Part 133 ~ Versöhnung

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"Wie lange willst du mich jetzt noch ignorieren?", fragte er traurig, als wir wieder zu Hause waren.
"Solange es nötig ist.", antwortete ich nur trocken und starrte auf das große leuchtende >M<, das vor uns an dem Gebäude hing. Seufzend stieg er aus und öffnete meine Tür. Er reichte mir seine Hand, doch ich wies ihn ab.
"Ich kann alleine aussteigen, Danke.", sagte ich zickig und wartete, bis er voran ging.
"Was willst du essen?", fragte er, als wir vor dem großen Mc Donalds - Bedienfeld standen.
"Nichts. Mir ist der Hunger vergangen."
"Du musst aber essen. Du hast heute noch nichts gegessen. Ich will nicht, dass du mir umfällst.", sagte er sanft.
"Woher willst du wissen, ob ich heute schon gegessen habe? Du warst doch gar nicht da."
"Hat mir Samra gesagt."
"Klar, wie immer. Hat er dir noch irgendwas gesagt? Vielleicht, wie oft ich auf dem Klo war oder so?", gab ich genervt von mir.
"Er meint es doch nur gut.", sagte er und tippte irgendetwas auf dem Touchscreen ein.
"Rede dir das nur ein.", murmelte ich in mich rein. Er hatte es aber trotzdem gehört. Am unteren Ende des Automaten wurde der Zettel mit der Bestellnummer ausgedruckt, mit dem er zur Kasse marschierte. Dort bezahlte er das essen und setzte sich dann auf einen der Hocker im Wartebereich.
"Gut, dass hier nicht so viele Leute sind. Hätte jetzt kein Bock auf Autogrammstunde gehabt.", versuchte er die Stimmung aufzulockern. Aber ich reagierte nicht darauf. Es tat mir ja selber leid, wenn ich ihn links liegen ließ. Aber er kapierte einfach nicht, wie dumm das alles hätte ausgehen können.
Als seine Nummer auf dem Bildschirm eingeblendet wurde, nahm er das Tablett entgegen und wir setzten uns an einen kleineren Tisch, der sich in der Ecke des Restaurants befand. Er riss die Verpackungen auf und schob mir eine Tüte Pommes zu.
"Iss.", sagte er höflich und biss in seinen Burger.
"Ich hab doch gesagt, ich habe keinen Hunger.", betonte ich erneut und schob die Pommes wieder zurück zu ihm.
"Baby, mach bitte nicht so. Wenn du es schon nicht für mich machst, dann wenigstens für dich. Dein Gesicht ist weißer als die Wand neben uns. Bitte.", sagte er ruhig und schob die Packung wieder zurück zu mir. Wenn ich mit Samra hier gesessen hätte, dann wäre er definitiv nicht so ruhig geblieben, wie Vladislav. In dem Moment war ich ihm irgendwie dankbar, dass er nicht so war wie der meckernde Libanese. Obwohl er mir doch irgendwie fehlte. Wo war er eigentlich?
Seufzend holte ich zwei, drei Pommes aus der Packung und schob sie mir in den Mund.
"Braves Mädchen.", grinste Vladislav und leierte sich weiter den Burger rein.
Nachdem ich gezwungenermaßen seinen letzten Rest Cola getrunken hatte, räumte er das Tablett weg und wir verließen das Gebäude wieder. Als wir draußen waren, wurde er sofort von ein paar Jugendlichen erkannt. Obwohl er keinen Bock darauf hatte, blieb er höflich und machte Fotos und Storys mit den Jungs.
"Ist das deine Freundin?", fragte einer der Jungs und wies auf mich. Vladislav drehte sich kurz zu mir um, und zwinkerte mir dann grinsend zu.
"Ja bra.", sagte er glücklich und schlug mit ihnen ein. Als wir wieder allein waren, holte ich den Abstand zu ihm auf und wir gingen gemeinsam zum Auto zurück.

Zu Hause angekommen verschloss er die Tür und legte seinen Autoschlüssel auf den Küchentisch.
"Samra bra?", rief er durch das gesamte Haus, aber er schien nicht da zu sein. Vielleicht besser so.
"Baby, ich hab eine Idee.", schmunzelte er und kam zu mir geschlendert, während ich mir ein Glas mit Leitungswasser füllte und es dann leer trank. Grinsend nahm er mir das Glas aus der Hand, stellte es weg und fuhr dann mit seinen Händen unter meinen Pullover.
"Lass das, ich bin immernoch sauer auf dich.", sagte ich und drückte ihn von mir weg.
"Warum? Wir haben doch alles geregelt?", fragte er verwirrt.
"Du verstehst es nicht, oder? Ich hab mir einfach Sorgen gemacht, als du mich sitzen lassen hast. Ich habe mir sonst was für Szenarien ausgemalt, die hätten passieren können."
"Ja, hätte. Es ist aber nichts passiert.", gab er nur als Antwort.
"Okay.", sagte ich beleidigt und ließ ihn wieder stehen.
"Nein, warte.", flehte er und hielt mich an der Hand zurück.
"Warum hast du mir nicht vertraut? Warum musstest du mich mit diesen scheiß Handschellen fesseln? Was hast du dir dabei gedacht?", fragte ich ihn wütend.
"Ich wollte einfach nicht, dass sich die Geschichte widerholt.", sagte er betrübt und ließ meine Hand los.
"Was?", fragte ich verwundert. Er setzte sich auf einen der Stühle am Küchentisch und fuhr sich über sein Gesicht.
"Das mit Khalil. Mit seiner Freundin. Es hat fast genauso angefangen. Sie sollte im Auto warten, aber hat nicht gehört. Sie ist uns gefolgt und hat sich eingemischt, als die Situation eskaliert ist. Und dafür hat sie dann mit dem Leben bezahlt. Ich wollte nicht, dass das nochmal passiert. Ich will dich nicht in meine Geschäfte mit reinziehen. Und ich will auch nicht, dass du von solchen Sachen wie mit dem Typ heute erfährst. Ich hab dir von Anfang an gesagt, meine Welt ist kalt." Mittlerweile war er wieder aufgestanden und hatte sich direkt vor mir positioniert.
"Wir sind zusammen, Valdislav. Ich will nicht, dass du irgendwelche Geheimnisse vor mir hast. Du weißt, du kannst mir alles sagen. Auch wenn ich dann etwas geschockt bin, weil ich sowas nicht kenne. Ich würde dich niemals verurteilen.", sagte ich mit bebender Stimme, als sich unsere Klamotten berührten.
"Ich liebe dich." flüsterte er und küsste mich dann.
"Und ich werde dir zeigen, wie sehr ich dich liebe.", fügte er hinzu und warf mich dann über seine Schulter.
"Was hast du vor?", rief ich erschrocken, als er mich nach oben transportierte. In unserem Zimmer schmiss er die Tür zu und setzte mich dann wieder vor sich ab.
"Das, was ich schon lange vorhatte.", knurrte er und zog mir den Pullover aus. Sofort musste ich grinsen und schlüpfte aus meiner Hose heraus, die dann in hohem Bogen in irgendeine Ecke flog. Er zog sich sein Shirt über den Kopf und schubste mich dann nach hinten, sodass ich mit dem Rücken auf dem Bett landete. Ohne lange nachzudenken stürzte er sich auf mich, und verteilte überall seine Küsse. Seine Hand wanderte ganz langsam nach unten, wo sie dann in meinem Slip verschwand.
"Da freut sich aber jemand auf mich.", knurrte er gegen meinen Hals, als er einen Finger in mich hinein steckte.
"Und wie.", stöhnte ich und spürte ihn grinsen. Als er dann auch noch einen zweiten Finger dazu nahm, war ich kurz davor durchzudrehen.
"Bitte!", krächzte ich schwer atmend, während er an meinem Hals saugte.
"Bitte, was?", fragte er dominant und übte kleine Kreisbewegungen auf meiner Schwachstelle aus.
"Mach endlich.", flehte ich zitternd, und schon stoppte er. Schnell entfernte er seine Hand wieder von mir, und dann hörte ich auf schon wie seine Hose auf dem Boden aufschlug.
"Schublade.", hauchte er nur. Ich griff nach hinten und gab ihm das kleine Päckchen, welches er dann mit den Zähnen aufriss. Allein dieser Anblick machte mich mehr als nur verrückt. Schnell zog er sich das Kondom über und riss mir die Unterwäsche vom Leib.
"Ich hab so lange auf das hier gewartet." raunte er mit erregter Stimme und schon spürte ich ihn in mir.

MademoiselleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt