One race left

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TW: Suizid (am Ende des Kapitels)

„As he read, I fell in love the way you fall asleep: slowly, and then all at once.“ (John Green in ‚The Fault in our Stars‘)

„Und was hast du die letzten…“, Charles sah auf die Uhr auf dem Nachttisch. „… 5 ½ Stunden gemacht?“ Die beiden lagen immer noch übereinander gestapelt auf dem Bett und hatten sich in den letzten Minuten auch nicht einen Zentimeter bewegt.

„Artikel geschrieben, mir Gedanken um dich gemacht und in dein Hotelzimmer eingefallen“, antwortete Louna schmunzelnd.

„Klingt besser als mein Nachmittag“, grummelte Charles. Mitleidig strich Louna ihm über den Hinterkopf.

„Waren die Meetings sehr grauenvoll?“

„Ging eigentlich. Sie waren halt nur sehr lang und wirklich gebrach haben sie nichts“

„Aber du und Seb, ihr habt die Sache geklärt?“

„Ja, in einer ruhigen Minute zu zweit. Wir waren beide der Meinung, dass wir einfach Pech hatten, aber… mh“ Louna merkte, dass Charles noch etwas anderes beschäftigte.

„Was meinst du mit ‚aber… mh‘?“

„Seb wirkt ziemlich genervt. Nicht wegen mir, wegen des Teams und wie mit der Situation umgegangen wird. Er macht das ja schon länger mit und scheint so langsam keine Lust mehr zu haben. Vielleicht wechselt er das Team… würde mich jedenfalls nicht wundern“, rückte Charles heraus. Er klang traurig.

„Ich glaube nicht, dass er das Team verlässt. Niemand verlässt freiwillig Ferrari, richtig?“ Charles nickte, war sich dessen aber nicht mehr so sicher…

Nach dem Schock vom Nachmittag und den Anstrengungen vom Abend waren beide offen für ein gemütliches heißes Bad in der riesigen Badewanne, die Charles‘ Badezimmer beherbergte. Sie saßen sich gegenüber, die Hände lagen entspannt miteinander verschränkt auf dem Rand. Charles hatte seinen Kopf entspannt in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen. Louna lächelte entspannt vor sich hin und genoss die Wärme um sich herum. Sie strich mit ihrem Daumen sanft über Charles‘ Handrücken, zog kleine Kreise. Langsam öffneten sich die Augen des Monegassen.

„Du bist zu weit weg“, murmelte er und zog sanft an ihrem Arm. Louna kletterte zu ihm auf seine Seite der Badewanne und ließ sich in seine Arme gleiten. Das Wasser ging den beiden bis zur Brust, Louna legte ihren Kopf knapp über dem Wasser auf Charles‘ Brust ab. Sein Herzschlag wurde ein wenig schneller, was Louna leise kichern ließ. Charles schmunzelte.

„Lach nicht. Mein Herz macht komische Dinge, wenn du da bist“, sagte er, die Vibration in seiner Brust ließ Louna sich noch mehr an Charles kuscheln.

„Sage ich dir oft genug, dass ich dich liebe?“, fragte der Rennfahrer auf einmal völlig aus dem Nichts heraus. Seine Freundin hob den Kopf und sah ihn verwundert an.

„Wo kommt die Frage denn jetzt her?“, fragte sie sanft und ein wenig besorgt. Charles zog die Augenbrauen ein wenig zusammen und die Nase hoch. Es wäre süß gewesen, wenn er nicht gleichzeitig so unsicher ausgesehen hätte. 

„Naja, ich habe manchmal einfach das Gefühl ich sage dir das zwar recht oft, aber immer so nebenbei. Nie richtig, mit Gefühl und in die Augen schauen und so“ Louna küsste sanft seine Nasenspitze, weil sie einfach nicht widerstehen konnte, dann antwortete sie ihm.

„Also erstens ist es wichtiger, was du tust als was du sagst. Zweitens schaust du mir eigentlich jedes Mal in die Augen, wenn du mir sagst, dass du mich liebst. Und drittens… weiß ich, dass du mich liebst, sonst wärst du nicht hier“ Charles sah sie trotzdem noch ein wenig skeptisch an. Dabei schob er seine Unterlippe ein wenig nach vorne. Louna lachte leise.

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt