George speaks the truth

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"It takes two to speak the truth: one to speak, and another to hear." - Henry David Thoreau

Die beiden saßen noch eine Weile an den Baum gelehnt da. Lounas Kopf lehnte an Charles Schulter. Er hatte seine Arme sanft um ihre Taille gelegt und seine Hände lagen auf ihrem Bauch. Charles Hände waren schön warm, deswegen hatte Louna auch nichts dagegen. "Wir sollten weiter gehen", murmelte Louna, machte aber keine Anstalten sich zu bewegen. "Wir gehen weiter, sobald du dich wieder gut fühlst. Wir haben Zeit", antwortete Charles sanft. Louna war immer noch schwindelig und ihre Beine fühlten sich so an, als würden sie einknicken, sobald sie benutzt würden. "Es tut mir leid", flüsterte Louna nach ein paar Momenten der Stille. "Du musst dich nicht entschuldigen. Das kann mal passieren Kleine. Ich hätte mehr auf dich achten müssen" "Nein, ich bin alt genug, ich hätte selber mehr auf mich achten müssen" "Versprich mir einfach, dass du das ab jetzt tust" "Versprochen" Louna machte Anstalten aufzustehen und Charles ließ sie. Er half ihr ein wenig, stützte sie. Louna war noch ein wenig wackelig auf den Beinen und stützte sich an dem Baum ab. Charles stand ebenfalls auf, nahm wieder beide Rucksäcke und legte den freien Arm fest um Lounas Taille. Sie hielt sich ein wenig an ihm fest. "Ich kann dich tragen, wenn es nicht geht", bot Charles an, aber Louna schüttelte den Kopf. "Es geht schon"

Die beiden kamen nur recht langsam voran, kamen aber eine Weile später sicher im Hotel an. "Ich bring dich auf dein Zimmer und dann besorge ich dir etwas zu essen." Charles dachte nicht daran sie allein zu lassen. Louna war von dem kurzen Weg zum Hotel schon wieder so erschöpft, dass sie müde in seinem Arm hing und er sie fast trug. Im Aufzug setzte sie sich auf den Boden, obwohl sie nur wenige Stockwerke fuhren. Charles hockte besorgt vor ihr und strich ihr sanft über die Wange. "Was machst du nur für Sachen Kleines", seufzte er leise. Sie hatten Glück, dass niemand anders zu ihnen in den Aufzug stieg. Im richtigen Stockwerk angekommen, zog Charles Louna sanft wieder auf die Füße und führte sie zu ihrem Zimmer. Er ließ sie erst los als sie sicher in ihrem Bett lag. Schnell füllte er im Badezimmer seine Wasserflasche auf und gab sie ihr. "Du bleibst schön liegen und trinkst das, ja? Ich bringe nur schnell meinen Rucksack weg und bestelle uns dann etwas zu essen. Ich bin in ein paar Minuten wieder bei dir" Louna, die sich schon eng in die Decke gekuschelt hatte, nickte nur. Mit einem letzten besorgten Blick in ihre Richtung verließ er das Zimmer. Charles lief zu seinem Zimmer, das ein Stockwerk höher lag, warf seinen Rucksack aufs Bett und zog sich schnell um. Auf dem Weg zurück zu Louna, schrieb er George eine Nachricht.

C: Louna ist mir vorhin auf dem Weg zum Hotel weggekippt. Sie hatte seit gestern Mittag nichts mehr gegessen. Sie ist jetzt sicher auf ihrem Zimmer im Bett, ich bin bei ihr, also keine Sorge. Ich dachte nur, du würdest es vielleicht wissen wollen

Der Brite ließ Charles einfach auf zwei blauen Haken sitzen, doch als Charles aus dem Aufzug steig, kam George gerade aus dem Treppenhaus gehetzt. George war zuerst an Lounas Zimmertür und klopfte wie wild. "Hey, beruhig dich. Sie liegt im Bett, schläft vielleicht. Ich hab den Schlüssel mitgenommen" Charles drängte George von der Tür weg und schloss auf. Er ließ George zuerst rein gehen. Louna lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett und atmete ruhig. Sie hatte Charles' Wasserflasche im Arm und kuschelte damit. George setzte sich vorsichtig auf die Bettkante und strich seiner Freundin ein paar Haare aus dem Gesicht. Ein paar Minuten lang stand Charles einfach nur da und sah George dabei zu, wie er sich um Louna kümmerte. "Ich bestelle dann mal etwas zu essen für sie.", sagte er irgendwann und nahm sich das Telefon, das auf dem Nachttisch stand. "Sie schaut mich nie so an wie dich", platzte es auf einmal aus George heraus. Charles stoppte in dem was er tat und drehte sich zu seinem Kollegen um. "Wie meinst du das?" George sah so aus als bereute er, dass er das gesagt hatte. "Natürlich schaut sie mich anders an als dich. Du bist schließlich ihr Freund und ich nur ihr bester Freund", versuchte Charles aufzuklären, aber George lachte nur leise. "Fällt es dir wirklich nicht auf?" "Ich weiß nicht, was du meinst" "Wenn sie dich ansieht leuchtet ihr Gesicht. Ihr Lächeln ist breiter und wenn Herzen aus ihren Augen fliegen könnten, würden sie das." Charles biss sich nervös auf die Unterlippe. "Und du siehst sie anders an als ich. Du verhältst dich anders als ich in ihrer Gegenwart. Du bist wie verzaubert, hältst die ganze Zeit Augenkontakt, suchst Körperkontakt, egal wie klein. Dein Lächeln ist nicht weg zu bekommen, wenn sie da ist und du hast so einen Funken in den Augen. Giada hast du so nie angesehen. Wenn du keine Freundin hättest, wären du und Louna schon lange ein Paar." George machte eine kurze Pause. Es schien als würde er nachdenken. Was er als nächstes sagte fiel ihm zwar nicht leicht, aber er wusste, dass es das Richtige war: "Ich... wenn es ihr wieder gut geht, werde ich das regeln. Ich will euch nicht im Weg stehen und ich werde euch nicht im Weg stehen. Spätestens in ein paar Tagen bin ich raus aus der Sache. Dann liegt es an dir." Charles sah ihn zweifelnd an, wusste nicht, was er sagen sollte. George lächelte leicht: "Ich lass euch allein. Kümmer dich gut um sie" "Das werde ich" "Das bezweifele ich nicht. Wir sehen uns" Und damit war er weg.

Charles stand wie versteinert vor dem Nachttisch, den Telefonhörer immer noch in der Hand. Hatte George wirklich Recht? Er musste sehr überzeugt davon sein, wenn er sich deswegen von Louna trennen wollte. Louna, der er den Rücken zugedreht hatte, gab leise Geräusche von sich. Das weckte den Formel 1 Fahrer aus seiner Starre. Charles legte den Hörer kurz weg, um sich zu ihr umzudrehen. Seine Ferrari Trinkflasche war ihr aus dem Arm gerutscht und jetzt suchte sie sie, wie ein kleines Kind sein Kuscheltier. Lächelnd legte er ihr die Flasche zurück in den Arm. Dann endlich bestellte er das Essen für sie. Die sehr nette Frau am Telefon sagte, dass es etwa eine viertel Stunde dauern würde, also konnte Charles Louna noch ein wenig schlafen lassen. Er legte sich zu ihr aufs Bett und zog sie sanft an sich. Schaute er Louna wirklich so an, wie George es beschrieben hatte? Hatte er Giada wirklich nie so angesehen, nicht mal als sie frisch verliebt gewesen waren? Und für ihn viel wichtiger: Sah Louna ihn auch so an, wie George es sagte? Aber was, wenn George Unrecht hatte? Dann war es Charles Schuld, dass George sich von Louna trennte und vielleicht zerstörte er damit eine Beziehung, die ein ganzes Leben lang gehalten hätte. Er seufzte leise und gab Louna einen vorsichtigen Kuss auf den Kopf. Irgendwie war im Moment alles ziemlich kompliziert. Aber wann war es das mal nicht

Das Klopfen an der Hotelzimmertür ließ Charles aufschrecken. Er hatte wohl auch ein wenig gedöst. Schnell stand er auf und nahm das Essen an der Tür entgegen. Er gab der Hotelangestellten noch ein wenig Trinkgeld und stellte sicher, dass das Essen auf seine Rechnung kam und nicht auf die von Louna. Das Essen fand seinen Platz auf dem Tisch. Jetzt musste er nur noch Louna wecken. Sie konnte nicht schon wieder ohne Essen ins Bett gehen. Man hatte ja gesehen, wozu das führte. Sanft rüttelte er sie wach und half ihr dabei sich aufzusetzen. "Ich hab einfach Nudeln mit Soße bestellt, ich hoffe das war okay", sagte Charles und stellte ihr das Tablett mit dem Teller darauf auf den Schoß. Er setzte sich neben sie aufs Bett und sah ruhig dabei zu, wie sie brav alles auf aß. Er selbst hatte sein Abendessen an der Strecke gehabt. "Was machen wir eigentlich Morgen?", fragte Louna nach einer Weile. "In Barcelona gibt es ein Kino, dass Avengers: Endgame in Englisch zeigt. Du meintest ja, du würdest den gerne sehen wollen" Lounas Augen leuchteten auf. "Das ist eine tolle Idee!" "Sehr schön, dann machen wir das. Und frühstücken gehen wir auch zusammen, damit ich sicher bin, dass du etwas isst" "Essen wir hier oder wollen wir uns in Barcelona was suchen?" "Barcelona" "Aber wenn wir Avengers: Endgame gucken, musst du vorher mindestens Infinity War gesehen haben, sonst verstehst du nichts", sagte Louna nun und sprang damit wieder ein Thema zurück. "Ich fürchte, das ist mehr oder weniger unmöglich. Die Streamingdienste haben den sicher nicht im Programm. Erzähl mir doch einfach was passiert" Louna schien nur auf diesen Satz gewartet zu haben. Sie fing damit an alle neu dazu gekommenen Superhelden aufzuzählen, die irgendwie wichtig werden könnten. Von einigen, zum Beispiel Spiderman, hatte Charles schon mal gehört, andere, wie Ant-Man, waren ihm völlig neu. Dann erzählte Louna den Film in allen seinen Einzelheiten nach. Es musste ein langer Film gewesen sein, denn sie redete ziemlich lange. "Und dann sterben ganz viele. Spiderman stirbt, Bucky, Groot, Falcon und ganz ganz viele andere. Naja und das war das Ende des Films und jetzt warten alle darauf, wie es weiter geht. Es kann nicht sein, dass die alle tot sind. Die kommen bestimmt wieder zurück, aber bis jetzt weiß halt noch niemand wie", beendete Louna ihre Erzählung. "Du scheinst dich ja wirklich zu freuen" "Und wie!"

Der Teller war irgendwann leer und Louna wurde wieder müde. Ihr Körper hatte sich noch nicht ganz von dem kleinen Schwächeanfall im Wald erholt. Charles blieb während sie sich bettfertig machte und er blieb auch bis sie eingeschlafen war. Während sie langsam in seinem Arm liegend in den Schlaf glitt, dachte er nochmal über das nach, was George gesagt hatte. Charles war sich seiner Gefühle gegenüber Giada schon lange nicht mehr so sicher, wie er es sein sollte. Dass Louna wieder in sein Leben getreten war, hatte das nur noch bestärkt. Er sollte sich über einiges klar werden und das war schwer, wenn Louna sich so an ihn kuschelte. Vorsichtig legte er ihren Kopf von seiner Brust auf das Kopfkissen, stand auf und deckte sie richtig zu. Seine Wasserflasche ließ er ihr zum Kuscheln da. Dann ging er in sein eigenes Zimmer. Irgendwie schien es zur Gewohnheit zu werden, dass er sie ins Bett brachte. Das gefiel ihm. Vielleicht ein bisschen zu sehr.

Teil 70 schon!😱😱
Danke, dass ihr immer noch so dabei seid und immer weiter lest😊😊
Gibt's irgendwas, was ihr euch für die Zukunft der Story wünschen würdet? Schreibt es einfach mal in die Kommentare😊😊
Eure Antworten zu meiner Frage vorhin waren auch sehr schön zu lesen, ist schön zu wissen, mit wem man es zu tun hat😁😁
Bis morgen👋🏻👋🏻

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt