Many phone calls

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"I never approach my heroes in public and leave all my illusions about them intact." - Stewart Stafford

"Das hast du gerade nicht wirklich gesagt, oder? DU, die seit Ewigkeiten keinen Kontakt zum anderen Geschlecht hatte, vergleicht auf einmal die Bequemlichkeit zweier männlicher Oberkörper miteinander?!" Marinette war nicht annährend so überrascht wie Louna selbst. "Äh ich... sieht wohl so aus" "Und du hast den deines Freundes schlechter bewertet" "Scheint wohl so. Du, ich werde mal auflegen" Und schon hatte sie aufgelegt. Sie war viel zu verwirrt, um jetzt mit jemandem zu reden. Auch Charles würde sie nichts erzählen, der hatte sicher genug eigene Probleme, da musste sie ihn nicht auch noch mit ihren belästigen.

Pünktlich holte der junge Monegasse seine beste Freundin zu ihrem geplanten gemeinsamen Spaziergang ab. Das Wetter war schön, deshalb wollten sie etwas draußen unternehmen und da sie in Melbourne sehr viel Spaß gehabt hatten, hatten sie beschlossen das zu wiederholen. Sie hatten am Tag zuvor nur kurz ausgemacht, wann und wo sie sich treffen würden. Charles hatte ihr nicht erklären können, warum er ihr Samstag nicht geantwortet hatte, das holte er jetzt nach: "Es tut mir leid, dass ich dir nicht geantwortet habe am Samstag. Bei deiner ersten Nachricht war ich einfach noch zu schlecht drauf, ich wollte mit niemandem reden oder schreiben. Und die anderen Nachrichten habe ich schon gar nicht mehr mitbekommen, ich hatte das Handy im Motorhome liegen lassen. Ich hätte gerne abends noch mit dir geredet, ich rede immer gerne mit dir" Louna winkte ab. "Alles gut, mach dir keinen Kopf. Du musst dich für nichts entschuldigen" "Naja du hast dir offensichtlich Sorgen gemacht, das tut mir leid" "Du entschuldigst dich zu viel" "Du machst dir zu viele Sorgen" "Touché" Charles legte grinsend den Arm um sie, nahm den aber sofort wieder weg als er Fotografen in ihrer Nähe sah. Es durften keine Bilder von den beiden zusammen auftauchen. Es war zwar zwischen Giada und ihm wieder alles gut, aber sie wusste immer noch nichts von Louna. Und wenn jetzt Bilder von ihnen beiden zusammen auftauchten wäre er am Arsch. Deshalb lief er mit Louna auch eher durch kleine Gassen, in die sich wahrscheinlich kein Fotograf verirren würde.

Der Spaziergang war natürlich davon zeitlich begrenzt, dass Louna irgendwann zum Flughafen musste. Charles brachte sie zu ihrem Zimmer und verabschiedete sich da von ihr. Er flog erst am nächsten Tag, diesmal völlig alleine. Die anderen flogen alle zusammen mit Louna. Er war seit einer Weile nicht mehr komplett allein geflogen. Er hatte immer irgendeinen Freund, Giada oder Louna dabei gehabt. "Du... ähm... schreibst du mir Morgen ein bisschen?", fragte Charles bevor er schließlich ging. "Klar, wann fliegst du?" Sie durchschaute ihn teilweise schneller als seine Mutter. "13:40" "Okay. Ich schreib dir. Pass auf dich auf" Mit einem kurzen Wangenkuss verschwand sie schließlich in ihrem Zimmer.

Keine 24 Stunden später saß Charles schließlich nach einem allerletzten Pressetermin im Taxi zum Flughafen. Sein Koffer lag im Kofferraum, sein Rucksack stand neben ihm auf dem Sitz. Weil er alleine war, war er jetzt schon nervös. Sein Bein wippte unaufhörlich auf und ab und er tippte nervös auf seinem gesperrten Handy rum als es klingelte. "Leclerc" "Oh so formal heute", lachte Louna am anderen Ende der Leitung. Charles lachte. "Jajaja mach dich nur lustig" "Ich wollte nur hören, wie es dir geht" "Ich bin nervös. Ich hasse fliegen. Warum hab ich mir nicht einen Job ohne ständiges Fliegen gesucht?" "Hör auf damit, du liebst deinen Job" "Jaa, man warum hast du immer Recht" Louna lachte nur. "Versuch einfach dich zu entspannen beim Start. Wie letztes Mal. Mach die Augen zu und denk an was Schönes" "Also an dich" "Hm?" "Was?" "Egal. An was Schönes, verstanden" Sie telefonierten die gesamte Taxifahrt hindurch. Louna lenkte ihn mit Banalitäten aus ihrem eigenen Leben ab. Sie erzählte vom Frühstück mit ihren Eltern und dass sie ihnen alle Fragen über George verboten hatte. "Aber heute Nachmittag treffe ich mich wahrscheinlich mit Marinette, da werde ich Fragen nicht umgehen können" Vor allem nicht nach dem, was bei ihrem letzten Telefonat passiert war. Louna würde Rede und Antwort stehen müssen. "Was macht ihr denn so, wenn ihr euch trefft?" "Trinken, vorrangig. Meistens Alkohol, manchmal Kaffee, selten beides. Und dann machen wir uns irgendeine Serie an, quatschen aber eigentlich nur und kriegen im Endeffekt nichts von der Serie mit" "Machen wir sowas irgendwann auch mal? Klingt irgendwie schön" "Wann immer du Zeit hast. Und Alkohol trinken darfst. Also wohl eher in der Sommerpause" Das Taxi hielt am Flughafen. "Ich muss aussteigen. Darf ich dich wieder anrufen, wenn ich am Gate sitze?" "Natürlich darfst du. Bis gleich" "Bis gleich" Charles legte auf, nahm sein Zeug und betrat die Flughafenhalle. Der Check-In war unheimlich voll. Seufzend stellte er sich in die Reihe und setzte seine Kapuze auf, um nicht erkannt zu werden. Das ging reichlich schief. Charles war nämlich so intelligent gewesen, einen Ferrari Pullover anzuziehen, was natürlich an sich schon mal Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein kleiner Junge hinter ihm in der Schlange zupfte leicht am Saum seiner Pullovers und als Charles sich umdrehte bekam der Junge ganz große Augen. "Du bist Charles Leclerc." Der Junge war vielleicht sechs Jahre alt. Charles schmunzelte: "Ja, das bin ich. Und du bist?" "Alexander" "Schöner Name. Magst du Formel 1?" Alexander nickte heftig. "Warst du beim Rennen am Sonntag?" "Oh ja! Ich hab ein Foto mit dem, der das Rennen gewonnen hat! Und der hat mir meine Kappe unterschrieben!" "Das ist ziemlich cool" "Unterschreibst du auch auf meiner Kappe?" "Ja klar" Sofort zog Alexander eine Kappe und einen schwarzen Stift aus seinem kleinen Paw Patrol Rucksack und hielt beides dem Fahrer hin. Charles hockte sich hin und setzte seine Unterschrift auf die einfache weiße Kappe. "Machst du auch ein Foto mit mir?" "Natürlich" Jetzt zog Alexander ein Handy aus seinem Rucksack und drückte es der Frau in die Hand, die hinter ihm stand, offensichtlich seine Mutter. Charles legte den Arm um Alexander und grinste in die Handykamera. Die Schlange bewegt sich ganz langsam nach vorne. Während sie vor sich hin trotteten redeten Alexander und Charles etwas. Der Kleine schien die Formel 1 wirklich zu mögen und wusste für sein Alter schon ziemlich viel darüber. Als Charles schließlich sein Ticket hatte winkte er Alexander nochmal kurz zu und ging dann zur Sicherheitskontrolle. Seine Nemesis, wenn er nicht gerade auf der Rennstrecke war. Natürlich wurde er diesmal wieder rausgezogen. Es war mal wieder der Gürtel.

Viel zu lange hatte es gedauert das richtige Gate zu finden. Zuerst war er sogar in die falsche Richtung gelaufen. Zugegebenermaßen, weil er die Schilder nicht gepeilt hatte. Dann hatte er sich noch einen Smoothie gekauft, weil er jetzt irgendwas Leckeres haben wollte. Endlich am Gate angekommen setzte er sich auf einen freien Platz am Fenster und rief Louna an. Es dauerte vielleicht eine Sekunde bis sie abnahm. "Na du. Wie war die Sicherheitskontrolle?" "Woher weißt du sowas immer?" "Du bist du und die Sicherheitskontrolle ist die Sicherheitskontrolle" "Es war wieder der Gürtel" Das Boarding sollte erst in 30 Minuten beginnen. So lange telefonierten sie. Charles erzählte von Alexander, wie er zum falschen Gate gelaufen und sich deswegen dann noch einen Smoothie gekauft hatte. "Du warst schon immer gut mit Kindern. Auch früher schon mit Arthur. Das kannst du wirklich gut" Charles lachte leise. "Danke" "Deine zukünftigen Kinder können sich jetzt schon glücklich schätzen" "Naaaja. Über Kinder denke ich jetzt noch nicht nach. Ist viel zu früh" "Schon klar, aber dein Erbgut sollte weiter gegeben werden. Die Welpenaugen sind sicher wichtig für irgendwas" "Nur um von dir zu bekommen, was ich will" Louna lachte. "Die funktionieren nicht nur bei mir" "Ich weiß. Sie funktionieren fast überall. Ist sehr amüsant" "Ey. Aus großer Macht folgt große Verantwortung. Sowas darf nicht missbraucht werden" "Schon klar Spiderman. Werde ich natürlich nieeemals machen" "Warum glaube ich dir das nicht?" 'Boarding an Gate 5 für die erste Klasse beginnt jetzt. Bitte alle Passagiere mit einem Ticket für die erste Klasse an den Schalter an Gate 5' "Das Boarding beginnt. Ich muss auflegen" "Okay. Mach die Augen zu und entspann dich, ja? Hör dabei vielleicht Musik oder so. Du schaffst das schon, da bin ich mir sicher. Ich bin Morgen beim Magazin. Ich regle da die Reisen. Schick mir deine Flugzeiten und ich schaue, dass ich unsere vielleicht anpasse. Jedenfalls im hinteren Teil der Saison." "Das würdest du für mich tun? Das wäre super lieb" "Ich schaue Morgen mal was ich tun kann" "Danke. Ich meld mich, wenn ich gelandet bin. Laut Plan bin ich um 15:15 Uhr französischer Zeit da" "Okay, bis dann. Hab dich lieb" "Ich dich auch" Louna beendete das Gespräch.

Das ist wohl jetzt der erste Teil außer der Reihe. Der normale Rhythmus fürs Posten ist außer Kraft gesetzt bis der ganze Wahnsinn vorbei ist😅
Ich poste ab jetzt immer wenn ich einen Teil fertig habe. Da ich meine zweite Hausarbeit heute auch abgegeben habe, hab ich absolut nichts zu tun, kann also ganz ganz viel schreiben😊👍🏻💕
Bleibt gesund und passt auf euch auf!💕

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt