First time

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"We were young, but now I'm older, but I'd do it all again" (First time - Kygo)

Louna ging pünktlich zum Briefing, wo alles für den nächsten Tag besprochen wurde. Durch den stimmlichen Ausfall ihres Kollegen war besonders ihr Tag morgen noch voller als gedacht. Bevor sie schlafen ging, las sie sich die Fragen ihres Kollegen durch. Die restlichen Seiten der Akte, las sie mal wieder nicht. Erst im Van auf dem Weg zur Strecke schlug sie die Akte wieder auf. Sie erinnerte sich, dass das Profil von Valtteri Bottas das letzte gewesen war, das sie gelesen hatte, also begann sie auf der Seite danach. Ihr fiel sofort das Bild von Sebastian Vettels Teamkollegen ins Auge. "Du hast es wirklich geschafft", flüsterte sie ein wenig ungläubig und begann stolz zu lächeln. "Was meinst du?", fragte ihr Kollege neben ihr. "Nichts, alles gut", lächelte sie. Als erstes waren einige Interviews im Paddock angesagt, vor allem mit den Teamchefs und vor allem über den Tod von Charlie Whiting, dessen Nachricht heute morgen die Runde gemacht hatte. Sein Tod warf einen dunklen Schatten über das erste Rennwochenende der Saison. Mit Aufnahmegeräten bewaffnet machten sie sich in zwei getrennten Teams auf den Weg durch das Fahrerlager, um den ein oder anderen Fahrer oder Teamchef zu interviewen. Louna sprach mit Toto Wolff von Mercedes, mit Cyril Abiteboul von Renault und auch mit Christian Horner von Red Bull. In die Nähe der Ferrarileute kam sie kaum, die waren am anderen Ende der Boxengasse. Es dauerte nicht lange, bis sie zur Fahrerpressekonferenz musste. Sie nahm Platz neben einem britischen Kollege, sie unterhielten sich ein wenig, während sie auf die Fahrer warteten. Louna war aufgeregt, schließlich hatte sie sowas noch nie gemacht. Nach den Fragen von offizieller Seite waren nun endlich die Reporter dran. Jeder stellte sich vor mit seinem Namen und dem Namen des Magazins oder der Internetseite. "Louna Moreau für Le sport national. Eine Frage für Daniel. Hast du schon ein wenig Französisch gelernt, jetzt wo du in einem französischen Team bist?" Daniels Antwort begann, wie immer, mit einem Lachen. "Ehrlich gesagt noch nicht wirklich. Französisch ist irgendwie viel komplizierter als Englisch" Sie nickte verständnisvoll, bedankte sich und setzte sich wieder hin. Die restlichen Fragen, die ihr Kollege aufgeschrieben hatte, waren schon von anderen gestellt worden. Als nächstes waren die Autogrammstunden dran. Dort würden nur Bilder geschossen werden, das war nicht ihr Job. Ihr Job war es nun, im Paddock umher zu gehen und den ein oder anderen Fahrer für ein Interview abzugreifen. Sie hoffte schon den ganzen Tag auf einen ganz bestimmten Fahrer, aber der ließ sich nicht vor ihrem Aufnahmegerät blicken an diesem Tag. Nach noch einem Briefing und der Aufgabenverteilung verschwanden abends alle in ihren Zimmern und schrieben die ihnen zugeteilten Artikel für die Internetseite. Jeder hatte einen Partner, der die Artikel gegencheckte, bevor diese dann auf der Internetseite veröffentlicht wurden.
Freitags hatte sie die Aufgabe bekommen dem neuen Assistenten dabei zu helfen den Liveticker auf ihrer Internetseite zu schreiben, damit war sie für den gesamten Tag an ihn gefesselt, das würde ihre Chancen ihren Wunschfahrer zu interviewen nahezu zu Nichte machen. So war es leider auch. Sie verbrachte die meiste Zeit damit die Rechtschreibung und den Satzbau ihres neuen Kollegen zu korrigieren. Hatte der überhaupt einen Schulabschluss gemacht? Sie bezweifelte das zunehmend, er war wirklich nicht der Hellste. Es endete damit, dass sie ihn auf Informationssuche schickte und den Liveticker alleine schrieb. Nach dem abendlichen Briefing zog sie ihre anderen beiden Kollegen zur Seite und erklärte die Situation: "Er kann kaum grade Sätze schreiben, geschweige denn, dass diese dann keine Rechtschreibfehler enthalten. Ich musste jeden Satz gegenlesen und korrigieren. Dass sich mal ein oder zwei Fehler einschleichen ist ja normal, aber eine grammatikalisch richtiger Satz müsste doch wohl drin sein." Sie diskutierten leise, wer sich um den Neuen kümmern müsste. Da Louna heute schon ihren Spaß mit ihm gehabt hatte, erklärten die anderen beiden sich bereit ihn für jeweils einen der anderen Tage zu beaufsichtigen. Unter der Voraussetzung, dass sie an diesem Abend noch in der Zentrale in Nizza anrief, um mit ihrem Chef zu besprechen, wie man langfristig mit diesem Problem umgehen würde. Sie nahm diesen Deal mit Freuden an und setzte sich sofort ans Telefon, als sie in ihrem Zimmer war.

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt