Nachdem Vladislav und ich gemeinsam etwas gegessen hatten, kümmerte ich mich um die Wäsche. Er hingegen war so vollgefressen, dass er sich hinlegen musste.
"Ich hab dir ja gesagt, heb es dir für heute Abend auf.", lachte ich Schadenfroh, als er sich den Bauch hielt und zur Couch krauchte.
"Jaja, spar dir das.", antwortete er genervt, weil er wusste dass ich Recht hatte. Schmunzelnd räumte ich die Teller in die Spülmaschine, wischte einmal über den Küchentisch und verkrümelte mich dann in den Keller. Ich nahm die trockene Wäsche ab und stellte den Korb dann auf den Boden. Danach schmiss ich die dreckigen Sachen in die Waschmaschine und stellte das Programm ein. Als ich hinter mir Schritte hörte, musste ich grinsen.
"Hast du Sehnsucht?", lächelte ich ohne zu sehen, wer hinter mir war. Da Samra noch am schlafen war dachte ich, dass es Vladislav sei, der sich von hinten gegen mich drückte. Ohne mich umzudrehen genoss ich die kleinen Küsse auf der Schulter, wo er mein Shirt ein Stück nach unten gezogen hatte. Mit geschlossenen Augen ließ ich ihn einfach machen, was er machen wollte. Als er seine Hände an meine Hüften legte und dann mein Shirt auszog, beschleunigte sich mein Puls spürbar. Nachdem er seine warmen Hände auf meinem Po platziert hatte, konnte ich mir ein kleines Stöhnen nicht verkneifen. Er drückte meinen Hintern gegen seinen Unterleib und strich sanft über meinen Rücken, wo er immer wieder einen heißen Kuss platzierte. Dann ging er einen Schritt zurück und drehte mich zu ihm um, wo ich dann erkannte wer da wirklich vor mir stand.
"Spinnst du? Ich dachte, du bist Vladislav!", fauchte ich, verdeckte meine Brüste mit meinen Armen und drehte mich von dem halbtoten Libanese weg, der gar nicht verstand was los war.
"Willst du das wirklich?", fragt er abwesend und schaute mich mit seinen kalten Augen an.
"Was meinst du?", fragte ich panisch, während seine Augen mich förmlich auszogen. Schneller als ich gucken konnte beugte er sich vor, und schon hing ich über seiner Schulter.
"Samra! Lass mich runter!", protestierte ich, während er eine Hand in meinen Kniekehlen und die andere auf meinem Hintern platziert hatte. Ohne langsamer zu werden trug er mich die Treppen nach oben, während Vladislav im Wohzimmer laut hörbar schnarchte. Vor lauter Angst runter zu fallen klammerte ich mich an seinem Rücken fest und schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete sah ich sein Zimmer, und dann wurde ich auch schon von ihm auf sein Bett geschmissen.
"Was soll das?", fragte ich und ruschte panisch zurück, als er sich geschmeidig wie ein Löwe auf mich zu bewegte. Ohne dass ich es verhindern konnte legte er sich über mich und hielt meine Hände über meinen Kopf zusammen, sodass ich keine Chance mehr hatte vor ihm abzuhauen.
"Geh runter von mir!", quietschte ich verzweifelt, als er seine Hand auf meinen Bauch legte.
"Sabr.", raunte er und strich an meinem Oberschenkel entlang.
"Das ist nicht lustig! Hör auf!", schrie ich schon fast, während ich versuchte ihn von mir runter zu schubsen. Er war zwar stark, aber durch seinen Zustand geschwächt. Somit hatte ich die Chance, ihn mit viel Kraft abzuwimmeln. Ich zog meine Hände aus seinem Griff, legte sie an seine Brust und stieß ihn dann mit einem Satz zur Seite. Schnell stolperte ich aus dem Bett und krallte mir sein kleines schwarzes Kissen, mit dem ich Vladislav angegriffen hatte.
"Ich warne dich, komm mir nicht zu nahe!", drohte ich zitternd und hielt schützend sein Kissen vor meinen Körper. Doch ehe er darauf reagieren konnte, drehten sich seine Augen und er sackte zusammen. Kurz darauf wälzte er sich wieder von der einen auf die andere Seite, während er kalte Schweißperlen am ganzen Körper hatte. Schnell rannte ich ins Badezimmer und holte mir wieder den Waschlappen von gestern.
"Was zum Teufel hast du genommen?", fragte ich fluchend, während ich sein Gesicht abtupfte. Er antwortete nicht, sondern grummelte laut in sein Kopfkissen. Ständig wälzte er sich hin und her, bis er irgendwann vor Erschöpfung Ruhe gab. Als er endlich wieder schlief blieb ich noch eine Weile neben ihm sitzen und strich ihm seine verschwitzten Haare von der Stirn, bevor ich aufstand. Ehe Vladislav wach werden konnte tapste ich in den Keller und zog mir mein Shirt wieder an, welches ich hier vorhind verloren hatte.
"Bist du fleißig?", hörte ich ihn, als ich wieder bekleidet war.
"Natürlich.", grinste ich ertappt und drehte mich schnell zu ihm um.
"Warum guckst du so?", fragte er sofort misstrauisch und kam mit gerunzelter Stirn auf mich zu.
"Wie guck ich denn?", fragte ich und schluckte schwer, als er vor mir stand und von oben auf mich herab schaute.
"So, als hättest du hier gerade irgendetwas verbotenes gemacht.", grinste er und schaute sich in dem kleinen Wäschekeller um.
"Du hast Hallus. Das viele kiffen macht deinen Kopf kaputt.", sagte ich kichernd und wuschelte ihm durch die sowieso schon durcheinander geratenen Haare.
"Das einzige was meinen Kopf kaputt macht, bist du.", schmunzelte er und nahm sanft mein Handgelenk.
"Na danke auch.", schmollte ich gespielt beleidigt. Er zog mich zu sich heran, sodass mein Bauch gegen ihn gedrückt war und strich dann eine meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr.
"Ich mag es, wenn du meinen Kopf kaputt machst. Darfst nur du.", sagte er leise, hob mein Kinn an und küsste mich dann.
"Ich fühle mich geehrt.", grinste ich in den Kuss hinein und kuschelte mich dann gegen seine Brust.
"Was meinst du, wie lange das da oben noch geht?", fragte ich ihn seufzend, während er sanft über meinen Rücken strich.
"Keine Ahnung. Eins, zwei Tage. Ich weiß nicht, wie lange er das Zeug genommen hat. Oder wie viel. Oder was überhaupt. Wir können nur warten.", antwortete er mit ruhiger Stimme.
"Baby?", fragte er, während ich in seinen Armen beinahe einschlief.
"Hm?", murmelte ich müde.
"Warum hast du dein Shirt falsch rum an?", fragte er mit komischem Unterton. Meine Müdigkeit war direkt verschwunden, als ich fest stellte dass er Recht hatte. Fuck.
"Vorhind hattest du es richtig rum an. Warum hast du es ausgezogen?", fragte er mit merkwürdigen Blicken, während ich es schnell auszog und dann umdrehte. Plötzlich griff er nach meinem Handgelenk und betrachtete es prüfend.
"Warum ist das rot? Und warum zum Teufel hast du da Flecken?", fragte er nun aufgebracht, nahm mein Kinn unsanft in seine Hand und drehte meinen Kopf zur Seite.
"Willst du mir vielleicht erklären, wo die herkommen? Von mir sind die definitiv nicht.", stellte er mich wütend zur Rede und ließ mein Kinn wieder los.
"Versprich mir, dass du nicht ausrastest.", sagte ich ängstlich und zog mir mein Shirt über - dieses mal richtig herum.
"Erklär mir, wo die Scheiße herkommt!", brüllte er ungehalten, was mich zusammenzucken ließ. Ich weiß nicht, wann ich ihn das letzte mal so wütend erlebt hatte. Für einen kurzen Moment hatte ich überlegt, mir irgendeine Lüge auszudenken. Ich wollte Samra schützen. Aber mit lügen würde ich die Sache nicht besser machen. Also erzählte ich ihm mit zitternder Stimme das, was passiert war. Auch, wie er das erste mal im Zimmer stand und dann wieder zusammengebrochen ist.
"Er weiß nicht, was real ist. Er hat immer Sachen gesagt, die überhaupt keinen Sinn ergeben haben. Ich denke, das ist wie schlafwandeln. Er würde das nie bei vollem Bewusstsein machen, das weißt du.", erklärte ich ihm so ruhig wie möglich.
"Wenn er das bei vollem Bewusstsein machen würde, würde ich ihm auf die Fresse hauen.", knurrte er und beruhigte sich langsam wieder.
"Also bist du mir nicht böse?", fragte ich vorsichtig und bekam ein ekelhaftes Gefühl im Bauch, als er etwas länger überlegte.
"Solange das wirklich die Wahrheit war nicht. Aber wenn ich herausfinde dass du mich verarschst, erlebst du dein blaues Wunder.", drohte er ernst, was mich schwer schlucken ließ.
"Wie hätte ich dich betrügen sollen? Erstens ist das unmöglich wenn ich immer unter Dauerschutz stehe, und zweitens wieso sollte ich das machen? Ich will niemand anderes, ich würde dich niemals verarschen.", sagte ich mit Tränen in den Augen und legte meine Hände an seine Brust.
"Ist okay Baby, ich glaube dir.", sagte er ruhig und schloss mich wieder in seine Arme.
"Ich hätte es dir gleich sagen sollen. Aber ich wollte ihn schützen. Bitte, sei nicht sauer auf ihn. Er kann nichts dafür.", flehte ich ihn an, weil ich mir wie eine Snitch vorkam.
"Mach dir keinen Kopf. Ich weiß selber, wie das ist. Ist mir früher auch manchmal passiert.", murmelte er und küsste meinen Haaransatz.———————————
Nächstes Kapitel 22 Uhr 🌚
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Mademoiselle
FanficJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...