Another day at the track

2.9K 72 9
                                    

"It's always a little different, racing on your hometown track. It makes it more special." - Buddy Rice

Als Louna am nächsten Morgen aufwachte, war Charles nicht mehr da. Sie schaute auf die Uhr, aber eigentlich war es noch zu früh dafür, dass er nach Hause musste. Vielleicht war er doch nachts irgendwann gegangen, um bei sich zuhause, oder eher bei Giada, zu schlafen. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Wie jeden Morgen stand sie träge auf und trat ihren ersten Gang in die Küche an, um Kaffee zu kochen und zu frühstücken, aber die Küche war schon besetzt. Charles war wohl doch nicht gegangen, jedenfalls nicht weit weg. Er stand in der Küche, die Kleidung von gestern schon wieder an, auf dem Herd brutzelten Eier, auf dem Tisch lag eine Tüte mit frischen Brötchen. Charles lächelte sanft als er die verschlafene Louna in der Tür stehen sah. "Guten Morgen Schlafmütze. Frühstück?" "Was heißt hier Schlafmütze, es ist nicht mal halb sieben" "Aber du wirst um 7:30 Uhr abgeholt" "Erinnere mich nicht daran" Charles lachte, drückte Louna sanft auf einen Stuhl und legte eine aufgeschnittenes Brötchen vor sie auf den Teller. "Was willst du auf das Brötchen drauf?" "Ich dachte an das Spiegelei, das da in der Pfanne liegt" "Gute Wahl" Halbwegs elegant ließ Charles das Ei aus der Pfanne auf das Brötchen gleiten. Auch er selbst legte sich ein Spiegelei und ein Brötchen auf den Teller. Bevor er sich zu Louna setzte, gab er ihr noch eine Tasse Kaffee. "Schön, dass du noch da bist" Charles sah sie verwirrt an. "Wo sollte ich denn sein?" "Ich dachte, du wärst vielleicht nach Hause zu Giada gefahren" "Ach Kleines. Du brauchst mich, also bin ich da." Beide himmelten sich über den Tisch hinweg an, was aber keiner von beiden zugeben würde, natürlich nicht.

"Hast du die Polizei eingeschaltet?", fragte Manuel geschockt als Louna ihm und Paul von dem Brief erzählte. Sie hatte beschlossen, dass es Zeit war es auch anderen zu erzählen. Falls ihr doch etwas passierte, sollten vor allem die beiden Bescheid wissen. "Ja, Charles und ich sind gestern Abend direkt zur Polizei gefahren und haben Anzeige erstattet" Sofort verschob sich der Fokus ihrer beiden Kollegen. "Ach Charles war", setzte Manuel an, aber Paul brachte seinen Ehemann mit einer kurzen Handbewegung zum Schweigen. "Gut, dass du nicht alleine warst gestern. Sehr lieb von Charles, dass er auf dich aufgepasst hat. Ging das denn mit dem Alleine schlafen? Stelle ich mir irgendwie gruselig vor" "Charles ist bei mir geblieben, da ging das schon" Manuel und Paul tauschten einen kurzen, aber bedeutungsvollen Blick aus. "Hast du nicht mal erzählt, dass dein Bett total klein wäre?" Paul war gut darin viel aus Louna herauszubekommen, ohne wirklich viel zu fragen oder preiszugeben. "Ach das ging auch, so eng war es dann letztendlich gar nicht" So hatten die beiden nun erfahren, dass Charles nicht etwa auf der Couch geschlafen hatte, sondern beide gemeinsam in Lounas Bett. "Du kannst uns auch immer anrufen, wenn etwas ist, das weißt du, oder?" Louna lächelte dankbar. "Danke" Damit ließen sie das Thema auch (erstmal) auf sich beruhen.

Charles war mittlerweile wieder Zuhause in Monaco, Giada schlief noch als er ankam und das blieb auch so während er versuchte sich unter der Dusche zu entspannen. Charles war unglaublich verwirrt, denn auf dem kleinen Bett, eng mit Louna verschlungen, Gliedmaßen überall, weil es nun mal nicht anders ging, hatte er so gut geschlafen wie nie. Alles hatte nach ihr gerochen, er hatte sie die ganze Zeit bei sich gespürt und die Bettdecke hatte sie ihm auch nicht geklaut. Perfekter ging es doch gar nicht, oder? Charles seufzte tief, das tat er in den letzten Monaten irgendwie öfter. Das Leben war komplizierter geworden. Er hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Giada. Sie hatte nichts falsch gemacht und er wendete sich einfach einer anderen Frau zu. Das war nicht fair ihr gegenüber. Er fand sich wenig später in der Küche wieder, wo er Giada einen grünen Tee machte, sie trank keinen Kaffee, und ihn ihr ans Bett brachte. Sie grummelte als Charles sie weckte, schlug aber dann doch recht schnell die Augen auf und lächelte. "Frühstück am Bett? Hast du was angestellt?" Es war ein Witz, aber Charles schlechtes Gewissen stach wieder unangenehm zu. Er lachte ein wenig, um seine Unsicherheit zu überspielen. "Ich dachte nur, weil du ja schon alleine schlafen musstest, kann ich dir wenigstens heute Morgen etwas Gutes tun. Tut mir leid, dass ich gestern so spontan abgehauen bin" "Schon gut" Giada trank ihren Tee und lehnte dabei an Charles, der nicht umhin kam zu bemerken, dass es sich einfach nicht mehr richtig anfühlte.

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt