Part 77 ~ Alles geklärt

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Ich klebte immernoch überglücklich an Vladislav fest, als sich jemand hinter mir räusperte.
„Vergiss deine Tasche nicht" sagte Samra, der meine Sachen zusammengesucht hatte und sie hinter mir abgestellt hatte. Dass er kurz weg war ist mir gar nicht aufgefallen.
„Dankeschön" sagte ich leise, lächelte ihn an und nahm dann meine Tasche, die vor seinen Füßen stand.
„Samra bra danke dass du aufgepasst hast. Können ja nachher noch was starten wenn du Bock hast." sagte Vladislav und sie beiden umarmten sich kurz. Niedlich. Ich nahm noch meine Schuhe, während Vladislav schon meine Wohnung aufschloss. Samra hatte ihm den Schlüssel gegeben.
„Bis später dann" sagte ich leise und verließ dann seine Wohnung.
„Komm Baby" forderte Vladislav und hielt mir die Tür auf. Als ich drin war stellte ich meine Tasche im Schlafzimmer ab und wollte in die Küche um mit Vladislav zu reden, aber er kam mir zuvor.
„So Baby" nuschelte er und kam langsam auf mich zu.
„Jetzt bist du dran" lächelte er und streckte seine Hand nach mir aus, aber ich wich zurück.
„Vladislav, ich..." Mein Rücken prallte gegen die Wand, als der Abstand zwischen ihm und mir kleiner wurde und ich nicht mehr wusste wohin ich noch ausweichen sollte. Er ließ seine Hand ganz sanft durch meine Haare gleiten, während er mich lächelnd ansah.
„Ich muss dir was sagen" flüsterte ich, als er seine Stirn an meiner ablegte.
„Das kann warten. Ich hab Hunger, baby. Wir haben uns seit zwei Tagen nicht gesehen...ich hab schon wieder vergessen wie du nackt aussiehst" hauchte er in mein Ohr und sofort stieg mein Pulsschlag auf 200 und mir wurde unfassbar heiß.
„Aber ich..."
„Kein aber. Ich will dich hier und jetzt. Ich kann nicht mehr warten" flüsterte er, während er zärtlich meinen Hals liebkoste. Sein heißer Atem auf meiner Haut bescherte mir immer und immer wieder eine Gänsehaut, und das kribbeln in meinem Bauch ließ mich fast durchdrehen.
„Vladislav" stöhnte ich, als er immer wieder leicht in meinen Hals biss.
„Scht" kam es nur von ihm, als ich spürte wie er vorsichtig meine Hose öffnete.
„Nicht, bitte...ich muss..." wisperte ich, doch er ignorierte es und zwang mich stattdessen wieder in einen gefühlvollen Kuss hinein. Ich hätte mich so gerne darauf eingelassen, aber ich konnte nicht. Ich konnte einfach nicht mit ihm schlafen, ohne vorher zu beichten was passieren würde wenn ich die Jack ausziehe.
„Vladislav!" platzte es plötzlich aus mir heraus, als er mit seiner Hand in meine Hose rutschte und ich ihn daraufhin mit einem Ruck von mir wegschubste.
„Was war das?" fragte er und starrte mich entsetzt an.
„Ich hab doch gesagt, dass ich dir was sagen muss."
„Ja, und ich hab gesagt erzähl mir das nachher. Also komm Baby" sagte er und kam wieder auf mich zu, um mich erneut gegen die Wand zu drücken – dieses mal etwas fester als eben.
„Ich muss dir das erst sagen, es ist wichtig. Bitte" flehte ich, als er sich gegen mich lehnte und zu mir runter sah.
„So wichtig dass es nicht warten kann?" hakte er nach und nahm mein Kinn in seine Hand, damit ich ihn ansehen musste.
„Ja" sagte ich leise und schaute in seine dunklen Augen, die immernoch vor Erregung leuchteten.
„Wehe es ist nicht wichtig" gab er schlussendlich nach und ging einen Schritt zurück. Ich atmete erleichtert aus und setzte mich dann auf das Bett.
„Komm zu mir" bat ich ihn und er setzte sich neben mich.
„Ich muss dir da was sagen...aber ich will nicht dass du ausrastest okay?" sagte ich und nahm seine Hände in meine.
„Hast du jemand anderes gevögelt?" fragte er sofort gereizt und riss seine Hände aus meinen heraus.
„Was? Nein natürlich nicht!" sagte ich empört und bemühte mich, nicht laut zu werden.
„Das war jetzt auch dein Glück" sagte er bedrohlich und funkelte mich an.
„Vladislav, hör mir einfach zu okay?" sagte ich entkräftet und nahm seine Hände wieder.
„An dem Tag, als ich mich mit Cataleya getroffen habe...und Samra in das Kaffee kam."
„Ja?" fragte er ungeduldig.
„Naja, Samra war halt mega sauer, was auch verständlich ist...ich meine, er wollte mich ja nur beschützen...aber du weißt ja wie er sein kann, er meint das meistens nicht so wie was sagt oder tut..."
„Baby, komm zur Sache" ermahnte er mich und drückte meine Hände.
„Vielleicht...hat Samra an dem Abend ein bisschen übertrieben. Wie gesagt, er war verständlicherweise wütend und hat mich dann aus den Kaffee gezerrt...wir sind dann zu einem Friedhof gefahren, wo er mich auch wieder rumgezerrt hat...und dabei ist das passiert" erklärte ich und schlüpfte dann langsam aus der Strickjacke heraus.
„Cüs was ist das?" fragte er geschockt und drehte meinen Arm, um ihn sich anschauen zu können.
„Es ist bald wieder weg, ist...ist nicht so schlimm" stotterte ich, während er die blauen Flecken betrachtete.
„Das war Samra?" fragte er ernst.
„Ja"
„Gut, dann klär ich das jetzt" sagte er wütend und sprang auf.
„Was? Nein!" rief ich und rannte ihm hinterher. Er wollte gerade die Tür aufreißen, doch ich hielt ihn am Arm zurück.
„Vladislav bitte lass das. Er hat sich entschuldigt, es ist nicht so schlimm wie es aussieht." bettelte ich und versuchte ihn zurück zu ziehen.
„Wie genau ist das passiert? Hat er dich geschlagen? Und warum zum Teufel auf nem Friedhof, was habt ihr da gemacht?" Brüllte er wütend und kam wieder auf mich zu.
„Nein! Er hat mich nicht geschlagen, er hat mich nur am Arm gehalten und nicht gemerkt dass das etwas zu fest war...Vladislav bitte es ist okay!" Brachte ich eilig hervor und hielt mir schützend die Hände vor mein Gesicht. Er kam einen gewaltigen Schritt auf mich zu und packte meine Handgelenke, an denen er mich dann zu sich heran zog.
„Warum wart ihr auf einem Friedhof?" nuschelte er grimmig und starrte mich an.
„Weil er mir das Grab von Cataleya zeigen wollte" sagte ich kaum hörbar und sofort sah ich wie die Wut aus seinem Gesicht verschwand.
„Ihr wart bei ihren Grab?" fragte er verwirrt und ließ mich wieder los.
„Ja. Cataleya...also...Leyla...hat mir irgendwelche Lügen erzählt. Dass Samra sie zusammengeschlagen hätte und sowas...und dann hat er mir die Wahrheit erzählt. Mehr ist nicht passiert. Wir sind dann wieder zum Auto gegangen, und als wir drin saßen wurde mir schwarz vor Augen und von da an weiß ich nichts mehr."
„Ja, weil die Kahba dir Tropfen untergemischt hat. Samra hat mich angerufen, als du bewusstlos warst."
„Wusstest du das?" fragte ich traurig.
„Was?"
„Dass sie die Cousine von Khalil ist. Wusstest du das?"
„Bist du bescheuert? Denkst du ich hätte dich da hin gelassen wenn ich das gewusst hätte? Baby ich liebe dich über alles, wie kommst du auf sowas?" fragte er entsetzt und nahm mein Gesicht in seine Hände.
„Keine Ahnung"
„Komm her" murmelte er und zog mich fest an sich.
„Du sagst aber nichts zu Samra okay?" fragte ich, nachdem wir eine Weile lang Arm in Arm dastanden.
„Wenn du darauf bestehst" gab er nach und küsste meinen Haaransatz.
„Können wir dann jetzt bitte endlich im Bett verschwinden?" fragte er und grinste dreckig.
„Es ist viel zu warm heute. Können wir nicht irgendwo hin?"
„Wir können auch irgendwo im freien vögeln" schlug er vor, doch ich schüttelte nur grinsend mit dem Kopf und löste mich von ihm.
„Weißt du was?" sagte er und nahm meine Hand. Er drehte mich einmal um mich selbst und zog mich dann an seine Brust.
„Ich kenn da wen, der hat nen mega krasses Haus. Also wie ne Villa, der vermietet das gelegentlich. Ich mach uns das klar und dann machen wir Urlaub. Du, ich, und Samra ist bestimmt auch dabei. Was sagst du Baby?" Fragte er freudestrahlend und wartete auf meine Reaktion.
„Heißt das, ich darf tatsächlich das Haus verlassen?" fragte ich provokativ und grinste ihn an.
„Nur wenn ich dabei bin" entgegnete er und gab mir einen Klaps auf den Hintern.
„Dann auf jeden fall" quiekste ich glücklich und wieder hingen unsere Lippen aufeinander.

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