Kapitel 1
30. November
Die Kinder waren nach dem Frühstück alle außer Haus bei Freunden und Andreas und Sabrina hatten den Rest des Tages für sich. Das war schon eine Weile nicht mehr der Fall gewesen. Andreas saß am Küchentisch und blätterte durch die Zeitung und trank noch einen Kaffee. „Ich hab Yvette übrigens gestern einfach mal gefragt, mit wem sie ihren Spaß in der Wohnung hatte“ berichtete er und musste lachen. „Das hast du echt gemacht? Und was hat sie gesagt?“ fragte Sabrina verwundert aber auch vorsichtig. „Sie meinte, dass da wohl jemand anders seinen Spaß gehabt hat, sie war es wohl nicht. Ich wüsste zwar nicht wer sonst in der Wohnung gewesen sein sollte. Aber außer dir zum Putzen und dem Einbrecher war ja niemand da. Vielleicht war’s ja der Einbrecher“ kam es von Andreas lachend. „Andreas…. Ich muss dir etwas sagen“ sagte Sabrina unsicher und leise. So kannte er seine Frau gar nicht, dabei waren sie schon fast 16 Jahre verheiratet und bereits 20 Jahre zusammen. „Hm, was denn?“ fragte Andreas daraufhin, aber legte die Zeitung noch nicht zur Seite. „Ich war dort in der Wohnung… und das nicht zum Putzen“ brachte Sabrina nach ein paar Minuten des Schweigens hervor. Nun legte Andreas die Tageszeitung zusammen und schaute seine Frau, die ihm gegenüber saß, an. „Was hast du dort gemacht? Du willst mir doch grade nicht erzählen, dass die Kondome von dir sind“ sagte er und erschrak ein wenig, was er da grade über seine Lippen gebracht hatte. „Andreas… ich… es tut mir leid… ja, die Kondome gehören mir… und meiner Affäre…“ Sabrina stiegen Tränen in die Augen als sie diese Worte sagte. Andreas dachte, er hätte sich verhört. „Du hast was?“ fragte er irritiert. „Eine… eine Affäre…“ brachte sie schluchzend hervor. Andreas schüttelte mit dem Kopf. „Du hast eine Affäre? Das kann ich nicht glauben“ sagte er nun wütend und traurig zu gleich. Das Wort „Affäre“ hallte in seinem Kopf. „Sag mir bitte, dass das nicht wahr ist“ sagte Andreas schon fast verzweifelt. „Es ist wahr… es tut mir leid, dass ich dir so lange etwas vorgemacht habe“ sagte sie weinend. „Wie lange?“ fragte Andreas. „Ein paar Wochen“ sagte Sabrina leise. „Seit wann?“ fragte er erneut, er wollte es nun genau wissen. „Seit September ungefähr“ gab Sabrina dann zu. „Seit drei Monaten hast du einen anderen… Okay… wer ist es?“ fragte Andreas nun ruhig, aber innerlich war er grade wütend, traurig und enttäuscht zu gleich. Damit hatte er im Leben nicht gerechnet. Er hatte sich auf einen schönen kinderfreien Tag mit seiner Ehefrau gefreut und nun sagte sie ihm sowas. „Ein Vater aus der Schule… aus Marius‘ Klasse“ sagte sie und wischte sich die Tränen mit ihren Pulloverärmeln aus dem Gesicht. „Kenne ich ihn?“ fragte Andreas wie automatisch. Wollte er jetzt wirklich wissen, mit wem seine Frau seit drei Monaten ins Bett stieg? Ja er wollte es wissen. „Ich weiß nicht… Björn Völkner, der Vater von Ben“ sagte sie langsam. „Ach, der Vater von dem Ben, der unseren Sohn so fertig gemacht hat. Unser Sohn wird gemobbt und du lässt dich von dem Vater flachlegen?“ brachte Andreas wütend raus. Bisher hatte er noch keine Träne geweint. „Weder Björn noch ich wussten, dass da ein Problem zwischen den Jungs besteht. Als Marius es erzählt hat, habe ich direkt mit Björn geredet und der mit Ben. Da war die Sache doch schnell aus der Welt, oder nicht?“ argumentierte Sabrina nun. Das war die Sache tatsächlich. Aber sollte er sie nun loben, dass sie das Thema so schnell geregelt hatte? Nein. Aber es erklärte natürlich einiges, warum das alles ohne Gespräch in der Schule oder ähnlichem verlief. „Deswegen war der Schlüssel für die Wohnung hier… und deswegen hast du den Einbruch vertuscht… Jetzt verstehe ich das…“ sagte Andreas, der nun eins zum anderen zählte. Es setzten sich grade Puzzleteile zusammen, die er sonst nie miteinander verknüpft hätte. Aber nun machte einiges Sinn. Er war sich nämlich eigentlich sicher gewesen, dass Sabrina ihn nicht von dem Einbruch in Kenntnis gesetzt hatte, sondern dies nur behauptete. Das hätte er nämlich bestimmt nicht vergessen, egal wie viel Stress sie mit der Tour oder dem Album gehabt hatten. „Ja… genau deswegen…“ gab sie nun auch zu. Sie schämte sich für das was sie getan hatte, aber sie hatte sich in Björn verliebt. Björn war da, nicht so viel weg wie Andreas, nicht so extrem beschäftigt. Auch wenn sie sich immer nur heimlich sehen konnten und das manchmal gar nicht ganz so einfach war wegen der Kinder, waren sie immer in Kontakt. Telefonierten heimlich oder trafen sich heimlich in der Wohnung. Beim ersten Mal, hatte Sabrina erst ein wahnsinnig schlechtes Gefühl gehabt, aber es fühlte sich alles so toll mit Björn an. Es war anders, aufregend und schön. Mit Andreas gab es immer öfter Streit und er war so viel unterwegs. Das hatte die beiden nach dieser langen Ehe auseinander getrieben. Und dann war plötzlich Björn da und Sabrina hatte sich auf das Abenteuer eingelassen. „Und was bedeutet das nun für uns? Für dich und mich? Für uns und die Kinder?“ fragte Andreas und hielt sich die Tränen zurück. „Andreas, ich möchte mit Björn zusammen sein. Ich habe mich in ihn verliebt. Ich habe ganz lange darüber nachgedacht und mich für die Trennung von dir entschieden. Wir bleiben immer Eltern von unseren drei wundervollen Kindern, aber wir sind jetzt kein Paar mehr“ sagte Sabrina klar und selbstbewusst. Oft hatte sie diese Situation in ihrem Kopf durchgespielt und heute war der Zeitpunkt gekommen wo es tatsächlich so weit war. Das brach Andreas das Herz. Er stand auf und lief rüber in die Firma. Seinem Rückzugsort. Er lief in sein Büro, knallte die Tür zu und ließ sich auf den Boden nieder. Jetzt weinte er hemmungslos.Da ist es nun, das erste Kapitel 😊
Über Rückmeldung von euch würde ich mich sehr freuen 🥰Ich habe mir vorgenommen, 2 Kapitel pro Woche hochzuladen 😊
Sollte mal ne Weile nichts kommen, bin ich vermutlich grade mit anderen Dingen beschäftigt 🤱👨👩👧👦
Sobald ich mich von der Geburt erholt habe, gehts wie gewohnt weiter 🙃🙂 Also seid dann nicht böse, wenns mal länger dauert mit dem nächsten Kapitel 😉
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...