"Bitte mach das für mich. Komm schon Baby, ich liebe es wenn du Kleider trägst.", flehte Vladislav mit Schmollmund und hielt mir das schwarze Kleid hin, welches ich schonmal in der Shishabar anhatte.
"Aber es ist voll kalt und windig draußen."
"Und? Wir sitzen doch im Auto. Ich kann dich auch in das Restaurant reintragen, wenn du willst.", lachte er und drückte mir das Kleid in die Hände.
"Na schön.", gab ich nach und schlüpfte hinein.
"Perfekt.", grinste er und ließ seinen Blick einmal von unten nach oben über mich wandern.
"Seid ihr fertig?", brüllte Samra aus dem Flur heraus.
"Geh schon runter, wir kommen.", antwortete Vladislav, legte sich seine Joker-Kette an und fuhr sich noch einmal durch die Haare, bevor er fertig war.
"Na komm.", nuschelte er, nahm meine Hand und lief dann gemeinsam mit mir nach unten.
"Passt schon Bra, ich fahre.", sagte er zu Samra, der seinen Autoschlüssel in der Hand spielerisch herumwirbelte.
"Von mir aus.", entgegnete er schulterzuckend und hing den Schlüssel zurück an den Haken neben der Tür. Bei den paar Metern zum Auto musste ich höllisch aufpassen, dass mein Kleid nicht abhob. Durch den blöden Wind musste ich es die ganze Zeit nach unten ziehen, während Samra neben mir stand und mich amüsiert beobachtete.
"Lass doch. Stört doch keinen.", sagte er und zog an seiner Kippe, während Vladislav das Auto aus der Garage fuhr.
"Klappe.", fauchte ich nur genervt, woraufhin er schnaufend grinste.
Als wir endlich im Auto saßen atmete ich erleichtert auf, weil der Wind nun endlich nicht mehr nervte.
"Nächstes mal zieh ich kein Kleid an, wenn so ein kack Wind draußen geht.", meckerte ich auf dem Rücksitz. Vladislav schaute durch den Rückspiegel zu mir und zwinkerte mir kichernd zu, bevor er den Motor aufheulen ließ.
Auf dem Parkplatz des Restaurants kämpfte ich sofort wieder mit dem Wind, während die Jungs sich eine Zigarette anzündeten. Vladislav lehnte sich an sein Auto und nahm in aller Ruhe einen Zug nach dem anderen.
"Ich will ja nicht stressen, aber ich würde echt gerne reingehen.", rief ich ihm zu.
"Zieht wohl?", grinste er und schmiss die Kippe auf den Boden, die er dann mit dem Fuß austrat.
"Witzig.", zischte ich ironisch. Er rieb sich die Hände, kam auf mich zu und warf mich dann ohne Vorwarnung über seine Schulter.
"Spinnst du? Lass mich runter!", quietschte ich und hatte Panik, dass mein Kleid hinten hochflog.
"Chill Baby, ich hab doch gesagt ich trag dich rein."
"Aber das Kleid..."
"Ich pass schon auf, da sieht keiner was. Vertrau mir mal.", lachte er und klopfte mir demonstrativ mal auf den Hintern. Mit seiner freien Hand zog er mir mein Kleid weit genug runter, und hielt es dann fest - sodass es nicht mehr hochfliegen konnte. Vor dem Eingang des Lokals setzte er mich wieder ab, strich mein Kleid gerade und nahm dann meine Hand.
"Siehst du, alles locker.", flüsterte er mir zu, während wir durch die Eingangstür liefen. Wir zogen unsere Jacken aus und Samra sprach einen der Kellner an, welcher uns zu unserem reservierten Platz brachte. Es war ein Tisch für vier Personen, da sie hier anscheinend keine dreier-Tische hatten. Aber das war ja auch nicht so wichtig. Wie ein Gentleman zog Vladislav meinen Stuhl zurück und setzte sich dann gegenüber von mir.
"Warum nicht neben mich?", fragte ich enttäuscht, als der schwarz gekleidete Libanese neben mir platz nahm.
"Weil ich dich angucken will.", antwortete er grinsend.
"Du willst ihr doch nur auf die Möpse starren.", sagte Samra neben mir und verschränkte seine Hände auf dem Tisch ineinander.
"Na und? Ist nicht illegal.", argumentierte Vladislav und stupste mich unter dem Tisch mit seinem Fuß an. Ich grinste kopfschüttelnd und zog meine Träger etwas nach, damit er nicht so viel freie Sicht hatte. Gerade als er etwas sagen wollte, kam der Kellner an unseren Tisch. Er zündete die Kerze in der Mitte an und reichte uns dann die Karten.
"Vielen Dank.", sagte Vladidlav freundlich, woraufhin der Kellner lächelnd nickte und dann wieder weg ging. Nach einiger Zeit kam er wieder und wir bestellen unser Essen. In der Zeit, in der wir warten mussten unterhielten sich die Jungs über ihre Musik. Ich konnte nicht wirklich viel mitreden, deswegen tat ich einfach so als könnte ich ihnen folgen und setzte ein Lächeln auf. Vladislav musste ja nicht wissen, dass ich keinen Plan hatte wovon er da redete. Mitten im Gespräch klingelte dann sein Handy, welches er stirnrunzelnd aus seiner Hosentasche zog.
"Ah, das ist Heiko. Ich geh mal kurz raus.", sagte er und stand vom Tisch auf. Mit dem Telefon am Ohr lief er zur Tür, und verschwand dann lachend nach draußen.
"Noch nuttiger ging dein Outfit auch nicht, oder?", brummte Samra, nachdem er immer mal wieder zu mir herüber geschielt hatte.
"Seit wann interessiert mich deine Meinung? Außerdem wollte Vladislav, dass ich das anziehe.", sagte ich genervt und legte zum Schluss noch ein hübsches, provokatives Lächeln auf.
"Wenn du die nächsten Tage überleben willst, solltest du lieber nicht so eine große Fresse haben.", grinste er nun ebenfalls gespielt und legte seine warme Hand auf meinen Oberschenkel.
"Nimm deine Pfote da weg.", zischte ich wütend, aber er dachte nicht mal daran. Stattdessen rutschte er noch ein Stück weiter hoch, als der Keller unser Essen auf den Tisch stellte.
"Lass es dir schmecken, Mon Ami.", lächelte er.
"Sorry, das war wichtig.", entschuldigte sich Vladislav, der sich nun wieder zu uns setzte.
"Alles gut, Bruder." nuschelte Samra und drückte seine Hand an meinem Bein ein wenig zu, was dazu führte dass ich ruckartig auf meinem Stuhl zurück rutschte.
"Alles okay Baby?", fragte Vladislv skeptisch, während ich einfach betete dass er nicht noch weiter hoch rutschen würde.
"Jaja, alles gut.", antwortete ich mit einem gespielten Lächeln.
"Na dann, guten Appetit.", sagte er und nahm sein Besteck in die Hand. Endlich nahm der Libanese seine Hand von meinem Bein weg und begann ebenfalls, sich sein Essen reinzuschaufeln.
"Hast du keinen Hunger?", fragte mich Vladislav, weil ich einen Moment brauchte um auf das eben klarzukommen.
"Doch.", murmelte ich und stocherte in meinem Essen rum. Wenn ich daran dachte, dass ich die nächsten Tage mit Samra allein sein würde, verging mir gewaltig der Appetit.
"Baby, iss endlich.", knurrte Vladislav kauend, als ich immernoch keinen Bissen herunter bekommen hatte. Ich riss mich zusammen und schaffte es dann, mich irgendwie auf das warme Essen vor mir zu konzentrieren.
"Wenn alles passt, drehen wir Videos in LA. Joker-Videos. Das wird krass.", sagte Vladislav begeistert.
"Klingt doch gut.", grinste ich, woraufhin er mich mit vollen Backen anlächelte.
"Bleib mal so.", lachte ich und holte mein Handy hervor. Ich musste so lachen, dass ich mich beinahe an meinem eigenen Essen verschluckte.
"Wie kann man nur so süß aussehen?", fragte ich kichernd und betrachtete das Foto auf meinem Handy.
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Mademoiselle
ФанфикJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...