Samra
„Ihr wolltet jetzt nicht ernsthaft hier in der Küche bumsen wenn ich noch da bin oder?" Lachte ich.
„Bratan du weißt wie ich bin, wenn ich ficken will mach ichs einfach. Außerdem, hast du dir die kleine Bratina mal angeguckt? Am liebsten würde ich sie 24/7 durch die Gegend vögeln, so geil bin ich." Sagte er lässig und musste ebenfalls lachen, während er sich eine Kippe anzündete. Capi hatte mit der kleinen wirklich einen guten Fang gemacht. Das letzte mal das er was genommen hatte war an dem Abend, als Vanessa da war. Seitdem blieb er nur bei Gras und ließ die Finger vom Koks. Ich denke, dass Josy ihm wirklich gut tat. Durch sie konnte er glücklich sein, ohne mit chemischen Substanzen nachhelfen zu müssen.
„Habt ihr euch eigentlich ausgesprochen vorhin?" fragte er nach einigen Zügen und pustete gelassen den Rauch aus dem Fenster.
„Ja, naja nicht wirklich." Etwas verwundert und enttäuscht sah er mich an.
„Bruder was hast du erwartet? Du weißt wie ich bin. Nett sein ist nicht so mein Ding, zumindest nicht bei Frauen." verteidigte ich mich.
„Ja aber Bratan sie ist meine Freundin, Wenn du ehrlich bist ist sie doch wie eine kleine Schwester für dich oder?" Sie war mehr als das. Ich würde sie mit meinem Leben beschützen, wenn es darauf ankäme.
„Schätze schon." Murmelte ich und zündete mir ebenfalls eine Zigarette an.
„Oder ist da mehr?" Hakte Capi nach, und sofort wurde mir komisch.
„Hä was meinst du? Nein natürlich nicht. Aber nur weil sie deine Freundin ist bedeutet das nicht, dass ich ihr deswegen nicht zeige dass sie sich nicht mit mir anlegen sollte. Du kennst mich, ich fahr schnell von Null auf Hundert. Also bring ihr lieber bei Respekt vor mir zu haben, sonst kann ich für nichts garantieren." Capi war von meiner Aussage nicht verwundert. Er kannte mich schon etwas länger und wusste genau wie ich ticke. Deswegen hielt ich mich auch nicht zurück zu sagen, was ich dachte.
„Alles gut Bratan ich weiß doch. Schwör mir nur dass nicht irgendwann mal einer von euch beiden im Krankenhaus landet. Du weißt ich hasse Krankenhäuser." schmunzelte er und brachte mich ebenfalls zum lachen.
„Ich geb mir Mühe." lachte ich und wir schlugen miteinander ein.
„Über was redet ihr?" Hörte ich Josy, die mittlerweile wieder da war.
„Über dich." sagte Capi und zwinkerte ihr zu, was sie zum lächeln brachte. Sie ging auf ihn zu und kuschelte sich an seinen Oberkörper. Schon süß die beiden. Capi wollte gerade an der fast aufgerauchten Kippe ziehen, als sein Handy klingelte.
„Salam Bratan, was brauchst du?" meldete er sich und zog eine nachdenkliche Miene.
„Tamam gib mir 20 Minuten." Schnell steckte er sein Handy wieder weg und drückte die Kippe aus.
„Ich muss nochmal kurz weg." nuschelte er und gab Josy einen Kuss auf den Haaransatz.
„Wie, jetzt?" fragte sie enttäuscht.
„Bruder soll ich mitkommen?"
„Bratan was los mit dir das ist ein normaler Kunde. Mir wird schon nix passieren , mach dir keinen Kopf." scherzte er, ich jedoch nickte nur ernst.
„Außerdem musst du auf meine kleine Prinzessa aufpassen bis ich wieder da bin. Kann ich euch alleine lassen ohne dass es eskaliert?" fragte er besorgt, während er schon halb in der Tür stand.
Wir beide antworteten ihm gleichzeitig mit einem Schulterzucken, was ihn zum grinsen brachte.
„Bis gleich" Hörte man noch von ihm und dann war er auch schon verschwunden. Mit einem Knall fiel die Tür ins Schloss und ich setzte mich auf die Couch. Ohne ein Wort zu sagen setzte sie sich neben mich und strich mit ihren Händen gedankenverloren ihr Kleid gerade. Auch wenn ich das nur ungern zugab, sie sah wunderschön aus in dem Kleid. Mir fiel gar nicht auf, dass ich sie die ganze Zeit beobachtete. Es wurde mir erst bewusst, als sie mir ein „Was ist?" zu warf.
„Nichts." sagte ich kühl und widmete mich Instagram.
„Weißt du mit wem sich Vladislav trifft?" fragte sie besorgt.
„Keine Ahnung. Aber er ist schon ein großer Junge, er wird klar kommen." Wütend schaute sie mich an und rollte dann genervt mit den Augen.
„Warum kannst du nicht einmal normal sein. Ist es so schwer einfach mal vernünftig mit mir zu reden?" zickte sie.
„Ist es so schwer, einfach mal die Klappe zu halten?" Beleidigt stand sie auf und schnappte sich ihr Handy.
„Was hast du jetzt schon wieder vor?" fragte ich genervt.
„Ganz ehrlich? Du kannst mich mal." sagte sie wütend und ging dann Richtung Gästezimmer.
Wieder stieg die Wut in mir auf und ich lief ihr zornig hinterher.
„Hab ich dir nicht gesagt dass du nicht so eine große Fresse haben sollst?" Ich wurde etwas lauter, doch es interessierte sie nicht wirklich.
„Wer bist du, mein Vater? Nur weil ich mich verteidige heißt das nicht gleich dass ich eine große Fresse habe. Da gibt es nen Unterschied, Samra. Ich dachte eigentlich dass du so weit denken kannst um das auseinander zu halten."
Ihre Worte ließen mich vor Wut kochen. Sofort stieg die Hitze in mir auf und ich steuerte auf sie zu. Ich packte sie am Hals und drückte sie gegen die Wand, wobei sie mit dem Kopf leicht dagegen knallte.
„Bist du jetzt glücklich?" fragte sie keuchend. Ich knurrte leise und war kurz am überlegen, ob ich einfach zudrücken sollte. Nur ein paar Sekunden, um ihr eine Lektion zu erteilen. Aber ich entschied mich dagegen. Stattdessen drückte ich meine Finger ein klein wenig stärker in ihre weiche Haut, sodass sie aufstöhnte.
„Du solltest aufpassen, Josy. Ich kann auch ganz anders." Brummte ich, während sie damit kämpfte sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen. Aber das funktionierte nicht.
„Hör auf" winselte sie, was mich triumphierend grinsen ließ.
„Reicht dir das oder muss ich dir noch ein bisschen deutlicher zeigen, mit wem du dich hier anlegst?"
„Es reicht, bitte. Stop!" presste sie hervor. Das genügte mir.
„Geht doch," Sagte ich und ließ sie wieder los.
„Manchmal hasse ich dich einfach nur" murmelte sie und kämpfte mit den Tränen.
„Und das ist auch gut so. Ich bin niemand, mit dem du dich anlegen solltest. Und wenn es sein muss werde ich dir das jedes mal aufs neue klar machen, also pass lieber auf." Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen schenkte ich ihr meinen finstersten Blick. Klar würde ich lieber darauf verzichten. Aber so war es besser für uns beide. Ich musste sie auf Abstand halten, nur so konnte ich meine Gefühle unterdrücken. Ich wusste dass es falsch war, und natürlich würde ich sie niemals ernsthaft verletzen. Auch wenn es mich selbst verletzte wenn ich sie weinen sah, und dann auch noch wegen mir. Ich wusste einfach keinen anderen Weg, um zu verhindern dass sich irgendetwas entwickeln konnte. Lieber sollte sie mich hassen, dann musste ich mir wenigstens keine Sorgen machen dass sie mich zu sehr mögen könnte. Eigentlich wollte ich sie alleine lassen und wieder rüber gehen, aber Verdammt. Sie tat mir einfach so leid. Manchmal könnte ich mich echt selber klatschen. Ich schaute sie mitleidig an und seufzte laut.
„Komm schon, wir gehen rüber auf die Couch. Capi wird hoffentlich nicht so lange weg sein."
„Damit du mir wieder wehtun kannst wenn ich was mache, was dir nicht passt?" weinte sie.
„Nein, werde ich schon nicht. Und jetzt komm." Sanft nahm ich ihre Hand und zog sie hinter mir her. Wieder setzte sie sich auf die Couch und rieb sich den Hals, in den sich eben noch meine Hand gebohrt hatte.
„Zeig mal her." sagte ich befehlend und schob ihre Hand weg, wodurch sie kurz zusammenzuckte und mich dann ängstlich ansah. Anscheinend hatte ich es dieses mal echt übertrieben, das konnte ich in ihren Augen sehen. Die Abdrücke an ihrer Haut waren schon fast wieder verschwunden, jedoch zitterte sie am ganzen Körper.
„Ist dir kalt?" Natürlich war ihr kalt, immerhin hatte sie nur das dünne Kleidchen an und im Studio war es nicht gerade warm. Ich holte eine Decke aus dem Gästezimmer und deckte sie zu. Langsam legte sie sich hin und ich packte ihre Füße auf meinen Schoß.
Ohne etwas zu sagen schloss sie die Augen und war in wenigen Minuten eingeschlafen.
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Mademoiselle
FanfictionJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...