When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)

That winning feeling

"Winning takes talent, repeat takes character." - John Wooden

Charles konnte es kaum glauben. All die Anspannung verließ mit einem lauten Schrei seinen Körper. "YEEEEES! YES! YES! YES!" Er reckte die Arme in die Höhe, nur um sie kurz danach wieder ans Lenkrad zu nehmen. Er bedankte sich auf Italienisch bei seinem Team und fuhr die Ehrenrunde, die ihm zustand. Das alles wurde begleitet von den ohrenbetäubenden Jubelschreien der Tifosi.

"Na komm, geh schon.", grinste Manuel und schob Louna in die richtige Richtung. "Ich schreib dafür nachher den Rennbericht", rief die Journalistin, bevor sie ihm ihre Sachen in die Hand drückte und sich durch die Menschenmenge hindurch zum Podium. Das Monza Podium ist eins der schönsten Podien des Kalenders, vor allem, wenn die Tifosi darunter standen und jubelten. Die Ferrari Mechaniker kannten sie mittlerweile und ließen sie nach vorne durch. Anders als eine Woche zuvor blieb Charles nicht erst noch im Auto sitzen, sondern sprang energiegeladen auf eben dieses und schlug mit seiner Faust ein paar Mal in die Luft. Louna strahlte vor stolz. Charles hüpfte runter auf den Boden, nur um dann in die Menge seiner Mechaniker zu hüpfen. Louna stand nur einen halben Meter daneben und grinste breit. Charles hatte sie noch nicht bemerkt. Das tat er erst als er seinen Helm ausgezogen hatte. Seine Augen weiteten sich. Mit drei großen Schritten war er bei ihr. Kurz sahen sich die beiden in die Augen. Louna, natürlich mal wieder mit Tränen in den Augen und auf dem Gesicht, legte ihre Hände sanft auf seine Wangen und flüsterte: "Told you" Charles lachte sein wunderschönes Delfin-Lachen. Louna zog sein Gesicht zu sich runter mit der festen Absicht ihn jetzt endlich zu küssen. Charles' Augen weiteten sich ein wenig, er hatte ihren Plan wohl erkannt. Das ließ Louna innerlich stocken. Sie wusste nicht, wie sie diese Reaktion deuten sollte. Die Unsicherheit nahm überhand und sie änderte den Plan kurzfristig. Sie drückte ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm sanft zu: "Lass dich feiern, Großer" Charles strahlte, nickte und musste dann leider auch schon wieder weg. Die drei Fahrer, die es aufs Podium geschafft hatten, verschwanden in den Katakomben. Das Jubeln ebbte ein wenig ab.  Wie immer dauerte es ein wenig, bis die Jungs aufs Podium kamen. Louna nutzte die Zeit, um sich ein wenig zu beruhigen. Als schließlich die Namen ausgerufen wurden, wurde es wieder ohrenbetäubend laut. Nicht wegen der beiden Mercedes Fahrer, die gerade aufs Podium traten, sondern für Charles, der als letzter rauskam. Er strahlte in eine Kamera, konzentrierte sich dann aber auf die Fans. Sie jubelten ihm zu, Endorphine fluteten seinen Körper. Wenige Sekunden später fand er sich auf dem höchsten Platz des Podiums wieder. Und jetzt die monegassische und die italienische Hymne. Charles und die beiden Mercedes Jungs nahmen brav ihre Kappen ab. Der Monegasse sah stolz über die unter ihm stehende Menge. Es war ein Meer aus rot-angezogenen Menschen. Er murmelte leise den Text der monegassischen Hymne vor sich hin. Die Musik wechselte und die italienische Hymne wurde gespielt. Jeder anwesende Italiener sang inbrünstig und der Großteil von ihnen sang schief. Trotzdem klang es irgendwie toll. Bei dieser Lautstärke war es fast egal, ob alle Töne getroffen wurden. Dieses Gefühl es war nicht zu beschreiben.

Louna war so stolz auf ihn. Jemand übergab ihm seinen Pokal, den er unter dem Geschrei der Menge in die Höhe streckte. "And now: The Champaaaagne!" Als erstes stieß Charles mit den beiden anderen an, die dann auch direkt einen Schluck vom Getränk nahmen. Charles hingegen begann sofort damit die Flüssigkeit in alle Richtungen zu spritzen. Er zielte vom Podium runter und grinste als er sah, wie Louna sich angeekelt wegdrehte. Lachend zielte er mehr in ihre Richtung. Mittlerweile kam auch von hinten Champagner. Innerhalb von Sekunden war er klatschnass. Der zweifache Rennsieger holte zum Gegenangriff aus und kippte den Champagner direkt über Valtteris Kopf. Dieser lachte und revanchierte sich sofort. Auch Lewis mischte sich ein. Sie alle waren klatschnass. Nachdem Charles schließlich doch den obligatorischen Schluck Champagner genommen hatte, stellte er die Flasche ab und nahm den Pokal wieder hoch. Mit der gar nicht mal so leichten silbernen Trophäe in der Hand lief er zum Rand des Podiums und winkte den Fans. Unter und vor ihm wehten riesige Flaggen. Im Hintergrund flog Konfetti in den italienischen Nationalfarben durch die Luft. Er blieb für einen Moment dort stehen, sog die Atmosphäre in sich auf und speicherte den Moment in seinem Gehirn ab. Ein wenig widerwillig verließ Charles dann das Podium, seinen Pokal und die Champagnerflasche fest in jeweils einer Hand.