Part 11 ~ Im Studio

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Er zündete sich eine Kippe an, während wir zum Eingang des Studios liefen.
"Wem gehört das Studio eigentlich?" fragte ich neugierig.
"Nem Kumpel." antwortete er kurz und knapp, während wir die Treppen nach unten liefen. Stumm holte er einen kleinen Schlüssel aus seiner Bauchtasche und schloss die schwere Tür des Studios auf. Ich trat ein und schaute mich um, während er irgendetwas auf seinem Handy herumtippte. Das Studio war wie eine kleine Wohnung. Es gab eine Küche, eine Toilette, ein Zimmer mit einer riesiegen ausziehbaren Couch und einen Flur. Dort befand sich noch ein Büro und ganz hinten ein kleines Räumchen am Ende eines Flurs, in dem Bierkästen und Flaschen standen.  Anscheinend waren die Jungs nicht nur zum Songs aufnehmen hier. Die Aufnahmekammer wurde von einer großen durchsichtigen Scheibe und einem Mischpult getrennt. Davor standen 3 Sofas und ein Couchtisch, der voll mit leeren Bierflaschen und Aschenbechern war.
"Hey kleine ich muss nochmal kurz weg und was von jemandem holen, ich komm gleich wieder. Warte einfach hier Samra müsste auch gleich kommen, hab ihm gesagt dass ich jemanden mitbringe." Sagte er und zündete sich eine zweite Kippe an, während er das Studio wieder verließ. Seufzend setzte ich mich auf die Couch und wartete. Da mir aber irgendwann langweilig wurde und ich mir echt dumm vorkam, begann ich, die leeren Flaschen wegzuräumen. Besser als nix. Als ich damit fertig war lief ich im Studio auf und ab, in der Hoffnung, dass Capi jeden Moment wiederkommen würde. Und endlich, als ich mich schon wieder hinsetzen wollte hörte ich wie jemand die Tür aufschloss. Grinsend blieb ich mitten im Raum stehen und wartete, bis sich die Tür öffnete. Allerdings war es nicht Capi, der eintrat. Sondern der Typ, der durch mich zwei mal in Folge eine Kaffeedusche bekommen hatte. Schlagartig verschwand mein Grinsen.
"Du..." knurrte er und seine Augen blitzten auf, als er mich sah. Sofort verfinsterte sich seine Miene und er schnipste seine Kippe so weg, dass sie nach draußen flog. Er nahm den Schlüssel und begann ganz langsam, die Tür abzuschließen. Währenddessen ließ er mich keine Sekunde aus den Augen. Ich fing an schwerer zu atmen. Wieder bekam ich es mit der Angst zu tun, als er sich zu mir umdrehte und auf mich zu kam, ohne mich dabei aus den Augen zu verlieren. Dieses mal konnte ich nicht weglaufen. Und schreien würde in dem Fall auch nicht helfen, also war ich ihm ausgeliefert.

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