A little secret

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„I stared up at the sun, thought of al of the peple, places and things I’ve loved. I stared up just to see, with all of the faces, you were the one next to me“ (‚If I lose myself‘ by OneRepublic)

„Schreib mir, wenn du gelandet bist.“, forderte Charles sanft und fügte hinzu: „Und wenn du  in deiner Wohnung bist“ Louna nickte schmunzelnd.

„Mache ich. Und finde du raus, wann genau dein Flug geht und vor allem, wann du dann in Nizza landest“ Charles nickte ebenfalls und beugte sich zu ihr herunter, um sie zu küssen. Dann trug er seiner Freundin ihr Handgepäck bis zur Sicherheitskontrolle, küsste sie noch einmal und wartete, bis Louna schließlich hinter den Metalldetektoren verschwunden war.

In den nächsten knapp sieben Stunden spulte Charles stumpf Runde um Runde im SF90 ab. Die potentiellen Reifen für die nächste Saison sollten auf Herz und Nieren getestet werden. Gegen 15 Uhr, etwa zwei Stunden zu früh, endete der Tag des Monegassen jedoch in einem Reifenstapel. Seufzend entschuldigte er sich am Funk beim Team und stieg aus dem Auto aus. Mit hängendem Kopf tappste Charles zurück in die Box, wo er sich noch einmal persönlich bei allen entschuldigte. Da keine Presse mehr zugegen war und die Daten erst in den nächsten Tagen in Mugello ausgewertet werden würden, hatte er nun frei. Wirklich einfach frei. Schnell postete er noch zwei Bilder von ihm und dem Team, dann war ‚Charles Leclerc der Ferrari-Fahrer‘ offiziell fertig für 2019.

Es war alles gepackt, die letzten Artikel waren weg geschickt und Charles war auf dem Weg. Mit einem entspannten tiefen Atemzug ließ Louna sich auf ihr Sofa fallen. Charles kam erst früh am nächsten Morgen, fahren würden sie sogar erst am morgigen Abend. Das Leben war schön.

Ihre Meinung änderte sich für einen kurzen Moment als um 4:50 Uhr ihr Wecker klingelte. Charles würde um 5:30 Uhr am Flughafen ankommen und natürlich wollte sie ihn abholen. Danach würden die beiden nach Monaco fahren und von da aus dann am Abend weiter in ein italienisches Ski-Resort.

Nach dem ersten Kaffee verwandelte sich die Müdigkeit jedoch sehr schnell wieder in Freude. Um Punkt 5:15 Uhr saß sie im Auto und startete den Motor. Im Kofferraum war ihr Koffer, auf dem Beifahrersitz stand ihre Handtasche und die Musik tönte durch die Lautsprecher. Ihre Wohnung würde sie das nächste Mal um Weihnachten herum betreten. Darin schlafen würde sie vielleicht nie wieder.

Die Straßen waren gähnend leer und so brauchte Louna kaum zehn Minuten bis zum Flughafen. Auch die Parkplatzsuche gestaltete sich ausnahmsweise mal sehr einfach. Durch die Morgenluft, die sogar in Südfrankreich im Dezember ziemlich kalt war, lief die Journalistin zum Eingang. Weil sie sich denken konnte, dass Charles hungrig sein würde, wenn er aus dem Flugzeug stieg, machte sie noch einen kurzen Ausflug zum Bäcker, wo sie ein paar Käsebrötchen kaufte. Dann lief sie zur Ankunftshalle, wo sie ihn schon abgeholt hatte, als er vor ein paar Monaten alleine aus Baku zurück gekommen war.

Einige Minuten musste sie noch warten, dann kamen die ersten Passagiere aus den großen automatischen Türen. Louna erkannte Charles sofort. Einerseits, weil sie natürlich nach ihm gesucht hatte, andererseits, weil er der einzige Passagier war, der zufrieden vor sich hin grinste. Kurz überlegte sie auf ihn zuzulaufen, aber er kam ja so oder so in ihre Richtung. Also grinsten die beiden sich einfach über die immer kleiner werdende Distanz hinweg an. Sobald sie in Reichweite war, schlang Charles seine Arme um sie und küsste sie überschwänglich. Louna lachte leise an seine Lippen und beugte sich unter dem Druck, den er ausübte, ein wenig nach hinten. Die Szene hatte ein wenig Ähnlichkeit mit dem berühmten Foto vom Times Square vom Ende des zweiten Weltkriegs, auf dem ein Soldat eine Krankenschwester küsst.

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt