Josy
Ich wurde durch die Sonnenstrahlen wach, die durch das Fenster in mein Zimmer schienen. Müde streckte ich mich einmal kurz und wollte mein Handy greifen, dass ich immer neben mir im Bett liegen habe. Aber irgendwie fand ich es nicht. Es ist bestimmt wieder runtergefallen oder so. Als ich mich aufsetzte spürte ich diese entsetzlichen Kopfschmerzen. Es fühlte sich an, als würde mein Kopf jeden Moment explodieren.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb ich mir die Schläfen, in der Hoffnung, dass es dadurch besser werden würde. Aber da konnte wohl nur eine Tablette helfen. Müde schlug ich die Augen auf und war auf einmal hellwach – denn ich war nicht in meinem Zimmer und das hier war auch nicht mein Bett. Oh mein Gott. Mein Puls beschleunigte sich sofort und ich schaute mich geschockt um. Da war eine Tür. Okay eine Tür. Ich musste hier sofort raus. Gerade als ich aufstehen wollte, öffnete sich die Tür, die gerade eben noch mein Fluchtweg sein sollte. Und in der Tür stand der Typ von gestern mit dem Gucci Jogger. Er trug ein weißes gucci Shirt und eine Jogginghose, dieses mal aber ohne Marke.
"Hey du bist ja endlich wach." grinste er. In seiner Stimme lag irgendwie...Erleichterung?
"Was...was mache ich hier? Was soll das, hast du mich entführt? Wo zum Teufel bin ich?" Schrie ich schon fast.
"Wow wow wow Bratucha ganz ruhig ich habe dich nicht entführt." sagte er mit erhobenen Händen.
"Wie bin ich dann hier her gekommen?" fragte ich aufgelöst.
"Du kannst dich an nichts mehr erinnern?" fragte er komplett überrascht.
"Ich weiß nur noch...ich war in der Shishabar...und da war dieser Typ, der nicht weggehen wollte. Und dann...dann kamst du und hast ihn rausgeworfen. Und du wolltest mich nach Hause fahren. Ich hab dich gefragt woher wir uns kennen und du hast mir gesagt dass du Capital Bra bist...und ab da weiß ich nichts mehr."
Ich schaute erst auf meine Hände, und dann an mir herunter. Ich hatte komplett andere Sachen an!
"Wo sind meine Sachen? Warum habe ich das hier an? Hast du etwa? Haben wir...?"mir stockte der Atem bei dem Gedanken daran, was diese Nacht alles passiert sein könnte, ohne dass ich etwas davon mitbekam."Hey Baby jetzt beruhig dich mal." sagte er entspannt und kam auf mich zu. Ängstlich wich ich vor ihm zurück, bis ich die Wand hinter mir spüren konnte.
"Deine Sachen liegen auf dem Stuhl. Du hast das an, weil deine Klamotten komplett nach Qualm und Alk gestunken haben und ich dir nicht antun wollte in dem Mief aufzuwachen. Also ja, ich habe dich umgezogen. Aber mehr auch nicht. Und nein, wir haben es nicht miteinander getrieben. Wäre natürlich echt geil gewesen, aber du warst bewusstlos und das wollte ich nicht ausnutzen." Rechtfertigte er sich, während er mir immer näher kam und ich immernoch mit dem Rücken gegen die Wand gepresst da stand.
Für einen kurzen Moment stand er nur so da und betrachtete mich, was ein mulmiges Gefühl in mir auslöste. Es ist nicht so, dass er nicht anttraktiv war. Um Gottes Willen nein, er war sogar sehr attraktiv. Und diese Haselnussbraunen Augen, die meine die ganze Zeit mit ihrem Blick fesselten. Ich war so von seinem durchdringenden Blick gebannt, dass ich gar nicht mitbekam, wie schnell er mir ein ganzes Stück näher gekommen war. Er trug wieder die gleiche Cap wie gestern auch, und wieder hingen ihm einzelne schwarze Haare kurz über die Stirn. Unter seinen schönen Augen zeichneten sich leichte Augenringe, wodurch er mir leid tat, weil er wegen mir eine stressige Nacht hatte.
"Ich hab dir Frühstück gemacht, Bratina." flüsterte er und holte mich damit wieder zurück in die Realität. Langsam entfernte er sich von mir und ging Richtung Tür.
"Aber ich habe keinen Hunger." murmelte ich in der Hoffnung, dass er das nicht gehört hatte.
"Du musst aber was essen. Du bist immernoch kreidebleich im Gesicht. So lasse ich dich bestimmt nich nach draußen, die Leute denken ja dann wirklich noch ich würde dich bei mir im Keller einsperren hahaha" sagte er und feierte sich selbst. Da war es wieder, dieses Lachen. Das Lachen, was in mir einerseits eine Gänsehaut auslöste, aber mich andererseits auch selsbt zum lächeln brachte. Seufzend folgte ich ihm aus dem Schlafzimmer in seine Küche, wo mir schon der Geruch von frischen Brötchen in die Nase stieg. Er war anscheinend schon eine Weile wach, denn die Brötchen waren direkt vom Bäcker.
"Wenn du willst kannst du auch duschen gehen und so." sagte er entspannt und schaltete den Fernseher ein.
"Okay." murmelte ich schüchtern und begab mich ins Bad.
Nach einer ausgiebigen Dusche und frisch geputzten Zähnen fühlte ich mich wieder wie neu geboren. Ich schlüpfte wieder in seine Sachen, kämmte mir kurz die Haare und wischte meine verschmierte Wimperntusche unter den Augen weg. Ich sag ja, wie neu.
Langsam schlurfte ich wieder ins Wohnzimmer, wo Capi vor dem Fernseher saß und sich genüsslich ein Brötchen gönnte.
Ich nahm neben ihm Platz und sofort bot er mir die Brötchentüte an. Ich nahm dankend eins in meine Hand und biss hinein. Es tat so gut, endlich was zu essen. Mein Magen knurrte schon die ganze Zeit.
"So Bratucha." Nuschelte er und drehte sich so um, dass er mir direkt gegenüber saß.
"Und jetzt erzählst du mir ein bisschen was über dich. Ich weiß rein gar nichts, ich weiß nur wie du heißt. Ich brauch Informationen. Außerdem bist du mir was schuldig, immerhin hab ich dich gerettet." sprach er neugierig und schaltete den Fernseher aus.
"Ähm.." sagte ich ertappt und überlegte kurz.
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Mademoiselle
FanfictionJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...