When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)

Ferrari in pieces

“If the whole world was watching, I’d still dance with you” (‘This Town’ by Niall Horan)

Mit einem tiefen Seufzen ließ Louna ihren Kopf vor ihrem Laptop auf den Tisch fallen. Runde 28 und Ferrari lag mal wieder in Scherben. Teamorder-Drama am Start, das beiden Fahrern Zeit gekostet hatte, Seb ausgerollt, was ein VSC auslöste, was den beiden Mercedes Zeit beim Boxenstopp sparte. Dann setzte George seinen Williams in die Wand, was ein richtiges Safety Car auf die Strecke brachte. In den nächsten zwei Runden ging alles drunter und drüber. George stieg aus seinem kaputten Auto aus, Charles ging nochmal an die Box und fiel damit hinter beide Mercedes, Ricciardo und Kubica mussten ihre Wagen auch abstellen. Vier Autos raus in drei Runden, das war eine Quote, die man auch nicht oft zu sehen bekam. Charles hing zwar Bottas im Getriebe, aber er die beiden Mercedes waren einfach zu schnell. Es blieb bei dem dritten Platz für den Monegassen. Louna wartete natürlich im Parc Fermé auf ihn. Sie lächelte ihn schief an, Charles zuckte nur mit den Schultern und umarmte sie. „Nächstes Mal“, flüsterte sie und küsste seine Wange sanft. Charles nickte. „Nächstes Mal“

Das Ferrari Drama war mal wieder perfekt. Beide behaupteten, sich an die Abmachung gehalten zu haben, der jeweils andere sagte, es sei anders gewesen. Da war das eine Drama überwunden, kam auch schon das nächste. „Ihr seid solche Drama Queens“, grinste Louna spielerisch als Charles sie im Media Center abholte. Er rollte nur mit den Augen, nahm ihr aber trotzdem ihre Tasche ab. Louna schlang ihre Arme um seinen Bauch und lachte leise.

„Du brauchst bald ein neues Regal für die ganzen Trophäen, die du ansammelst“, gab Louna zu bedenken als die beiden das Hotel betraten. „Ja, wahrscheinlich. Die meisten sind bei mir noch gar nicht angekommen, aber wenn sie das tun, brauche ich mehr Platz“ Die beiden warfen einen Blick in den Essensaal des Hotels. Er war gut gefüllt mit Rennfahrern und Teammitgliedern. Charles und Louna sahen sich kurz an. Wollten sie heute Abend von Tisch zu Tisch gehen und Gespräche führen? „Wir sollten wenigstens kurz hallo sagen gehen, oder?“, flüsterte Louna. Charles nickte. „Du kannst ja schon Mal reingehen, ich nehme deine Tasche mit hoch“, bot Charles an. Louna nickte und küsste ihren Freund kurz. Sie lief lächelnd zu Pierre, der gemeinsam mit George, Lando, Alex, Max und Giuliano an einem Tisch saß. Die Journalistin setzte sich zu ihnen und begrüßte alle kurz. Alle fragten, ob es ihr gut ginge und ob sie noch einmal etwas von ihrem Stalker gehört hatte. Sie verneinte es mit einem erleichterten Lächeln. Charles kam ein paar Minuten auch zum Tisch und klinkte sich ins Gespräch ein. Nach und nach gingen die Rennfahrer in ihre Zimmer. Sie waren schließlich alle ein Rennen gefahren heute, sie haten sich Entspannung und Schlaf verdient. Gegen halb zehn waren schließlich nur noch Giuliano, Pierre, Charles und Louna übrig. Alle vier sahen verträumt in der Gegend herum. „Denkt ihr oft an ihn?“, fragte Giuliano irgendwann völlig unvermittelt. Die anderen drei wurden abrupt aus ihren Gedanken geholt und sahen ihn an. „Anthoine, meine ich“, stellte Giuliano klar. Alle nickten. „Jeden Tag. Ich habe Angst ihn zu vergessen. Wie er aussah, seine Stimme…“, antwortete Louna. Pierre nickte bestätigend. „Ich höre mir alte Sprachmemos von ihm an, um ihn reden zu hören. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es das besser oder schlimmer macht“ „Jedes Mal, wenn ich im Formel 2 Wagen sitze, denke ich an ihn. Es ist… komisch, ihn nicht mehr im Paddock oder auf der Strecke zu sehen. Wir sind immer gemeinsam vom Flughafen nach Hause gefahren. Allein fühlt sich der Weg irgendwie länger an“, murmelte Giuliano. Mitleid spiegelte sich in allen Augen. „Ich wollte nur… wissen, dass ich nicht der Einzige bin“ Louna, Charles und Pierre nickten verständnisvoll. Die vier Freunde saßen noch eine Weile lang in Stille beisammen. Giuliano war der erste, der ging. Pierre folgte wenige Minuten später. Louna und Charles hatten beide ihr Glas noch nicht geleert, es herrschte eine angenehme Stille. „Ich vermisse ihn“, murmelte Charles leise. Das erste was er sagte, seit Giuliano das Thema Anthoine angeschnitten hatte. Louna seufzte leise und legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Ich auch“