Emotions, emotions and... oh yes, more emotions

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"Your emotions are the slaves to your thoughts and you are a slave to your emotions." - Elizabeth Gilbert in Eat, Pray, Love

Mit dem dicksten Grinsen der Welt lief Charles durch die Gänge und Türen zur Pressekonferenz. Er konnte nicht beschreiben, was er gerade fühlte. Stolz, Freude, Ekstase, aber auch ein Hauch Trauer, weil er an Jules und seinen Vater denken musste, die er so gerne dabei gehabt hätte. Er wusste zwar, dass sie stolz auf ihn waren, aber dafür die beiden umarmen zu können hätte er in diesem Moment nahezu alles gegeben. Mit einem leichten Kopfschütteln scheuchte er die Gedanken weg und setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz in der Mitte. Auf der einen Seite neben ihm saß sein Teamkollege, auf der anderen Seite Lewis Hamilton. Er saß zwischen neun Weltmeistertiteln. Immer noch war alles irgendwie surreal. Um sich etwas abzulenken ließ er seinen Blick durch die Reihen der Journalisten streifen, bis er sie sah. Natürlich war sie da um ihn zu unterstützen. Eigentlich hatte sie ihm erzählt, dass sie heute nicht für die Pressekonferenz eingeteilt war. Sie musste es spontan geändert haben. Mittlerweile hatte sie seinen Blick bemerkt, erwiderte ihn und zwinkerte kurz. Charles senkte seinen Blick auf den Tisch vor ihm und grinste. Als die Pressekonferenz schließlich losging, versuchte Charles sich auf die Fragen zu konzentrieren, aber die Fülle von Emotionen, die in dieser ersten Pole seiner Karriere steckten machten es ihm sehr schwer. Er war wirklich froh, als er endlich nicht mehr reden musste. Er wollte nicht mehr reden, er wollte sich zusammen mit den Leuten, die ihm wichtig waren, freuen.
Sobald er im Hotel war, rief er seine Mama über Skype an. "Hey", grinste er und winkte in die Kamera. "Hallo mon petit, wie gehts dir?" Seine Mutter nannte alle ihre Söhne so, obwohl sie alle nicht mehr klein waren. Okay, Arthur vielleicht, aber der wurde dieses Jahr schließlich auch schon 19. Wie dem auch sei, dieser Kosename hatte sich aus Kindheitstagen einfach bei allen drein gehalten. "Ich fühl mich großartig!", strahlte der Ferrari Fahrer und seine Mutter grinste. "Das dachte ich mir schon fast. Ich bin so stolz auf dich, du bist so gut gefahren" Charles' Grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt möglich war. Er begann jedes Detail der Runde genau mit ihr durchzugehen. Sie war sowas gewöhnt, schließlich waren zwei ihrer drei Söhne Rennfahrer und das schon seit dem Kindesalter. Fast eine dreiviertel Stunde lang redete er über diese eine Runde, bis er endlich bei der Ziellinie angekommen war. "Das klingt toll mein Junge. Wir sind alle wirklich stolz auf dich. Arthur ist grade leider trainieren, aber er gratuliert auch von ganzem Herzen" Charles lächelte. Seine Brüder und er hatten schon immer ein sehr enges Verhältnis gehabt. Zu dritt hatten sie ihre Eltern oft in den Wahnsinn getrieben, aber keiner von ihnen hatte sich je etwas anderes gewünscht. Sie waren eine sehr glückliche Familie gewesen...
Nach einer Weile beschlossen seine Mutter und er, dass es Zeit wäre den Anruf zu beenden, schließlich hatte Charles am nächsten Tag ein Rennen zu fahren. Geduscht hatte er schon, gegessen auch. Er musste sich nur noch ins Bett legen und einschlafen. Aber er konnte nicht. Er war einfach nicht müde, kein bisschen. Also stand er wieder auf, nahm sein Handy und seine Schlüsselkarte und verließ das Zimmer. Er wusste, dass man auf das Dach des Hotels konnte, also suchte er den Weg dorthin. Als erstes fuhr er ins oberste Stockwerk, dann folgte er den Schildern, die die Treppe nach oben anzeigten. Charles wusste, dass man aufs Dach konnte, weil das Hotel damit warb, dass man diese kleine Dachterrasse für ein romantisches Dinner mieten konnte. Als er die Tür aufstieß, hoffte er, dass er nicht gerade in einen Heiratsantrag oder so reinplatze, aber dafür war es auch eigentlich schon zu spät. Charles hatte Glück, die kleine, wirklich kleine, Dachterrasse war leer. Der Tisch und die zwei Stühle, die wohl immer für das Dinner benutzt wurden, standen einsam da. Er nahm einen der Stühle, rückte ihn näher ans Geländer und setzte sich darauf. Von hier aus konnte man über die gesamte Strecke bis hin zum Meer sehen. Also hätte man gekonnt, wenn es hell gewesen wäre. So sah man nur die immer beleuchtete Strecke und die Strandpromenade, hinter der er das Meer vermutete. Wenn er die Augen schloss und sich konzentrierte, bildete er sich ein, die Wellen hören zu können. Tief atmete er ein und aus. Er überlegte kurz, nahm dann sein Handy raus und tippte auf ihre Nummer, unsicher, ob das eine gute Idee war.

Na, wen ruft er an?😏😏
Wenn ihr Glück habt, gibt's die Auflösung schon heute gegen 12:30 Uhr, kommt aber drauf an, ob ich Tickets für die Abschlusstour von Sunrise Avenue kriege oder nicht. Wenn ich welche bekommen, bekommt ihr auch noch einen Teil😉😚😚
Euch allen einen schönen Tag💕

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt