183. Kapitel

34 8 4
                                    

Kapitel 183

"Was denn für ein Problem?" fragte Andreas daraufhin. "Das System streikt, ich bekomme Ihre Eheurkunde nicht... Ohne diese kann ich Sie nicht trauen" sagte sie niedergeschlagen. Julia wurde traurig, auch wenn es im Prinzip nicht schlimm war, wenn sie heute noch nicht heiraten konnten. Sie hatten sich beide darauf gefreut und auch Andreas schaute Julia nun traurig an. "Es tut mir wirklich leid. Ich war wirklich überrascht und beeindruckt, dass Sie sich so spontan für eine heutige Trauung entschieden haben... und nun sowas..." sagte sie zu den beiden. Dann kam von oben ein junger Mann herunter gelaufen. "Annette, hier... Es geht wieder" sagte dieser und übergab ihr die nötigen Unterlagen. "Danke" sagte diese erleichtert und auch Julia und Andreas bedankten sich bei dem Mitarbeiter des Rathauses. "Dann kanns losgehen" sagte sie und schloss das Trauzimmer auf. "Bitte nehmen Sie Platz" sagte sie und zeigte auf die beiden Stühle. "Liebes Brautpaar... Ich habe es tatsächlich nicht so häufig, dass das Paar sich für eine Hochzeit alleine entscheidet und auch nicht so spontan. Somit ist es etwas besonderes..." sprach sie. Das Paar war ein wenig aufgeregt, in wenigen Minuten waren sie Mann und Frau. Daran hatten sie eine ganze Weile nicht mehr geglaubt. Die Standesbeamtin sprach ihren Text und fragte schließlich noch, ob die beiden sich noch ein paar persönliche Worte sagen wollten. Andreas nickte. "Juli, ich habe natürlich nichts vorbereitet, weil wir hier ja nun sehr spontan sitzen. Aber eines kann ich dir sagen: Ich liebe dich überalles. Ich danke dir für deine Liebe, dein großes Verständnis und dass du mir, nach meinem großen Fehler, noch eine Chance gegeben hast. Ich möchte den Rest meines Lebens an deiner Seite verbringen" sprach Andreas mit Tränen in den Augen. Julia hatte schon nach Andreas ersten Worten angefangen zu weinen. "Andreas... Ich liebe dich auch über alles. Ich danke dir, dass du der beste Vater für unsere Nora bist, den man sich wünschen kann... und ich bin mir sicher, dass du auch der beste Ehemann sein wirst, den ich mir nur vorstellen kann... Es war nicht immer einfach zwischen uns, aber nach all dem und das wir wieder zueinander gefunden haben, bin ich mir mit der Hochzeit so sicher, wie noch nie bei einer Sache" sagte Julia unter Tränen. Selbst die Standebeamtin war etwas gerührt, bewahrte aber ihre Fassung. "Also frage ich Sie, Julia Borgmann, möchten Sie den hier anwesenden Andreas Reinelt, zum Ehemann nehmen? So antworten Sie bitte mit ja" sprach die Standesbeamtin an Julia gewandt. "Ja" sagte sie gut hörbar. "Und dann frage ich Sie, Andreas Reinelt, möchte Sie die hier anwesenden Julia Borgmann, zur Ehefrau nehmen? So antworten auch Sie bitte mit ja" forderte sie nun Andreas auf. "Ja" sagte auch dieser. "Kraft meines Amtes erkläre ich Sie nun zu rechtmäßig angetrauten Eheleuten. Gerne dürfen Sie nun ihre Ringe tauschen" sagte sie dann. Das ließen die beiden sich nicht zweimal sagen. Erste steckte Andreas Julia ihren Ring an und dann nahm Julia Andreas Ring vorsichtig aus der Schachtel und steckte ihm diesen an den Ringfinger. Die beiden schauten zur Standesbeamtin und diese nickte und lächelte nur. Das Paar küsste sich nun innig. "Ich liebe dich" flüsterte Julia. "Ich dich auch" kam es von Andreas leise zurück. Es war ein wunderbarer Moment zwischen den beiden. "Frau und Herr Reinelt, ich gratuliere Ihnen ganz herzlich und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre gemeinsame Zukunft" sagte sie und Andreas und Julia bedankten sich. Andreas drückte der Standesbeamtin noch sein Handy in die Hand und bat sie, ein oder zwei Fotos vom frischverheirateten Paar zu machen. Einmal küssten sie sich und beim anderen Foto hielten sie ihre Hände mit den Eheringen in die Kamera.
"Und was machen wir jetzt?" fragte Julia. "Wann müssen wir Nora abholen?" fragte Andreas. "Deine Mama hat doch gesagt wir sollen uns keinen Stress machen... Und bisher hat sie sich noch nicht gemeldet" antwortete Julia. "Hmm... was machen denn frischverheiratete Paare?" fragte sich Andreas laut. "Eigentlich feiern" sagte Julia und lachte. "Das holen wir noch nach... Ich schlage vor, wir überlegen uns auf dem Weg nach Hause, wie wir unsere Heirat der Familie mitteilen.... und dann ziehen wir unsere Hochzeitsnacht vor... danach holen wir Nora von Mama ab" sagte Andreas daraufhin und grinste schelmisch. Julia hatte gegen den Plan nichts einzuwenden und so machten sie sich auf den kurzen Weg nach Hause.
Nachdem sie ihre Zweisamkeit genossen hatten und gemeinsam eine Kleinigkeit aßen, schrieb Andreas eine Nachricht in die Familiengruppe. "Hallo alle zusammen, habt ihr spontan Sonntag Zeit zum Grillen bei uns? Würden uns freuen. Julia & Andreas" Die Nachricht war ohne Andeutung oder ähnlichem und Andreas hoffte, dass alle Zeit hatten. Schon kurze Zeit später kamen die Antworten von Emilia und Sandra. Beide Familien hatten Zeit. Nun fehlten noch Andreas Kinder und Oma Heike. Heike las ihre Nachrichten meist nicht so schnell, aber bei ihr fuhren sie gleich sowieso vorbei um Nora abzuholen.

"Na, wie hat es mit euch beiden geklappt?" fragte Julia ihre Schwiegermutter, die bisher noch keine Ahnung hatte, dass sie nun Julias Schwiegermutter war. "Super... Wir waren spazieren und sie hat sogar ihren Mittagsschlaf gemacht... Jetzt spielen wir grade ein bisschen" sagte Heike fröhlich. Mit einem lauten "Da da da da da" wurden Andreas und Julia von Nora begrüßt. Diese machte grade ihre ersten Krabbelversuche, rollte sich dann aber doch lieber, denn das ging noch schneller. "Freut uns, dass alles so gut geklappt hat. Danke dir Mama" sagte Andreas dann. "Immer gerne, das weißt du doch. Und Nora ist so ein liebes Kind... es war ein richtig schöner Tag. Und was habt ihr schönes gemacht?" fragte Heike daraufhin. Das Paar hatte nicht besprochen, was sie sagen wollten. Beide stockten kurz. Dann antwortete Andreas "Wir waren gemütlich frühstücken und dann sind wir ganz lange spazieren gegangen. War wirklich sehr schön" sagte er und Julia bestätigte seine Aussage mit einem Nicken. "Hast du noch gar nicht auf dein Handy geschaut?" fragte Andreas seine Mutter dann. "Nein, war etwas besonderes?" fragte Heike daraufhin. "Wir wollten die Familie am Sonntag Mittag zum Grillen einladen. Hast du Zeit?" fragte Andreas erwartungsvoll. "Oh warte mal... ich weiß nicht, ob ich diese oder nächste Woche mit Marita verabredet bin" antwortete sie und ging zu ihrem Kalender. Julia und Andreas hofften, dass sie Zeit hatte. "Da ist das Treffen für Sonntag eingetragen..." sagte sie, nahm dann aber ihr Smartphone in die Hand. Julia und Andreas schauten sich an und beide überlegten schon, ob sie Heike dann jetzt direkt von der Hochzeit erzählen sollten. "Ach genau, wir hatten es noch verschoben. Ich habe es mir nur im Kalender noch nicht umgetragen. Ich komme gerne am Sonntag. Gibts was besonderes?" sprach und fragte Heike. "Einfach so. Einfach mal wieder  zusammen kommen und bei uns waren wir noch gar nicht alle zusammen glaube ich" antwortete Andreas seiner Mutter. Julia hofften, dass ihre Schwiegermutter keinen Verdacht schöpfte. "Stimmt. Eine schöne Idee. Soll ich etwas mitbringen? Vielleicht einen Kartoffelsalat?" sagte sie dann. Diesmal antwortete Julia. "Danke, das wäre klasse". Sie sprachen noch kurz und verabschiedeten sich dann. Nora wollte gar nicht mit nach Hause, sie hatte sich bei Oma sehr wohl gefühlt.

11. September
Julia und Andreas hatten dicht gehalten und keiner hatte Verdacht geschöpft. Andreas war gestern spontan noch zu einem Laden gefahren, wo es Klingelschilder gab, und hatte ein neues gravieren lassen. „Hier wohnt Familie Reinelt“ stand in großen Buchstaben darauf. Er war gespannt, ob es jemandem auffiel und ob der Groschen dann direkt schon fiel.

„Hallo, danke für eure Einladung“ sagte Sandra, als sie von Andreas an der Haustür begrüßt wurde. „Schön, dass ihr da seid“ sagte dieser daraufhin und Sandras Familie trat ins Haus ein. Die beiden Mädchen freuten sich sehr auf Henry und Nora. Kurze Zeit später kamen Louisa, Marvin, Marius und Melina. Sie standen einen Moment vor der Tür, Julia brauchte einen kleinen Augenblick. Louisa las in der Wartezeit das Türschild laut vor "Hier wohnt Familie Reinelt". "Julia hat doch einen anderen Namen... Das Schild ist glaub ich neu" überlegte Marius, ließ den Gedanken dann aber wieder fallen, da Julia die Haustür öffnete. "Hallo ihr vier, schön, dass ihr da seid" sagte sie fröhlich und bat alle herein. Kurze Zeit später kamen auch Chris und seine Familie, sowie Heike. Und auch Ella und ihr neuer Partner waren eingeladen. "Hast du an deine Kamera gedacht?" fragte Julia ihre beste Freundin. "Natürlich, hier ist sie" antwortete diese und zog ihre Kameratasche hervor. "Super danke, dann würde ich sagen, dass wir erstmal ein Familienfoto von der gesamten Familie zusammen machen" sagte Julia laut, sodass es auch alle mitbekamen. Da noch keinem etwas aufgefallen war, weder das neue Schild, noch der zweite Ring an Julias Finger, kam nun quasi die Verkündung ihrer Heirat. Alle positionierten sich und Ella versuchte den passenden Winkel zu finden, um ein richtig schönes Foto zu machen. Sie hatte ein paar schönes Aufnahmen gemacht. "Und jetzt kommt ihr beide auch mit aufs Foto, du hast da doch bestimmt einen Selbstauslöser für oder?" sprach Andreas dann Ella an. "Ja, gar kein Problem" sagte Ella und bereitete alles dafür vor.  "Okay, also nun alle bitte nochmal lachen" sagte sie. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, riefen Julia und Andreas gleichzeitig "Wir haben geheiratet". Sie hatten nun ein Foto mit den ersten Reaktionen auf ihre Aussage. Julia hatte diese Art der Verkündung mal im Internet gesehen und fand die Idee ganz lustig. Die Familie konnte nicht glauben, was die beiden gerade gesagt hatten. "Was hast du gesagt?" fragte Chris seinen Bruder. "Wir haben geheiratet" wiederholte Andreas und nun hatten es dann auch sein Bruder begriffen. . Alle waren sehr überrascht, aber freuten sich sehr und gratulierten dem frischvermählten Paar. "Deswegen habt ihr ein neues Türschild" sagte Marius nun. "Es ist ja doch jemandem aufgefallen" sagte Andreas daraufhin lachend. Ella und Julia lagen sich in den Armen. "Herzlichen Glückwunsch... Ich freue mich unendlich doll für dich" sagte Ella zu ihrer besten Freundin."Seit wann denn?" fragte Heike ganz aufgeregt "Wir sind seit Freitag verheiratet... Eigentlich wollten wir nur unserer Unterlagen abgeben und einen Termin ausmachen... aber es war spontan ein Termin frei... und den haben wir einfach genommen" berichtete Andreas. Julia und Andreas erzählten noch ausführlich von der Trauung und der vorherigen Ringsuche und zeigten die Fotos. "Ihr seid einfach verrückt..." sagte Emilia lachend. "Ein bisschen vielleicht" sprach Julia mit vollem Mund, da sie nun bereits alle am Tisch saßen und aßen. "Jetzt haben wir aber gar kein Geschenk für euch" sagte Sandra dann. "Wir brauchen keine Geschenke. Es ist Geschenk genug, dass ihr hier seid und wir einen schönen Nachmittag mit euch verbringen können" sagte Andreas und küsste seine Frau.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: 20 hours ago ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt