"Samra?", fragte ich vorsichtig, während er in sich gekehrt neben mir stand und beobachtete, wie der Rauch seiner Zigarette in der kalten Luft tanzte.
"Hm?", brummte er abwesend, während er kurz die Augen zusammen kniff.
"Danke."
"Für?", fragte er zurück im hier und jetzt angekommen, und schaute mich verwundert an.
"Für alles. Für die Sache mit dem Auto, das Essen...dafür, dass du mich mal für einen Moment nicht wie Dreck behandelt hast.", antwortete ich und lächelte ihn warm an. Er überlegte lange, bevor er darauf was sagte. Zuerst musterte er mich ganz genau, und dann gingen seine Mundwinkel für einen kleinen Zentimeter nach oben, bevor er wieder seine Stirn runzelte und den Blick abwandte.
"Denk nicht, dass es ab jetzt immer so laufen wird. Es hat sich nichts geändert. Also hör auf zu nerven.", motzte er direkt wieder und schnippste seine Kippe weg. Eigentlich wollte ich was darauf sagen, aber ich ließ es lieber. Stattdessen ging ich einen Schritt auf ihn zu, legte meine Arme um seinen Körper und drückte ihn fest an mich. Komplett überfordert mit der Situation hob er seine Arme hoch, so als wäre ich irgendjemand fremdes.
"Was wird das?", fragte er unbeholfen.
"Ich versuche, dein gefrorenes Herz aufzutauen.", sagte ich grinsend und kuschelte mich enger an ihn.
"Du wärst nicht die erste, die daran gescheitert ist. Okay, reicht jetzt.",sagte er schnell und schob mich dann von sich weg.
"Lass es mich nicht bereuen, für einen Abend nett zu dir gewesen zu sein.", brummte er genervt und zog seine Lederjacke zu.
"Warum kann es nicht immer so sein?", fragte ich ihn traurig.
"Du weißt ganz genau warum. Klappe jetzt, rede lieber mit deinem Freund wenn er gleich kommt.", motzte er. Das hatte ich vollkommen ausgeblendet. Ich weiß, ich sollte wirklich mit ihm reden. Aber wenn ich daran dachte kam mir das Essen von eben wieder hoch. Nicht wegen ihm, sondern weil ich einfach immernoch sauer war. Immerhin hatte er versuchte die gleiche Masche wie Samra abzuziehen, um mir seinen Willen aufzuzwingen. Mag ja sein, dass er es nicht böse meinte. Aber im Moment wollte ich einfach nicht mehr darüber diskutieren - auch wenn es mir weh tat, dass es gerade alles so beschissen lief. Gerade als ich über ihn nachdachte, kam auch schon der schwaze Mercedes um die Ecke gefahren. Als er vor uns hielt, legte er absichtlich eine halbe Vollbremsung hin. Angeber.
"Bratan alles gut?", fragte er Samra, als sich dieser auf dem Beifahrersitz nieder ließ und sich anschnallte.
"Immer.", antwortete dieser entspannt, setzte die Kaputze von seinem Pullover auf und ließ sich müde in den Sitz sinken. Ohne mich zu beachten startete Vladislav den Wagen und fuhr los. Während der ganzen Fahrt beachtete er mich nicht einmal. Kein Blick in den Rückspiegel oder nach hinten - nichts. Er drehte einfach die Musik laut auf und beide bewegten ihre Köpfe zu Beat. Ich weiß, ich wollte nicht mit ihm reden. Aber es verletze mich, dass ich ihm irgendwie gerade komplett egal war. Auch als wir zu Hause ausstiegen würdigte er mich keines Blickes. War ich im falschen Film? Hatte ich irgendetwas gemacht? War ich schon so durcheinander, dass ich was nicht mitbekommen hatte und ich die schuldige war, statt er? In Gedanken ließ ich den kompletten gestrigen Abend Revue passieren - aber mir fiel kein Grund ein, warum er jetzt sauer auf mich sein könnte. Er war doch derjenige gewesen, der mich zwingen wollte bei ihm zu schlafen. War er jetzt ernsthaft sauer, weil ich auf der Couch geschlafen hatte? Ich verstand gerade irgendwie nur Bahnhof.
"Danke fürs holen Bruder. Ich geh duschen, ich stinke komplett nach qualm. Würde ich dir übrigens auch raten.", Sagte Samra und schaute mich bei dem letzten Satz eindringlich an. Aber er hatte recht, ich stank wirklich komplett nach Lagerfeuer. Das war mir bis gerade eben ehrlich gesagt gar nicht bewusst gewesen. Während Vladislav sich von uns abwandte und irgendwen anrief, folgte ich Samra nach oben. Ich suchte mir frische Sachen aus meinem Zimmer und ging dann mit schweren Schritten ins Badezimmer.
"Hat er was zu dir gesagt? Er redet kein Wort mit mir.", fragte ich den Libanese, der gerade dabei war sein Shirt auszuziehen.
"Nope.", antwortete er, schlüpfte aus seiner Jeans und ging dann in die Duschkabine. Seufzend tat ich es ihm gleich - zog mich allerdings erst aus, als ich Blicksicher in der Dusche stand. Vorsichtig ließ ich das warme Wasser über mein Pflaster am Bauch laufen, damit es sich aufweichen konnte. Dann würde ich es später besser abkriegen. Samra war ein paar Minuten vor mir fertig, weshalb ich allein war als ich wieder nach draußen trat. Er war anscheinend wieder in sein Zimmer gegangen, da sein Handtuch auf der Heizung hing und seine Klamotten weg waren. Ich zog mir frische Unterwäsche an und ließ das Handtuch um mich gewickelt, als ich wieder zurück in mein Zimmer lief. Gedankenverloren lief ich zum Schrank und suchte mir ein frisches Shirt und ein paar Shorts zum schlafen heraus, da ich das andere in die Wäsche getan hatte. Als ich mich umdrehte und zum Bett laufen wollte, stand plötzlich Vladislav direkt vor mir, woraufhin ich vor Schreck die Sachen fallen ließ.
"Seit wann stehst du da?", fragte ich ängstlich, als er mich mit finsterem Blick musterte.
"Ist das wichtig?", knurrte er und drängte mich nach hinten, sodass mein Rücken gegen die kalte Schranktür gedrückt wurde.
"Haben die die Hunde weh getan? Hast du irgendwelche Verletzungen?", fragte er eindringlich. Er kam mir so nah , dass mein Handtuch seine Klamotten berührte. Aus Angst dass es herunter rutschten würde, hielt ich es oben mit beiden Händen fest umklammert.
"Nein.", sagte ich schwach, als er seinen Unterleib gegen meinen drückte.
"Was ist mit deinem Bauch?", fragte er und wollte mein Handtuch öffnen, doch ich verhinderte es.
"Muss nur den Verba... ähm das Pflaster neu machen. Alles gut.", stotterte ich und wandte den Blick ab.
"Wovor hast du Angst? Es gibt nichts an dir, was ich nicht schon in- und auswendig kenne.", flüsterte er in mein Ohr. Mich durchfuhr eine warme Gänsehaut, als ich seine großen Hände an meinen spürte, die immernoch das Handtuch fest hielten. Zuerst löste er sanft eine Hand und hielt sie am Handgelenk nach oben - das gleiche tat er dann mit der anderen. Ich wollte was dagegen machen, aber ich konnte nicht. Die Wärme die er ausstrahlte sorgte dafür, dass ich mich direkt wohl fühlte. Auch wenn ich ihn am liebsten weg geschoben hätte, mein Körper streikte. Das schien ihm nicht entgangen zu sein, da er in sich hinein grinste und meinem Geischt ganz langsam näher kam, sodass ich fast wahnsinnig wurde. Kurz bevor unsere Lippen sich berührten stoppte er, und lehnte seine Stirn gegen meine.
"Ich hoffe, du bist fit für das, was gleich passiert.", hauchte er gegen meine Lippen und ließ dann wieder ein Stück von mir ab, während ich spürte wie sich das Handtuch um meinen Körper löste. Meine Handgelenke, die er sanft umschlossen hatte drückte er ebenfalls gegen die Schranktür, wodurch das Handtuch noch mehr an Halt verlor. Letzenendes rutschte es mit einem Satz komplett nach unten, und ich stand nur noch in Unterwäsche vor ihm.
"So gefällst du mir besser.", grinste er und ließ seinen hungrigen Blick über Körper wandern.
"Vladislav, ich..."
"Sei still, Baby. Genieß es einfach.", unterbrach er mich, legte seine Hand an meinen Hintern und drückte dann mein Becken gegen seines.
"Ich war extra einkaufen, bevor ich euch abgeholt habe.", schmunzelte er und zog eine kleine schwarze Packung aus seiner Hosentasche. Nun musste ich ebenfalls grinsen, während meine Knie ganz langsam weich wurden. Er ließ von mir ab, ging zur Tür und gab ihr einen Schubs, sodass sie zu fiel. Dann hob er grinsend seine Augenbraue und reichte mir seine Hand. Elegant drehte er mich einmal tanzend um mich selbst und zog mich dann in seine Arme, bevor er mich wieder küsste.
"Ich muss das Pflaster neu machen.", flüsterte ich, als er mich zum Bett schob.
"Das kannst du nachher immernoch. Erstmal müssen wir uns um andere Stellen deine Körpers kümmern.". sagte er dreckig grinsend und schubste mich nach hinten, sodass ich direkt auf dem Bett landete. Während ich nach hinten rutschte zog er seinen Pullover aus und kam dann ebenfalls aufs Bett, sodass ich unter ihm lag.
"Dieses mal gibt es keine Unterbrechungen.", sagte er entschlossen und begann dann ganz sanft, meinen Hals zu küssen. Seine Hand schob sich unter meinen Rücken, wo er mit einer einzigen Bewegung meinen BH öffnete und ihn dann einfach in irgendeine Ecke schmiss.
"Entspann dich.", flüsterte er, weil ich leicht zuckte als seine Hand über meinen Bauch strich.
"Ich bin vorsichtig, versprochen.", fügte er hinzu und schob seine Hand weiter runter, was mich augeblicklich schneller atmen ließ. Ganz sanft strichen seine Finger über die Mitte meines Körpers, während er meinen Hals weiter mit Küssen übersähte. Als er begann, kleine kreisbewegungen auszuführen, wurde mir immer heißer. Hastig öffnete ich seinen Gürtel und half ihm dabei, seine Hose loszuwerden. Daraufhin half er mir, auch noch das letzte Kleidungsstück auszuziehen das an mir übrig geblieben war. Elegant drehte er sich auf die Seite und zog seine Unterhose aus, wo dann gleich das Kondom zum Einsatz kam. Dann drehte er sich wieder über mich und ich spürte bereits, was mich gleich erwarten würde.
"Bereit, wenn du es bist.", sagte er und drückte meine Beine auseinander.
"Hör auf zu reden, mach endlich.", stöhnte ich ungeduldig. Sein Grinsen wurde unendlich breit und dann legte er seine Lippen auf meine, bevor er sich komplett mit mir vereinte.
DU LIEST GERADE
Mademoiselle
FanfictionJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...