A little backstory

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"In the writers mind, even a backstory has a backstory." - Terry O'Neal

"Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst, entschuldige", ruderte George schnell zurück. Es schien ein sensibles Thema für sie zu sein, das hatte er nicht bedacht. "Nein, nein, alles gut. Ich hab nur bisher nicht so oft darüber geredet... Ich habe damals nicht ganz freiwillig aufgehört. Also ich hatte schon so ein kleines persönliches Down, aber das hatten die anderen zwischendurch auch, deswegen hätte ich nicht sofort augehört, nicht nachdem wir alle soviel in den Sport investiert hatten. Aber naja... jedenfalls kam ich an einem Abend nach dem Training und dem Abendessen bei den Leclercs nach Hause. Ich weiß noch, dass ich Arthur und Charles bei den Hausaufgaben geholfen hatte, Mathe glaube ich. Meine Eltern saßen zusammen in der Küche am Tisch. Das war komisch, das haben sie sonst nie gemacht, sonst saßen sie immer im Wohnzimmer. Aber ich hab mir erstmal nichts dabei gedacht, hab mein Zeug in mein Zimmer gebracht, geduscht und so. Dann bin ich in die Küche gegangen, weil ich etwas trinken wollte. Meine Mama hat mich dann gebeten, mich zu ihnen zu setzen. Überall lagen Papiere und obendrauf ein Taschenrechner. Ich habe sofort gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte. Meine Eltern haben mir erklärt, dass meine Mutter, die immer das meiste Geld verdient hat, ihren Job verloren hatte. Sie haben versucht mir ganz vorsichtig beizubringen, dass ich nicht mehr Kart fahren kann, aber da hatte ich es schon längst verstanden. Ich war schließlich 14, nicht blöd. Ich wusste, dass sie alles getan hatten, um es mir vielleicht doch weiter zu ermöglichen, aber offensichtlich hatte es nicht geklappt. Ich habe ihnen gesagt, dass es okay ist und dass ich eh nicht mehr so die große Lust darauf hatte, was ja im Prinzip keine Lüge war. Das war am 04. November 2011. Das Training war noch bis zum Ende des Monats bezahlt, also bin ich auch weiter ganz normal hingegangen. Ich hab's den Jungs erst ganz spät gesagt. Erst als es wirklich nicht mehr ging. Ich wollte keinen von ihnen damit belasten. So war das damals. Wir haben alle versucht Kontakt zu halten, aber das hat eher so semi-gut geklappt. Wie das halt ist, wenn man auf einmal komplett unterschiedliche Leben hat." George sah sie mitleidig an. "Das tut mir wirklich leid. Entschuldige, dass ich gefragt habe, ich wusste nicht, dass das immer noch so schwer für dich ist" "Alles gut. Dieser Teil meines Lebens ist weit weg. Ich habe nur mit fast niemandem bisher darüber geredet, deswegen fällt es mir immer noch etwas schwer die richtigen Worte zu finden." George löste seine Hand aus ihrer und legte dafür den Arm um ihre Schultern. Louna lehnte ihren Kopf an ihn und legte ihren Arm um Georges Taille. "Hast du Bilder oder Videos von dir beim Kartfahren?", fragte der Williams Fahrer irgendwann grinsend, was Louna zum Lachen brachte. "Hab ich. Viele sogar" "Zeigst du mir die beim Essen?" "Klar. Apropos: Wo essen wir?" "Okay, ich habe mir etwas überlegt. Ich hoffe, du findest es lustig. Du kennst bestimmt das Team-Radio von Kimi aus Aserbaidschan von 2017, oder?" "Natürlich. Das kennt jeder." "Genau. Und ein findiger Restaurantbetreiber dachte sich, dass er sein Restaurant danach benennt. Das Restaurant heißt 'Globes and Steering Wheel'" "Du verarschst mich." George schüttelte grinsend denn Kopf und Louna brach in Lachen aus. "Okay, die Idee ist toll! Ich liebe dieses Restaurant jetzt schon!" George grinste erleichtert: "Schön, dass dir die Idee gefällt." Auch wenn es sich nicht so anfühlte, es waren schon zwei Stunden vergangen, seit sie das Hotel verlassen hatten. Die Sonne lag in den letzten Zügen und so langsam bekam Louna Hunger, schließlich hatte sie bisher nichts an fester Nahrung zu sich genommen und auch sonst nur ein wenig Wasser getrunken. "Wann wollen wir denn essen gehen?", fragte sie, in der Hoffnung, dass er den Wink verstand. "Hast du schon Hunger?" "Ein bisschen" "Dann gehen wir jetzt essen. Das Restaurant ist nicht weit weg. Nur noch 100 Meter oder so" Er hatte den Wink verstanden, Gott sei dank.

Immer noch Arm in Arm liefen sie den restlichen Weg zum Restaurant. George hatte einen Tisch für die beiden auf seinen Namen reserviert. Wie ein echter britischer Gentleman hielt er ihr die Tür auf. Ein Kellner führte die beiden zu einer kleinen Nische, spärlich beleuchtet und sehr gemütlich. Die beiden setzten sich nebeneinander auf die gut gepolsterte Bank und klappten die Speisekarten auf. "Du nimmst sicher nur einen Salat, oder? Ihr seid ja alle 'im Training'", fragte Louna schmunzelnd ohne von der Karte aufzuschauen. George lachte: "Du kennst dich ja schon gut aus. Ja, ich nehme einen Salat, aber ich gönne mir heute eine Cola" "Du 'gönnst' dir eine Cola?", lachte Louna. George grinste: "Ich weiß, wie doof das klingt. In der Sommerpause essen wir alle wieder normal" "Das ist ein Grund, der es weniger schlimm macht, dass ich ausgestiegen bin" "Ja, es gibt eindeutig Besseres hier auf der Karte als Salat", bestätigte der Brite lachend. Eine Kellnerin kam wieder zu ihnen und nahm ihre Bestellungen auf. "Einen Salat mit Putenbruststreifen und eine große Cola light bitte", bestellte George. Die Cola, die er sich 'gönnte', war also auch noch light. "Für mich einen Bacon-Cheeseburger mit Pommes und einen Martini bitte." Die Kellnerin schrieb sich beides auf ihren kleinen Block und ließ die beiden dann wieder allein. "Einen Martini also? Bin ich so schlimm, dass du schon in den Alkohol flüchten musst?" Louna schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Ich mag Martinis einfach, ist mein Lieblingsdrink und ich weiß, dass selbst wenn ich dadurch betrunken werden sollte, was nicht passieren wird, du mich sicher wieder ins Hotel bringst" George nickte: "Mach ich, versprochen." Louna wollte gerade antworten, aber Georges Handy klingelte. Er entschuldigte sich und ging kurz vor die Tür. Louna, nun allein, sah sich erst ein wenig im Restaurant um, aber das wurde ihr schnell zu langweilig, also nahm sie ihr Handy aus ihrer kleinen Handtasche und entsperrte es. Doch ihr Handy war noch langweiliger als im Restaurant herum zu schauen. Sie steckte das kleine viereckige Gerät also wieder zurück. In Ermangelung an Alternativen begann sie wieder in der Gegend herum zu gucken und zu träumen. Sie träumte sich einfach irgendeinen Mist zusammen und verlor sich in ihrer eigenen kleinen Traumwelt.

Endlich Karneval!🎉🎉
Und natürlich endlich Testing Week!😍
Heute in drei Wochen geht der ganze Formel 1 Zirkus dann auch endlich wieder richtig los, es ist ein Licht am Ende des Tunnels😏
Falls ihr Karneval feiert, passt auf euch auf und trinkt nicht zu viel, hören uns Sonntag😁💕💕

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt