“When the world gets too heavy, put it on my back. I’ll be your levy.” (‘Always’ by Panic! At the Disco)
„Lies das nicht“, seufzte Charles und griff nach Lounas Handy. Er hatte das Bild von den beiden vor drei Tagen gepostet und es prasselten immer noch Kommentare herein. Und weil es nun mal in der Natur des Menschen liegt, seine negativen Gefühle eher auszudrücken als seine positiven, waren viele Kommentare negativ. Louna las zwar nicht alle Kommentare, das wäre auch gar nicht möglich gewesen, aber sie las genug. Das erste Mal hatte sie in die Kommentare geschaut als sie mittwochs bei Charles aufgewacht war und er noch geschlafen hatte. Sie war einfach neugierig gewesen. Großer Fehler. Es hatte keine 15 Kommentare gedauert, bis ihr die Tränen in die Augen geschossen waren. Leise war sie aufgestanden, hatte ihr Handy aufs Bett geschmissen, zum Glück ohne Charles zu treffen, und war in die Küche gegangen, um Kaffee zu kochen. Die Tränen waren versiegt gewesen, bevor Charles aufgewacht war, aber er hatte trotzdem ihre roten, leicht verquollenen Augen gesehen. Er hatte nichts gesagt, sondern einfach nur seine Arme um sie geschlungen und ihr zugeflüstert, dass er sie liebte. In den nächsten Tagen hatte er immer wieder mitbekommen, dass sie die Kommentare las und dass sie traurig wurde deshalb. Er versuchte immer sie aufzumuntern und sie abzulenken, aber es funktionierte nicht immer. Vor allem nicht, wenn sie die Kommentare las, wenn er nicht da war. Donnerstagabend hatte er eine Trainingssession gehabt. Louna hatte in seiner Wohnung auf ihn gewartet und als er wiedergekommen war, hatte sie weinend in der Küche gestanden. Sie hatte versucht die Tränen zu verstecken, aber es war kaum zu übersehen gewesen. „Ich hab Abendessen gemacht“, hatte sie geschnieft und versucht zu lächeln. Charles hatte sanft ihr Gesicht in seine Hände genommen, ihr die Tränen von der Wange gewischt und sie fest in den Arm genommen.
Jetzt war Freitagnachmittag und Louna scrollte mal wieder durch die Kommentare unter dem Bild. Charles war gerade vom Training wiedergekommen. Sanft nahm er ihr das Handy aus der Hand und legte es weg. „Das macht dich doch nur wieder traurig mon amour“, murmelte er und zog sie an sich. „Warum schreiben die sowas über mich?“, fragte Louna leise. „Das weiß ich leider nicht Princessa. Ich wünschte, ich könnte sie dazu bringen, dass sie aufhören“ Eine Weile lang war es still. Charles strich Louna sanft über den Rücken, was eine beruhigende Wirkung auf sie zu haben schien. „Die wollen mich interviewen“, murmelte Louna irgendwann. „Wer ‚die‘?“ „Fernsehsender, Magazine, die halt… die wollen doch immer alles wissen“ Charles konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Louna gehörte schließlich auch zu ‚denen‘. „Möchtest du denn Interviews geben?“, fragte er dann. Louna schüttelte den Kopf. „Dann tu’s nicht. Sag ihnen ab“ Die junge Journalistin nickte. „Aber nicht dieses Wochenende. Wir legen unsere Handys weg und machen uns ruhige zwei Tage. Wo waren wir bei den Marvel Filmen?“, ergänzte Charles dann. Louna sah zu ihm hoch und lächelte leicht. „Ich liebe dich“ „Ich liebe dich auch mon amour“ Charles legte beide Handys ausgeschaltet ins Schlafzimmer, man musste nicht immer erreichbar sein. Als er wieder ins Wohnzimmer kam hatte Louna schon Ant-Man (Film 14/23 in der Chronologie des MCU) angemacht und wartete mit ausgebreiteten Armen auf ihn. Charles ließ sich lächelnd zu ihr aufs Sofa fallen und die beiden begannen ihre entspannten und handyfreien 48 Stunden.
Erschöpft kam die übliche Truppe (- Giuliano) im Hotel in Suzuka an. Sie mussten in acht, in Lounas Fall sogar schon in sechs Stunden, wieder aufstehen und dann direkt den Medientag überstehen. Ein 12 Stunden Flug, gefolgt von wenig Schlaf und einer Zeitverschiebung von acht Stunden. Das würde eine tolle Kombination werden. Das Wetter war noch so eine Sache. Für freitags und samstags war Taifun angesagt, was den kompletten Zeitplan durcheinander wirbeln könnte. Wenn Louna Glück hatte, hatte sie vielleicht einen Tag frei. „Komm Princessa, ab ins Bett“, murmelte Charles, selbst schon gefühlt im Halbschlaf.
Beide waren sich morgens nicht mehr ganz sicher, wie sie heil ins Hotelzimmer gekommen waren, aber sie fanden sich sicher und eng ineinander verschlungen im Bett wieder, so wie sich das gehörte. Louna griff müde nach ihrem Handy und brachte es zum Schweigen. Sie war auf ganze zwei Stunden Schlaf gekommen. Für ihren Köper war es gerade Mitternacht, in Japan war es acht Uhr morgens und Lounas Arbeitstag würde in einer Stunde beginnen. Charles konnte noch zwei Stunden weiterschlafen, der Glückliche.
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When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)
FanfictionEine ehemalige Rennfahrerin findet sich nach über sechs Jahren auf einmal auf der anderen Seite, auf der Seite der Medien, wieder. Ohne Vorwarnung wird sie wieder in die Welt des Motorsports geworfen und damit auch in eine Welt voller Erinnerungen a...