When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)

Meeting

"Anything could happen, anything could happen" (Anything Could Happen - Ellie Golding)

C: Hey Louna, hast du morgen Zeit? Wir haben uns so lange nicht gesehen, ich hab so viel zu erzählen! Und ich will unbedingt wissen was du in den letzten Jahren so gemacht hast!
L: Klar hab ich morgen Zeit :)
C: Perfekt! Morgen um 10 im Carousel Café zum Frühstück :D
L: Dann bis morgen :)
C: Ich freu mich so! :D
L: Ich freu mich auch :)

Sie grinste, er schien aufgeregt zu sein. Louna hatte nicht damit gerechnet, dass er sie anschreiben würde. Er musste sie auf Instagram recht lange gesucht haben, ihr Profil war zum einen privat und zum anderen ziemlich versteckt. Da hatte sie sich seit Monaten schon drum kümmern wollen, es aber nie geschafft oder in ihrer Freizeit einfach nicht daran gedacht. Außerdem war ihr Name in Frankreich ziemlich üblich. Das Briefing an diesem Abend war länger als die vorherigen, aber ihre Kollegen sagten ihr, dass das nach einem Rennen üblich war, am Renntag passierte normalerweise einfach mehr. Louna ging früh ins Bett, schließlich musste sie am nächsten Tag früh raus, um sich mit Charles zu treffen. Wenn sie um zehn am Café sein sollte, musste sie um acht Uhr aufstehen, damit sie für ihre Begriffe halbwegs ansehnlich aussah. Sie duschte sich, föhnte ihre Haare leicht an, damit sie nicht mehr tropften und legte sich dann nur mit ihrem Handtuch bekleidet nochmal auf ihr Bett. Ihr wurde bewusst, dass sie keine Ahnung hatte, was heute passieren würde. Die beiden hatten sich seit über sieben Jahren nicht gesehen. Nur weil sie sich damals gut verstanden hatten, mussten sie sich nicht jetzt immer noch gut verstehen. Sie hatte sich verändert, er sich sicher auch. Vielleicht passte es einfach nicht mehr zwischen ihnen. Louna ließ einen Laut der Frustration aus ihrer Kehle entweichen und schlug kurz auf ihr Bett. Seufzend setzte sie sich wieder auf. Ihre Haare hingen halbnass an ihr herunter, sie war nur mit einem Handtuch bekleidet und frustriert. Super Ausgangslage... Ein Blick auf die Uhr verriet der jungen Französin, dass sie noch 50 Minuten hatte, bis sie das Hotel verlassen musste. Na dann mal los, sagte sie leise zu sich selbst und stand wieder vom Bett auf. Louna machte ihren Koffer auf und schaute auf ihre nicht ausgepackten Klamotten herunter. Draußen waren es nur 21°C, aber es war schwül. Louna wühlte ein wenig in dem Stoff rum und zog nach ein paar Minuten ein weißes Shirt mit schwarzer Schrift sweet but psycho und eine schwarze Jeans heraus. Nicht sehr farbenfroh, das war ihr bewusst, aber ihr Schrank bestand aus verschiedenen Helligkeitsstufen, pink, dunkelrot und dunkelblau. Sogar ihre Chucks, die sie anziehen wollte, waren schwarz-weiß. Das waren die Farben in denen sie sich wohl fühlte. Schnell zog sie sich an. Ihr fiel auf, dass das Shirt bauchfrei war, aber sie hatte keine Lust sich nochmal umzuziehen. Ihre hellbraunen taillenlangen Haare föhnte sie nochmal, weil sie ihr noch zu nass waren und ließ sie danach einfach runter hängen. Die letzten Minuten ihrer Zeit verwendete sie auf ein schlichtes augenbetontes Make-Up. Als letztes strich sie durchsichtigen Labello auf ihre Lippen. Im Laufen warf sie sich ihre Handtasche über die Schulter und schloss dann die Hotelzimmertür hinter sich. Erst auf halbem Weg fiel ihr auf was sie vergessen hatte. Eine Jacke, für den Fall, dass es doch kalt wurde. Ach fuck. Weil sie nicht zu spät kommen wollte, hatte sie auch keine Zeit mehr nochmal zurück zu laufen. "Bitte lass es einfach warm bleiben", murmelte Louna und bog auch schon um die letzte Ecke. Sie betrat das Café, ihren Blick schon schweifen lassend. Charles schien noch nicht da zu sein, jedenfalls sah sie ihn nicht. Das Mädchen setzte sich an einen Tisch direkt am Fenster und schrieb ihm eine kurze Nachricht.

L: Sitze schon drin :)