Breakfast for two

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"For some reason I can't explain. once you'd gone there was never, never an honest word. And that was when I ruled the world." (Viva la Vida - Coldplay)

Louna hielt den Kopf gesenkt bis sie wieder neben Charles saß. Die beiden setzten sich einander im Schneidersitz gegenüber. Charles wusste nicht was er tun sollte. Was hatte sie für ein Problem mit ihren Augen? Wie konnte ihre Augenfarbe zur Hälfte nicht echt sein? Er nahm vorsichtig ihre Hände in seine, um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst haben brauchte. "Du darfst nicht lachen", flüsterte Louna. "Mach ich nicht, versprochen" Langsam hob sie ihren Kopf und als ihre Haare ihre Augen freigaben sah Charles was sie gemeint hatte. Ihr linkes Auge war weiterhin schokoladenbraun, aber ihr rechtes Auge leuchtete nun auf einmal blau. Fasziniert legte er seine Hand an ihre rechte Wange und strich vorsichtig über ihre Schläfe. Er war sprachlos. "Das ist eine Iris-Heterochromie. Es ist eine Störung der Pigmentierung der Regenbogenhäute, bzw. von einer von ihnen. Deshalb die andere Farbe.", erklärte Louna leise. Charles war weiterhin still und starrte sie fasziniert an. Er hatte gewusst, dass es so etwas gab, aber er hatte es noch nie in echt gesehen. "Ich weiß, dass es hässlich ist, du musst nichts sagen", murmelte Louna mit zerbrechlicher Stimme und wollte sich eine Träne von der Wange wischen, die aus ihrem Auge entkommen war, aber Charles kam ihr zuvor. Sanft wischte er mit seinem Daumen über den kleinen Wassertropfen. Jetzt fand er auch seine Stimme wieder. "Hey, nicht weinen. Das ist nicht hässlich, ganz und gar nicht" "Es ist komisch" "Es ist besonders. Du bist besonders und das solltest du nicht verstecken. Es sieht wirklich hübsch aus", beteuerte er und meinte es auch wirklich so. Charles nahm ihr Gesicht liebevoll in seine Hände und küsste ihre Stirn sanft. Dann zog er sie in eine feste Umarmung. Louna lächelte ein wenig. Es hatte gut getan es jemandem zu erzählen. Und Louna war froh, dass es Charles gewesen war. Vor seiner Reaktion hatte sie am meisten Angst gehabt und jetzt wo er so positiv reagiert hatte, hatte sie weniger Angst davor, es auch anderen zu sagen. Die nächste auf ihrer Liste war Marinette, aber die war auch frühestens Morgen dran. Jetzt genoss Louna erstmal den Abend mit ihrem besten Freund. Charles hatte ihr Rotweinglas wieder aufgefüllt und holte gerade Snacks aus der Küche. "Ich hab leider nicht so viel da. Um nicht zu sagen gar nichts. Tut mir leid. Aber ich kann kurz in die Stadt gehen und was kaufen" "Musst du nicht, alles gut, wir kommen sicher auch ohne Snacks klar" "Sicher?" "Jaaa" "Wirst du dann nicht wieder so schnell betrunken?" Er kam wieder ins Wohnzimmer und beäugte Lounas Glas skeptisch, das schon wieder halbleer war. "Wahrscheinlich ist es doch besser, wenn ich noch etwas esse", kicherte Louna, der der Alkohol langsam in den Kopf stieg. "Okay, weißt du was wir machen? Wir gehen gemeinsam was einkaufen. Du brauchst frische Luft und etwas zu essen", beschloss Charles lachend und zog Louna vom Sofa hoch. "Ich muss meine Kontaktlinse wieder rein tun", sagte sie sofort. "Nein, musst du nicht", protestierte Charles. "Aber ich traue mich nicht ohne sie rauszugehen", schniefte sie und wollte schon wieder anfangen zu weinen, diesmal aber nur, weil der Alkohol ihre Emotionen steuerte. Charles wusste das. Grinsend nahm er sie in den Arm. "Ist gut. Wir haben Zeit. Tu sie wieder rein und ich ziehe mir eine andere Hose an." Sanft wischte Charles Louna die kleinen Tränen weg.

Wenige Minuten später waren sie gemeinsam auf dem Weg zum nächsten Supermarkt. Charles hatte seinen Arm um Louna gelegt, damit sie nicht weglief oder ähnliches. Er war sich nicht sicher, wie betrunken sie war und hielt sie lieber bei sich. Im Supermarkt angekommen schnappte Charles sich einen Korb. "Okay Kleines, such dir aus was immer du möchtest" Sofort lief Louna auf die Süßigkeiten zu und zog Charles grinsend hinter sich her. Louna warf einiges in den Einkaufskorb, Charles auch. An der Kasse sah es schließlich so aus als hätte man zwei Kindern Geld in die Hand gedrückt und gesagt, dass sie sich alles kaufen dürften. "Ich hab gar kein Geld dabei", stellte Louna an der Kasse fest. "Gut, dass du mich dabei hast. Ich habe Geld dabei", lächelte Charles, bezahlte und packte die ganzen Sachen ein. Durch die frische Luft wurde Louna wieder etwas klarer, der Alkohol im Blut nahm ein wenig ab. "Nimmst du deine Kontaktlinse gleich wieder raus?" "Nur wenn du deine Brille wieder aufsetzt" Charles lachte: "Alles was dich glücklich macht Prinzessin" Louna kicherte bei dem Spitznamen.

Der Abend war toll. Die beiden konnten einfach sie selbst sein, mussten weder ihre Augenfarbe noch ihre Brille verstecken und es gab auch niemanden, der irgendwelche dummen Kommentare abgab, wenn sie sich mal wieder verhielten wie ein Pärchen, was sie eigentlich die ganze Zeit taten. Sie saßen umringt von Snacks auf dem Sofa und lästerten über die Charaktere in der Serie, die sie gerade schauten. "Die Schuhe zu dem Kleid? Ach, Süße nein!", sagte Louna wie ein Modeberater in einer dieser Makeover Shows. Charles warf den Fernseher mit Popcorn ab. "Buhhh" Es war ein langer Abend und er endete damit, dass Louna auf dem Sofa einschlief. Charles wollte sie nicht wecken und ließ sie deshalb dort liegen. Er schob ihr ein Kissen unter den Kopf, deckte sie zu und legte ein paar Kissen auf den Boden, falls sie vom Sofa fallen sollte. Dann ging er ins Schlafzimmer und ließ sich auf das große Doppelbett fallen. Er hatte die Tür einen Spalt offen gelassen, damit er hörte, wenn etwas war. Charles hörte das leise Atmen von Louna aus dem Wohnzimmer. Er starrte aus dem Fenster in die monegassische Nacht. Die Lichter leuchteten über der Stadt. Charles seufzte leise. Das Bett war viel zu groß für ihn allein. Nachdem er gemeinsam mit Louna in einem Einzelbett geschlafen hatte, war das Doppelbett alleine besonders leer. Aber obwohl das so war, schlief er schnell ein. Allein, dass Louna auch in der Wohnung war, machte es ihm so unglaublich viel einfacher.

Charles wurde am nächsten Morgen von der Sonne geweckt. Okay, Morgen war es nicht mehr, es war schon später Vormittag. Er blinzelte ein paar Mal bevor er die Augen richtig öffnen konnte. Seine Sinne wurden alle nacheinander wach und sobald sein Geruchssinn funktionierte, stieg ihm der Geruch von Frühstück in die Nase. Eine Mischung aus Bacon, Rührei und frischen Brötchen. Müde, noch mit verwuschelten Haaren und ohne Shirt, weil er so gut wie immer ohne schlief, tappste Charles in die Küche. Das Bild, das sich ihm bot, ließ sein Herz schneller schlagen. Louna stand am Herd, das Radio lief leise und sie tanzte mit dem Pfannenwender in der Hand zu dem Lied, das gerade lief. Charles lehnte sich grinsend in die Tür und beobachtete Louna bis sie ihn bemerkte. "Oh Gott Charles, wie lange stehst du schon da??", fragte Louna erschrocken als sie ihn schließlich entdeckt hatte. "Lange genug", grinste Charles. Gerade wechselte das Lied im Radio. Sie kannten den Song beide, sie hatten ihn vor wenigen Wochen gemeinsam im Flugzeug gehört. Louna grinste, legte den Pfannenwender weg, nahm Charles Hände und animierte ihn zum Tanzen. Zu den Tönen von Coldplays Viva la Vida tanzten sie durch die Küche. Charles ließ Louna sich unter seinem Arm durchdrehen und versuchte sie zu führen, obwohl er eine totale Niete im Tanzen war. Das einzige was er konnte war der Discofox Grundschritt. Den hatte seine Mutter ihm mal beigebracht und gesagt: "Frauen mögen Männer, die tanzen können." Offensichtlich hatte sie Recht gehabt. Louna stieg auf den Discofox ein und so tanzten sie knapp vier Minuten lang durch die Wohnung. Im Vorbeigehen drehte Charles das Radio lauter, damit sie es auch im Wohnzimmer hörten. Aber sie achteten nicht darauf wo sie hin tanzten, was darin endete, dass Charles rückwärts über etwas stolperte, hinfiel und Louna mitzog. Obwohl er es war, der sich nicht abstützen konnte und ohne jeglichen Schutz auf den Boden knallte, war sein einziger Gedanke, dafür zu sorgen, dass Louna halbwegs weich landete. Mit einer Hand stützte er sie an ihrer Taille, mit der anderen an ihrer Hüfte. Auch Louna selbst stützte sich ab. Ihre Handflächen knallten neben Charles Körper auf den Boden, ihre Arme knickten ein wenig ein, aber durch Charles Hilfe konnten sie verhindern, dass Louna mit ihrem ganzen Gewicht auf ihm landete. Die beiden sahen sich an und lachten. "Geht's dir gut?", fragte Louna lachend. "Ja, alles gut", antwortete Charles, ebenfalls lachend. Sein Rücken tat ein wenig weh, aber das war sicher in ein paar Minuten wieder weg. Louna stellte sich wieder vernünftig hin und hielt Charles ihre Hand hin, die er ergriff und sich von ihr hochziehen ließ. Er half nicht wirklich mit und obwohl Louna sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen stemmte, konnte sie ihn nicht hochziehen und gab auf. Louna ließ seine Hand wieder los. "Dann bleib halt liegen, mehr Frühstück für mich", sagte sie schulterzuckend und ging wieder in die Küche. Keine zwei Sekunden später stand Charles neben ihr. "Bin schon da" "Dachte ich mir doch. Setz dich schon mal. Ist sofort fertig" "Woraus hast du das alles hier eigentlich gezaubert? Mein Kühlschrank war doch völlig leer?" "Ich war einkaufen. Du hast noch tief und fest geschlafen als ich um halb zehn aufgewacht bin, also dachte ich, mache ich Frühstück." "Du bist die Beste", grinste Charles als Louna die vollen Teller mit Bacon, Rührei und den Korb mit Brötchen vor ihn auf den Tisch stellte. Sie setzte sich ihm gegenüber und diesmal konnten sie tatsächlich ungestört gemeinsam essen.

Ein kleiner Happy Teil für euch, für ein bisschen gute Laune😊😘😘
Am Montag geht bei mir die Uni los, zwar nur digital, aber das wird trotzdem viel Arbeit, also mal schauen, wie ich das dann mit den Posten schaffe, aber es kommt auf jeden Fall was, keine Sorge😚😚
Bleibt gesund💕💕

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt