"So, jetzt sind wir alleine. Erzähl endlich.", flehte ich Vladislav an, als er die Tür hinter sich abschloss.
"Willst du was trinken?", fragte er als hätte er das überhört, legte den Schlüssel auf dem Tisch ab und ging in die Küche.
"Nein. Ich will dass du mir erzählst was los ist.", forderte ich erneut, während er die Fenster öffnete.
"Hier ist voll stickige Luft.", sagte er und legte das Küchenhandtuch ins Fenster, sodass es nicht gleich wieder zu ging.
"Vladislav!", mahnte ich genervt und nahm das Handtuch weg, um das Fenster schließen zu können.
"Ey was soll das ?", fragte er beleidigt und wollte mir das Handtuch wegnehmen, doch ich ließ es nicht zu.
"Du hast gesagt du erzählst mir, was los ist. Warum machst du da so ein Geheimnis draus? Hast du jemanden umgebracht oder was?", konfrontierte ich ihn mit verschränkten Armen.
"Darüber macht man keine Witze, Baby.", sagte er nur und verließ entspannt den Raum.
"Kannst du mal den Beat anmachen, wenn ich drin bin? Ich will was ausprobieren.", fragte er und öffnete die Tür zur Aufnahmekammer.
"Okay, entweder redest du jetzt mit mir oder ich gehe. Ich hab keine Lust auf Spielchen, das macht Samra schon ausreichend.", sagte ich mit dem Schlüssel in der Hand und schaute ihn an.
"Leg den Schlüssel wieder hin und drück auf Play.", sagte er ruhig und setzte sich die Kopfhörer auf.
"Okay, Bye.", sagte ich gleichgültig und steuerte auf die Tür zu.
"Baby, komm schon!", rief er mir hinterher, doch dieses mal ignorierte ich ihn. Ich riss die Tür auf und atmete den kalten Dezemberwind ein, der in mein Gesicht schlug. Es war komisch, hier so alleine zu stehen. Ich wusste gar nicht, wann ich das letzte mal irgendwo war, ohne dass Samra oder Vladislav neben mir standen.
"Komm wieder rein.", hörte ich plötzlich Vladislav hinter mir, der seinen Kopf aus der Tür heraus streckte.
"Drück doch selber auf Play.", sagte ich beleidigt und stand weiterhin mit dem Rücken und verschränkten Armen zu ihm.
"Komm mit rein, oder ich trag dich rein. Könnte aber weh tun, wegen deiner Wunde.", raunte er plötzlich gegen meinen Hinterkopf.
"Was, machst du jetzt einen auf Samra? Dann können wir gleich nach Hause fahren.", sagte ich zu ihm und schaute direkt in seine Augen.
"Nein. Ich will nur, dass du hier nicht alleine rumstehst. Es ist arschkalt.", grinste er und zog mich dann sanft wieder nach drinnen.
"Jetzt rede endlich. Sonst gehe ich wirklich.", drohte ich und schloss die Tür wieder hinter mir ab.
"Schlüssel.", forderte er und hielt seine Hand auf.
"Nein, erst reden wir."
"Wer will jetzt hier spielchen spielen, hm?", fragte er schmunzelnd und steuerte auf mich zu.
"Ich will nur, dass du aufhörst so verschlossen zu sein. Vertraust du mir nicht mehr?" Meine Stimme versagte, als er mich nach hinten gedrängt hatte und mein Rücken an der Wand landete.
"Mehr als jedem anderen.", flüsterte er und küsste mich dann.
"Aber trotzdem will ich den Schlüssel.", hauchte er und nahm ihn mir dann aus der Hand. Er steckte ihn in seine Hosentasche und verlagerte sein Gewicht gegen mich, während er erneut seine Lippen auf meine presste. Er legte seine Hände an meine Taille und fuhr mit dem Daumen vorsichtig über das Pflaster, welches die Wunde verdeckte.
"Ich wollte nicht nur hier her, um mit dir zu reden.", knurrte er in den Kuss hinein und fuhr mit einer Hand zu meinem Hintern, was mich schneller atmen ließ.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann.", sagte ich ängstlich und löste mich aus dem Kuss heraus.
"Ich pass auf Baby. Aber bitte lass es uns versuchen. Ich brauch das.", bettelte er schon fast und legte seine Stirn gegen meine.
"Du willst doch nur vom Thema ablenken.", sagte ich, als ich wieder klar denken konnte und schob ihn von mir weg.
"Ich will dich da einfach nicht mit rein ziehen. Vielleicht ist es besser, wenn du nicht so viel weißt.", sagte er und ließ sich auf die Couch fallen.
"Siehst du denn nicht, dass ich sowieso schon mittendrin bin? Egal wie sehr du dich anstrengst, du kannst mich nicht da raus halten. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass jeder bestens über dich Bescheid weiß - nur ich nicht. Mich schiebst du jedes mal weg, wenn du mich nicht brauchst.", warf ich ihm an den Kopf, woraufhin er schockiert aufblickte,
"Nein Baby, das stimmt nicht." Er stand auf und positionierte sich direkt vor mir, wo er meine Hände nahm und sie fest umklammert hielt.
"Ich schiebe dich nicht weg. Ich versuche, dich zu beschützen.", sagte er und schaute mir dabei direkt in die Augen.
"Dann sei endlich ehrlich zu mir. Du beschützt mich nicht, indem du deine Probleme lieber mit anderen besprichst, statt mit mir. Es tut weh, wenn du das machst.", sagte ich traurig und bekam eine Gänsehaut, als ich seinen gequälten Blick bemerkte.
"Es gibt da so ein paar Leute, die mich epressen wollen.", sagte er und setzte sich wieder auf das Sofa.
"Was für Leute?", hakte ich nach und setzte mich langsam neben ihn.
"Keine Ahnung. Irgendwelche Opfer die ein oder zwei mal in meinen Videos irgendwo zu sehen waren und jetzt der Meinung sind, ich würde ihnen Geld schulden. Die behaupten, die hätten mir geholfen von Kuku weg zu kommen. Aber das sind alles Lügen, ich hab nie jemanden um Hilfe gebeten."
"Und jetzt?"
"Und jetzt drohen die, dass sie mich packen und abziehen wollen. Die haben Leute auf mich angesetzt, damit ich bezahle. Aber die Hurensöhne kriegen keinen verfickten Cent.", knurrte er aggressiv und starrte in die Leere.
"Egal was kommt, wir schaffen das irgendwie.", sagte ich und legte meine Hand auf sein Knie, woraufhin sein Blick wieder zu mir glitt. Er hatte einen wütenden Blick drauf, der sich aber sofort veränderte als er seine Hand auf meine legte.
"Jetzt lass uns nicht mehr über den Scheiß reden okay? Das alles fickt einfach meinen Kopf.", sagte er und fuhr sich durch seine schwarzen Haare.
"Okay.", flüsterte ich und rutschte näher an ihn heran.
"Erinnerst du dich, als wir zum ersten mal zusammen hier waren?", fragte er, nachdem ich eine Weile einfach nur an ihn gekuschelt da saß und seine Hand hielt.
"Du meinst, als Samra das erste mal versucht hat mich umzubringen?", grinste ich und sah, dass seine Mundwinkel ebenfalls nach oben gingen.
"Ja, auch. Aber als Samra dann weg war. Und wir es fast auf dieser Cocuh getrieben hätten.", schmunzelte er und legte seinen Arm um mich.
"Ja. Das war schrecklich."
"Wie jetzt?", fragte er verwirrt und drehte seinen Oberkörper zur Seite, sodass ich mich normal hinsetzen musste.
"Weißt du nicht mehr? Du hättest mich am liebsten zu Hause abgesetzt und dann aus deinem Leben gestrichen."
"Ja, aber nur weil ich dir nicht wehtun wollte."
"Nicht weh tun? Als ich danach bei dir war hätte ich vermutlich deine Faust im Gesicht gehabt, wenn Samra nicht eingegriffen hätte."
"Ja kein Plan, ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich wollte dich eigentlich vergessen, aber ich konnte nicht.", sagte er und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel
"Wenn Samra und ich nicht an dem Abend zu dir gegangen wären...hätten wir uns dann nie wieder gesehen?", fragte ich und schaute in seine müden braunen Augen, die immer wieder ein kribbeln in meinem Bauch auslösten.
"Ich weiß nicht. Wahrscheinlich wäre ich durchgedreht.", gab er zu und ließ sich mit dem Rücken gegen die Sofalehne fallen. Während er in den Raum starrte und nachdachte, zog ich meine Beine auf die Couch und setzte mich dann mit dem Gesicht zu ihm auf seinen Schoß.
"Baby, was hast du...", ich brachte ihn einfach zum schweigen, indem ich meine Lippen einfach ohne Vorwarnung auf seine drückte. Er zögerte erst kurz, erwiederte dann aber den Kuss und legte seine Hände an meinen Hintern.
"Bist du sicher?", fragte er schnell atmend, als ich ihm den Pullover ausgezogen hatte und meine Hände in seinen Haaren vergrub.
"Lass es uns versuchen.", flüsterte ich in sein Ohr. Kaum hatte ich das ausgesprochen, stand er mit mir von der Couch auf und trug mich durch das Studio. Als würde ich nichts wiegen lief mit mir problemlos in das kleine Gästezimmer und legte mich dann vorsichtig auf dem dunkelblauen Sofa ab. Ohne sich vom Kuss zu lösen kletterte er hoch und zog mich dann ein stück nach oben, um meinen Pullover auszuziehen. Gleich danach drückte er mich wieder nach unten und verteilte heiße Küsse an meinem Hals.
"Sag bescheid, wenn es weh tut.", sagte er, und dann spürte ich seine Hand an meiner Hose. Er öffnete den Knopf und wandte sich dann von mir ab, um sie mir auszuziehen. Ohne Rücksicht warf er sie auf den Boden und stürtze sich dann sofort wieder auf meinen Hals, wo er dort weiter machte wo er aufgehört hatte. Obwohl sein Gürtel ein paar mal über mein Pflaster rieb, spürte ich keinerlei Schmerz. Es war ein komisches Gefühl, wenn ich mich daran erinnerte wie schlimm es weh tat, als Samras Bauchtasche genau darauf drückte. Während ich mich darauf konzentrierte das Pflaster an meinem Unterbauch zu vergessen, rutschte er wieder ein Stück zu mir hoch und küsste mich verlangend, während seine heiße Hand auf meinem Hals lag. Sein Daumen strich sanft über meine Kehle, während die Küsse immer intensiver wurden. Ich wollte gerade seinen Gürtel aufmachen, als er plötzlich stoppte. Mit skeptischem Blick drückte er mein Kinn nach oben und betrachtete die Stelle, über die er immer wieder mit seinem Daumen strich.
"Was ist das?", fragte er misstrauisch und fing an, ganz vorsichtig darüber zu kratzen.
"Was meinst du?", fragte ich verwundert, doch er gab mir keine Antwort.
"Ist das ein Schnitt? Warum ist da eine Schnittwunde?", fragte er aufgebracht und fuhr immer wieder mit dem Finger darüber, so als würde er darauf hoffen dass er sich irrte.
"Keine Ahnung, ist nur irgendein Kratzer. Ist doch egal.", sagte ich und zog seine Hand weg, sodass ich ihn wieder küssen konnte. Gleich danach hatte er das wieder vergessen und konzentrierte sich wieder voll und ganz auf meine Lippen. Mir wurde Augenblicklich heiß, als ich seinen Gürtel geöffnet hatte und er mit seinen Küssen immer weiter nach unten wanderte. Er kam langsam wieder hoch und fuhr mit seiner Hand an meinem Oberschenkel auf und ab, woraufhin ich meine Beine um ihn schlang und meine Hände in seinen Nacken legte. Während meine Hand immer wieder durch seine Pechschwarzen Haare fuhren, spürte ich seine Hand zwischen meinen Beinen. Er grinste in den Kuss hinein, als er über meinen Tanga fuhr und mir dadurch ein leises Stöhnen heraus rutschte.
"Caaaaaaapiiiiiiii?", hörten wir eine bekannte Stimme rufen, was uns aufschrecken ließ.
"Was macht der jetzt hier?", flüsterte ich erschrocken, während Vladislav die Tür im Blick behielt.
"Hab ihm gesagt dass wir hier sind.", antwortete er leise, ohne mich dabei anzuschauen.
"Dein ernst?", fragte ich wütend und wollte ihn von mir runter schubsen, doch er gab mir keine Chance dazu.
"Habibi wo bist du?", rief Samra und ich hörte, wie er näher kam.
"Worauf wartest du?", zischte ich, als er einfach nur auf mir lag und die Tür anstarrte.
"Ich bin gleich da Bruderherz. Gib mir paar Minuten Tamam?", rief Vladislav und schon entfernten sich die Schritte wieder.
"Sorry Baby, ich dachte er würde erst später herkommen. Wir verschieben das einfach.", sagte er schnell, gab mir einen Kuss auf die Wange und hüpfte dann von mir herunter.
"Warum sagst du ihm, dass wir hier sind? Ich dachte wir verbringen wenigstens mal einen einzigen Tag zu zweit.", sagte ich beleidigt und suchte meine Sachen zusammen.
"Weil er gefragt hat. Ich bin kein Lügner. Sei nicht böse, wir machen heute Abend weiter ok?", sagte er, kam auf mich zu und legte seine Hände an meinen Hintern, um mich an ihn zu drücken.
"Die ganze Zeit wolltest du dass wir es tun. Und wenn die Gelegenheit perfekt ist, platzt Samra rein. Wie immer.", sagte ich und senkte den Kopf.
"Sorry.", murmelte er und küsste meinen Scheitel. Ich schlang seufzend meine Arme um seinen nackten Oberkörper, während er sanft an meinem Rücken auf und ab strich.
"Es nervt einfach. Es ist, als würde er das mit Absicht machen.", nuschelte ich gegen ihn und schloss für einen kurzen Moment einfach die Augen.
"Er hat keine bösen Absichten. Jetzt zieh dich an, oder willst du dass er dich so sieht?", sagte er grinsend und schlug ein paar mal sanft auf meinen Hintern, bevor ich mich von ihm löste.
"Ganz bestimmt nicht.", sagte ich abwertend und zog mich schnell wieder an.
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Mademoiselle
FanficJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...