sich den Bauch vor lachen, während ich wie wild in meinem BH herumfummelte.
"Willst du mich verarschen?", fragte ich wütend und holte den Eiswürfel aus meinem Ausschnitt. Er antwortete nicht, sondern erstickte fast vor lachen.
"Warte ab.", sagte ich und stürmte auf ihn zu. Ehe er wusste, wie ihm geschieht, hatte ich mehrere Eiswürfel aus dem Eimer neben der Couch geholt und ihm in sein Shirt gesteckt.
"Bah, das ist kalt nahui!", schrie er und zog sein Shirt aus, während er herumzappelte wie ein Fisch an der Angel.
"Ach was, echt?", fragte ich ironisch und drehte mich wieder zu den anderen um.
"Und ihr findet das lustig, ja?", fragte ich Vincent und Samra, die schon Tränen in den Augen hatten vor lachen. Ich griff erneut in den Eimer und ging auf die beiden zu. Vincent sprang schnell auf und brachte sich in Sicherheit, während Samra ganz entspannt sitzen blieb.
"Wenn du mir mit dem Ding zu nahe kommst, gehst du Eisbaden.", drohte er selbstsicher und nahm sich eine Kippe aus der Malboroschachtel.
"Ich würde es lieber nicht machen.", lachte Vincent, der sich wieder in seinen Bürostuhl gesetzt hatte.
"Ich pack die nur zurück, weil ich keine Lust habe dich anzufassen.", log ich.
"Na klar.", nuschelte Samra grinsend und zündete sich die Zigarette an. Augenverdrehend packte ich die Eiswürfel wieder zurück in den Eimer und rieb mir die Hände, die durch die Kälte schon weh taten..
"Warum stehen da eigentlich Eiswürfel?", fragte ich in die Runde, während Vladislav sich auf die Couch setzte.
"Weil ich meine Füße da drin hatte.", schmunzelte er und baute sich einen Joint.
"Du steckst mir Eiswürfel in den Ausschnitt, die vorher an deinen Stinkfüßen waren?", fragte ich entsetzt und verzog das Gesicht.
"Was heißt hier Stinkfüße? Die stinken nicht.", meckerte er.
"Es sind locker 30 Grad draußen, als ob deine Füße nicht schwitzen würden.", sagte ich stur und setzte mich neben ihn.
"Riech doch dran.", sagte er trocken und klemmte sich den Joint hinters Ohr.
"Klar, das wollte ich schon immer mal machen. Hab mich nur nie getraut dich zu fragen." Meine Stimme platzte vor Ironie. Er zog eine Augenbraue nach oben und schaute mich skeptisch an. Gleich danach grinste er aus dem Nichts heraus, schüttelte dabei mit dem Kopf und stand dann auf.
"Ich geh kurz Buffern.", sagte er.
"Vergiss deine Schuhe nicht.", provozierte ich ihn. Er hockte sich vor mir auf den Boden, um sich seine Schuhe wieder anzuziehen. Dabei schielte er nach oben, in der Hoffnung, einen Blick unter mein Kleid werfen zu können.
"Du bist unmöglich.", lachte ich, als er grinste wie ein behinderter.
"Unmöglich und allein. Komm mit mir Buffern.", sagte er und reichte mir seine Hand.
"Wenn du so süß bist, kann ich nicht nein sagen.", grinste ich und ließ mich von ihm hoch ziehen.
"Wenn das hier so weiter geht, kotz ich noch nen Regenbogen.", meckerte Samra, während er seine Zigarette rauchte.
"Vielleicht sollte der kleine Schmollmops da hinten auch mal mehr Gras als Tabak rauchen." flüsterte ich und Vladislav fing an zu feiern.
"Schmollmops.", widerholte er lachend. Samra hingegen starrte mich nur an und kniff die Augen zusammen, bevor er extra lang die Kippe ausdrückte, um seine Wut zu signalisieren.
"Okay, los.", sagte ich schnell und schob den lachenden Vladislav in Richtung Treppe. Bevor wir unten durch dei Tür gingen warf mir Samra nochmal einen extra giftigen Blick zu, der dann doch irgendwie ein komisches Gefühl in mir auslöste.
"Es ist so abnormal warm. Komm, wir suchen uns einen Platz zum chillen.", sagte er und nahm meine Hand. Wir liefen Händchen haltend die Straße entlang, bis wir zu einem kleinen Park kamen. Dort suchten wir eine Bank, setzten uns hin und er zündete das Tütchen an.
"Es ist so schön.", sagte ich, nachdem ich zwei tiefe Züge genommen hatte.
"Was, das Gras?", fragte er und träumte vor sich hin.
"Nein. Einfach mit dir alleine hier zu sitzen, und mal fünf Minuten nicht über Khalil, Lea oder Samra nachdenken zu müssen. Es ist schön, einfach den Moment zu genießen. Hab ich dir schonmal gesagt, wie sehr ich dich liebe?"
Auf seinen Lippen zeichnete sich ein glückliches kleines Grinsen ab, und er legte seinen Arm um mich.
"Das musst du mir nicht sagen Baby. Ich weiß das.", nuschelte er und zog am Joint.
"Liebst du mich auch so sehr, wie ich dich?", fragte ich leise und nahm ihm den Joint wieder ab.
"Nein Baby.", schmunzelte er, "ich liebe dich noch viel mehr. Ich würde mein Leben für dich aufs Spiel setzen. Du bist einfach mein Leben."
"Oh mein Gott.", sagte ich gerührt und setzte mich dann mit dem Gesicht zu ihm auf seinen Schoß, um ihn einfach nur zu Küssen.
"Uff Baby mach das nicht. Hier sind Kinder. Wenn du so auf mir sitzt, kann ich meine Hände nicht bei mir lassen.", hauchte er nach dem Kuss und wir zogen beide noch ein letztes mal am Joint.

"Ich dachte schon, ihr seid jetzt durchgebrannt.", rief Vincent, als wir wieder ins Studio kamen.
"Wir sind nur kurz weggeflogen.", grinste Vladislav und nahm meine Hand. Er zog mich zu sich und küsste mich liebevoll.
"Ich hab übrigens jetzt den Track fertig.", sagte Vincent, der uns wieder den Rücken zugedreht und sich seinem Computer gewidmet hatte.
"Bombe Bratan. Spiel ab.", sagte Vladislav begeistert und ich setzte mich wieder auf die Couch.

"Lass mal futtern gehen, ich hab mega Hunger.", sagte Samra, als wir wieder zum Auto liefen.
"Da hinten war Dönerladen.", antwortete Vladislav und wir steuerten den kleinen Imbiss an.
"Was willst du essen Baby?", fragte er mich und legte seinen Arm um meine Hüfte.
"Nichts, ich hab keinen Hunger."
"Du hast noch nichts gegessen heute. Wie kannst du da keinen Hunger haben?", fragte er verwundert.
"Das liegt daran, dass sie lügt. Klar hat sie Hunger.", mischte sich Samra ein.
"Als ob du Ahnung hast!", fauchte ich, aber Vladislav zog mich noch näher zu sich, um mich zu beruhigen.
"Komm Baby, iss was. Wenn du es nicht schaffst, ess ich den Rest okay?", sagte er leise.
"Okay.", gab ich mich geschlagen und er bestellte.

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