Josy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...
„Also habt ihr alles klären können?" fragte Granit neugierig und nippte an seinem Kaffee. „Ja. Ich bin froh, dass jetzt alles wieder normal ist. Und sorry, dass ich dich so angegangen bin." „Kein Problem. Wir rasten alle ab und zu mal aus." Sagte er grinsend und stellte seine leere Tasse in die Spüle. „Und mit dir und Samra?" Er drehte sich um und lehnte sich am Kühlschrank ab, während er mich abwartend ansah. „Naja...wir haben geredet." Sagte ich stockend und kratzte mich am Hinterkopf. „Jaa?" Hakte er nach und zog eine Augenbraue nach oben. „Er hat sich bedankt. Dafür, dass ich ihn nicht ignoriert habe, als er im Flur lag und es nicht mehr ins Bett geschafft hatte." Ich überlegte kurz, ob ich es ihm erzählen sollte. Aber ich glaube es wäre das beste, wenn ich das für mich behalten würde. Erstens will ich nicht für Unruhe sorgen, und zweitens will ich Samra nicht verraten. Ich habe ja gesagt, dass es unter uns bleibt. Auch wenn er es so noch nicht zugegeben hatte. „Okay. Also will er dich nicht mehr schlagen?" lachte Granit und griff nach seinen Zigaretten. „Nein, ich denke nicht. Also im Moment zumindest nicht." Lachte ich ebenfalls. „Was gibt es hier zu lachen?" Fragte Vladislav, der von oben herunterkam und seinen Arm um mich legte. „Nichts. Private Gespräche." Grinste ich und stupste ihm gegen die Nase. „Privat also, ja? Grano?" fragte er skeptisch und starrte Granit an. „Auch wir haben unsere Geheimnisse." Sagte er nur und ging dann nach draußen. „Muss ich mir Sorgen machen?" fragte er nun besorgt und schaute zu mir herunter. „Nein, wo denkst du hin? Wir haben nur ein bisschen geredet." Versicherte ich und legte meine Hand auf seinen Brustkorb. „Gut so." murmelte er, drückte mich kurz an sich und gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Baby ich will mit dir reden. Mit dir und Samra. Jetzt sofort." Kam es plötzlich von ihm. Er nahm meine Hand und zog mich sanft hinter sich her. „Über was denn?" fragte ich, ein kleines bisschen nervös. „Überraschung." Sagte er nur fröhlich und führte mich in unser Zimmer, wo Sama bereits auf dem King Size Bett platz genommen hatte und am Handy spielte. „Setz dich." Sagte er sanft und schob mich zu Samra. Nach kurzem, merkwürdigem Blickkontakt zu dem müden Libanesen setzte ich mich neben ihn und konzentrierte mich auf Vladislav, der im Zimmer auf und ab ging. „Okay, ich hab ne mega Idee." Sagte er aufgeregt und rieb sich die Hände. „Ich hab mit dem geredet, dem das Haus hier gehört. Und er würde uns die Hütte verkaufen. Was bedeutet, wir könnten dauerhaft hier wohnen. Wir drei." Freute er sich und wartete auf unsere Reaktion. Ich will nicht wissen, wie Samra und ich in diesem Moment ausgesehen haben. Aber im Augenwinkel sah ich, dass ihm genau so die Kinnlade nach unten geklappt war wie mir. „Aber...das...was ist mit meiner Wohnung? Und deiner Wohnung? Und Samras Wohnung? Und...keine Ahnung..." stammelte ich völlig überrumpelt und raufte mir die Haare. „Die verkaufen wir. Überlegt mal, wie geil ist das? Samra Bratan, wir können immer an Mukke arbeiten wann wir wollen. Und Baby, wir würde endlich zusammenwohnen. Das würde so vieles einfacher machen. Überleg doch mal, wenn ich nicht da bin muss ich dich nicht bei Samra in der Wohnung einsperren. Du könntest dich hier frei bewegen...vorausgesetzt natürlich, dass immer jemand von uns da ist. Und wenn wir beide mal nicht können, rufen wir die Jungs. Die können dann bei dir bleiben, bis wir wieder da sind." Er war extrem begeistert von seiner Idee. Aber ich war mir unsicher. „Aber wenn wir das machen...dann...dann habe ich ja absolut keine Privatsphäre mehr. Dann wäre ich ja 24/7 unter Bewachung..." sagte ich entsetzt. „Bist du doch jetzt auch schon." Brummelte Samra, schaute mich aber nicht dabei an. „Ich finde das sollten wir machen. Gebt mir nur euer Einverständnis, dann sag ich zu. Beziehungsweise Samra." „Wie, Samra? Also wenn ich nein sagen würde, dann wäre das egal, Hauptsache Samra stimmt zu?" „Baby, versteh mich nicht falsch. Natürlich zählt deine Meinung. Aber..." „Aber ich hab eigentlich nichts zu melden, weil mein Leben sowieso von euch bestimmt wird." Unterbrach ich ihn wütend. „So hab ich das nicht gemeint." Verteidigte er sich. „Doch. Genau das hast du." Sagte ich beleidigt und verließ das Zimmer. Wütend ging ich die Treppen herunter und traf wieder auf Granit, der am Küchentisch saß und mit irgendwem am Handy schrieb. „Was ist los?" fragte er. Er merkte sofort, wenn etwas nicht stimmte. „Vladislav will das Haus hier kaufen." Sprudelte es aus mir heraus, während ich mich zu ihm an den Tisch setzte. „Wo liegt das Problem? Ist doch geil, das Haus ist Bombe." „Ja klar...aber überleg doch mal. Sonst hatte ich meine Wohnung, in die ich mich zurückziehen konnte. Und jetzt? Jetzt teile ich mir ein Zimmer mit Vladislav. Nicht, dass das nicht schön ist. Aber wo soll ich hin, wenn ich mal für mich sein will? Die Jungs lassen mich doch noch nicht mal alleine im Haus. Was ist das denn für ein Leben? Wie ein eingesperrtes Tier..." „Josy, du schiebst zu viel Panik. Du bist einfach gerade überfordert mit der ganzen Situation. Denk noch mal in Ruhe darüber nach, und dann rede mit Capi. Er will dich nicht einsperren. Er will nur, dass du in Sicherheit bist. Was ist dir lieber: Dass Khalil dich mitnimmt, oder hier immer jemanden um dich zu haben der für dich da ist?" Er hatte ja Recht. Es war vielleicht wirklich besser, als wenn jeder seine Wohnung für sich hatte. „Geh und rede mit Capi. Er meint es nicht böse." Redete er mir ins Gewissen. Mit einem Seufzer erhob ich mich und marschierte wieder nach oben. Aber in unserem Zimmer waren die Jungs nicht mehr. „Na alles klar?" fragte Nima, der gerade aus dem Gästezimmer kam. „Im Moment ja. Hast du die Jungs gesehen?" „Ja, auf dem Balkon." „Was für ein Balkon?" fragte ich verwirrt. „Der Balkon am Gästezimmer." Sagte er lachend und zeigte auf die riesige Schiebetür, die nach draußen führte. „Oh. Den hab ich wohl heute früh übersehen." Sagte ich verundert und steuerte in das Zimmer. Jetzt mal ernsthaft, wie verpeilt war ich bitte, dass ich den Balkon nicht gesehen habe? Manchmal mache ich mir echt selber Angst. Die Jungs saßen draußen. Samra zog an seiner Zigarette und Vladislav steckte immer wieder seinen Fuß zwischen die Stäbe am Geländer, während sie sich unterhielten.
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„Vladislav?" fragte ich vorsichtig und lenkte seine Aufmerksamkeit auf mich. „Hast du eine Minute ?" Er gab Samra ein Zeichen, und dieser verschwand ohne ein weiteres Wort hinter mir. Nachdem ich hörte, wie die Tür zu fiel, ging ich auf Vladislav zu, der sich mit dem Rücken an das Geländer gelehnt hatte und mich erwartend ansah. „Tut mir leid wegen eben." Murmelte ich und spielte mit seinem Shirt. „Wie hast du dich entschieden?" fragte er streng und schob seine Sonnenbrille nach unten. „Wenn dir das so wichtig ist...dann bin ich dabei. Vielleicht ist die Idee ja gar nicht so schlecht." Sagte ich verlegen, schaute ihm aber nichts ins Gesicht. „Geht doch. Mach dir keinen Kopf, das wird super." Sagte er ruhig und drehte eine meiner Haarsträhnen mit seinem Finger. „Aber..."fing ich ganz vorsichtig an, weil ich ihn nicht verärgern wollte. Ich hatte einfach keine Nerven, mich erneut mit ihm zu streiten. „Hm?" brummelte er und spielte weiter mit meinen Haaren. Ich schluckte schwer und sammelte mich dann. „Ich will nicht immer nur hier herumsitzen. "murmelte ich, während ich weiter nervös an seinem Shirt herumzupfte. „Baby. Sollst du auch nicht. Wenn alles passt, werde ich dich immer überall mit hinnehmen. Ich lass dich nur hier, wenn es wirklich nicht anders geht, okay?" sagte er und streichelte sanft über meine Wange. „Ich fühle mich, als wäre ich dein Haustier und nicht deine Freundin..." sagte ich traurig. Er atmete schwer aus, und schloss mich dann in seine Arme. „Du bist kein Haustier. Mein Haustier würde ich nicht flachlegen." Sagte er grinsend und piekste mich in die Hüften, was mich zum lachen zwang. „Ich meine das Ernst!" rief ich, völlig aus der Puste und hielt seine Hände fest. „Ich auch Baby." Sagte er nur lachend und zog mich an sich. Und im nächsten Moment drückte er mich auch schon gegen das Geländer und verwickelte mich in einen langen, leidenschaftlichen Kuss.