Josy
Draußen wurde es bereits dunkel, als Khalil die ganze Zeit in der kleinen Küche des Hotelzimmers stand und auf einer anderen Sprache mit jemandem telefonierte. Ich verstand kein Wort. Ehrlich gesagt wollte ich auch kein Wort verstehen. Den Ferseher hatte er ausgeschaltet und ich saß immernoch auf der großen Couch und dachte darüber nach, wie mein Leben so schnell so beschissenes ein Ende finden konnte. Während ich so da saß und in der Gegend herum starrte, bemerkte ich gar nicht dass es still geworden war. Er hatte aufgelegt. Ich hörte, wie er sich mir näherte und irgendetwas fluchte.
"Ich geh jetzt kurz was klären. Du bleibst hier sitzen und bewegst dich keinen Zentimeter! Falls doch wirst du Bekanntschaft mit meinem kleinen Bruder machen." Lächeld ließ er sein Messer aufblitzen, dass er sich aus der Tasche gezogen hatte. Eingeschüchtert nickte ich nur und erntete einen zufriendenen Blick.
"Und wenn ich wieder komme zeige ich dir meinen anderen kleinen Bruder." Grinste er und deutete auf die Mitte seines Körpers. Ich schluckte schwer und schaute verlegen in die andere Richtung.
Keine fünf Sekunden später hörte ich auch schon wie die Tür zu fiel und er abschloss. Endlich. Das war meine einzigste Chance. Das Fenster würde mich nicht weit bringen, also musste ich versuchen das Schloss aufzukriegen. Ich versuchte es erst mit einer Haarnadel, aber sie bog immer wieder weg. Gerade als ich mit dem Gedanken spielte um Hilfe zu schreien, hörte ich wie jemand aufschloss. Mein Herz expoldierte fast vor Angst, also handelte ich aus der Not heraus. Ich stellte mich hinter die Tür und wartete, bis sie ganz auf war. Im Richtigen Moment nahm ich all meine Kraft zusammen und schlug die Tür zu, sodass die Person dahinter sie voll gegen den Schädel bekam. Ohne weiter darüber nachzudenken rannte ich auf den Flur und die erste Treppe nach unten. Am Ende des Ganges befand sich der Fahrstuhl, der sich gerade öffnete als ich wieder zum Treppenaufgang abbiegen wollte. Die Türen gingen auseinander und ich blickte einem zornigen Khalil in die Augen, der gerade Anlauf nahm um mich zu fangen. So schnell ich konnte rannte ich die Treppen nach unten und wieder den Gang durch. Gerade als ich abbiegen wollte wurde ich von jemandem gepackt und in eine kleinere Ecke gezerrt, die zum Putzraum führte. Ich wurde unsanft gegen die Wand gedrückt, während sich eine große Hand auf meinen Mund presste. Panisch stöhnte ich auf und versuchte mich zu wehren, aber ich war nicht stark genug. Erst als ich erkannte wer mich da fast zu tode quetschte, hörte ich auf zu zappeln.
Samra. Mit großen Augen starrte er mich an und hielt sich den Finger vor die Lippen, um mir zu sagen dass ich ruhig sein sollte. Sein Körper war eng an mich gepresst, um so unauffällig wie möglich zu wirken. Ich kniff die Augen zusammen, als ich hörte wie Khalil an uns vorbeirannte. Ich hatte solche Panik dass er uns entdecken würde. Aber er tat es nicht. Als er eine Etage weiter unten war schnappte Samra meine Hand und zerrte mich zum Notausgang. Dieser führte uns auf einen Hinterhof, wo wir kurz aufatmen konnten.
"Alles okay?" fragte er mich außer Atem.
"Ja, geht." antwortete ich schwach.
"Na, wen haben wir denn hier?" Hörte ich Khalil hinter mir. Mir wurde Augenblicklich schlecht, als ich mich zu ihm umdrehte und seine Armee von Ausländern sah, die uns umzingelt hatten.
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Mademoiselle
FanfictieJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...