When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)

Fathers Day

"That was when the world wasn't so big and I could see everywhere. It was when my father was a hero and not a human." (Markus Zusah in 'I am the Messenger')

Der Flughafen war groß und voll. Louna lehnte erschöpft an Pierre, den sie am Flughafen getroffen hatten, während Charles für alle etwas zu trinken besorgte. Die Koffer hatten sie schon abgegeben und nun saßen sie am Gate. Die Sicherheitskontrolle war am schlimmsten gewesen. Louna war nur da durch getaumelt und die Jungs waren beide wegen des Gürtels rausgezogen worden, also hatte sie auch noch warten müssen. Charles hatte sich gefühlt 300 Mal dafür entschuldigt und ihr ihren Rucksack sofort wieder abgenommen. Pierre, der natürlich auch Mitleid mit ihr hatte, aber Charles Verhalten durchaus ein wenig amüsant fand, grinste breit. Das musste er Caterina erzählen, die würde sich freuen!

Charles kam mit drei großen Bechern zurück, setzte sich neben Louna und gab ihr ihren Becher vorsichtig. Als Pierre seinen Becher entgegen nahm fiel ihm auf, dass Charles nicht viel besser aussah als Louna. Er hatte Augenringe bis zum Mond und gähnte ständig, außerdem war sein Kaffee riesig. "Charles, wie lange hast du letzte Nacht geschlafen?" "Weiß nicht" Es war eine Lüge, das sah Pierre, Charles war zu müde, um das zu verstecken. "Charles, wie lang?" "Eine Stunde, vielleicht zwei" Jetzt wurde auch Louna hellhörig. "Warum hast du denn nur so wenig geschlafen? Hab ich dich wach gehalten?" "Nein, du hast ganz ruhig geschlafen" Auch das entging Pierre nicht. Wie konnten die beiden das nicht merken? Jeder wusste es, dem ganzen Formel 1 Paddock war klar, dass die beiden definitiv mehr als nur Freunde waren, nur Louna und Charles merkten es nicht. Es war frustrierend für alle Zusehenden.

Louna zwang Charles dazu zu schlafen, während sie auch schlief. Pierre konnte sich nicht beherrschen und machte ein paar Fotos von den beiden wie sie so aneinander gekuschelt da saßen. Die würde er definitiv auf ihrer Hochzeit zeigen und sagen, dass das der Moment gewesen war, wo er angefangen hatte eben diese Hochzeit zu planen. Pierre war der Meinung, dass die Hochzeit auf jeden Fall stattfinden würde und das vielleicht sogar in nicht allzu weit entfernter Zukunft. Er hoffte es jedenfalls, sonst würde keiner von den beiden je glücklich werden. Es gab niemanden der perfekter füreinander war als die beiden... okay außer vielleicht Caterina und er selbst.
Die beiden schliefen wirklich den gesamten Flug durch und Pierre tat es ein wenig im Herzen weh sie dann zu wecken. Okay eigentlich weckte er nur Charles und überließ es ihm sein kleines Dornröschen aus ihrem Schlaf zu erwecken.

Nur widerwillig öffnete Charles die Augen als Pierre ihn weckte, was auch nicht wirklich sanft geschah. Er hatte gerade so schön geträumt! Louna lag mit ihrem Oberkörper auf seinem Schoß, der Rest ihres Körpers hatte sich auf dem kleinen Sitz zusammengerollt. Ihre Hand klammerte sich in sein T-Shirt, aber ihr Atem ging ruhig und regelmäßig. Er fühlte ihre Stirn, sie war etwas abgekühlt, aber immer noch zu warm. Liebevoll strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und flüsterte leise ihren Namen. Louna grummelte und kuschelte sich mehr in sein Shirt. "Du musst aufwachen Maus" "Maus?", fragte Pierre lachend von hinten, aber Charles ignorierte das und versuchte weiter seine beste Freundin möglichst sanft zu wecken. "Ich bin keine Maus, ich bin viel größer", murmelte Louna verschlafen und brachte Charles damit zum Lachen. "Ja, das bist du" Er strich ihr ein paar Minuten lang durch die weichen Haare, um ihr ein wenig Zeit zu lassen wach zu werden. "Wie fühlst du dich?" "Besser. Du bist sehr bequem" "Das ist gut" "Fühlst du dich denn auch besser?" "Ja, alles gut, ich hab den ganzen Schlaf nachgeholt und bin jetzt wieder wach genug" Louna setzte sich langsam auf, ihr Kopf tat weh, aber das ging schon. Sie trank ein wenig Wasser und fühlte sich schon deutlich besser. Nach Essen war ihr nicht zu Mute. Sie wollte es diesmal im Magen behalten und war deshalb lieber etwas vorsichtiger damit. Essen würde sie frühstens, wenn sie Zuhause war. Das Flugzeug setzte gerade zur Landung an und Charles verkrampfte sich wie immer ein wenig. Louna strich ihm liebevoll über die Hand und den Arm bis das Flugzeug sicher auf dem Boden stand. Charles bestand mal wieder darauf ihren Rucksack zu tragen und Louna war diesmal auch ziemlich dankbar dafür. Am Kofferband drückte Charles Pierre den Rucksack in die Hand, damit er selber Lounas Koffer nehmen konnte. Pierre half natürlich breitwillig und trug den Rucksack brav bis zum Taxi. Da sie alle in die gleiche Richtung mussten, teilten sie sich das Taxi auch zu dritt. Pierre saß auf dem Beifahrersitz neben dem Fahrer und Charles und Louna saßen auf der Rückbank. Louna zitterte Mal wieder und innerhalb von einer Minute hatte Charles einen seiner Hoodies aus seinem Rucksack geholt und Louna übergezogen. Das Mädchen kuschelte sich in den gutriechenden Pullover und zog sich auch die Kapuze auf. "Kann ich den behalten?", murmelte Louna leise. "Ja, klar, so lange du willst", flüsterte Charles sanft und küsste ihren Kopf kurz. Das Taxi hielt in Nizza vor Lounas Tür. Charles half als erstes ihr aus dem Auto und trug dann ihren Koffer und ihren Rucksack die Treppe zur Wohnung hoch. Louna verabschiedete sich noch kurz von Pierre, der ihr gute Besserung wünschte und sagte, dass sie sich melden könne, wenn sie Hilfe bräuchte, dann tappste sie die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Charles hatte gerade den Koffer abgestellt und stand nun fragend in der Tür. "Brauchst du noch irgendwas? Trinken, essen, weitere Klamotten?" "Eine Umarmung wäre toll" Charles lächelte liebevoll und schlang seine Arme um sie. "Werd schnell wieder gesund, ja?", flüsterte er und strich ihr sanft durch den Nacken. "Mach ich" "Pass auf dich auf und wenn etwas ist, dann rufst du mich sofort an, ja? Egal um wie viel Uhr, egal was los ist, ruf einfach an" Louna nickte. Charles betonte noch etwa fünf Mal, dass sie ihn einfach anrufen sollte, wenn sie etwas bräuchte und lief dann endlich zurück zum Taxi, das ja immer noch mit Pierre darin unten wartete.