A rollercoaster of emotions

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"My first Victory in F1. This one is for Anthoine. It feels good but yeah... difficult to enjoy on a weekend like this." - Charles Leclerc about his first F1 victory in Spa, Francorchamps

Das Rennen ging schon chaotisch los. In der ersten Kurve gab es einen Crash, sodass ein Safety Car auf die Strecke musste. Doch Louna konnte sich kaum auf das Rennen konzentrieren. Jedes Mal, wenn Charles durch Eau Rouge und Radillion raste, zuckte sie kurz, als erwartete sie den Einschlag nur. Den Re-Start in Runde 4 bekam Charles sehr gut hin, Seb hinter ihm nicht, aber auch Hamilton und Bottas kämpften, also konnte Charles ein wenig Zeitpuffer herausfahren. Das blieb auch die nächsten Runden so. Bis Runde 15 kämpften Seb und Lewis, dann musste Seb in die Box, seine Reifen waren völlig fertig. Charles fuhr weiter vorne weg. Dann, vier Runden später, passierte einer der emotionalsten Momente des Tages. Alle Fans, fast alle Journalisten und alle die gerade Zeit hatten, standen auf und applaudierten. Alle standen sie Seite an Seite und ehrten Anthoine. Charles bekam das zum Glück nicht mit, es hätte ihn nur aus dem Konzept gebracht. Louna jagte der Applaus Gänsehaut über den gesamten Körper. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten. Louna atmete ein paar Mal tief durch und versuchte sich auf das Rennen zu konzentrieren. Weitere Runden vergingen, in denen Louna kaum hinschauen konnte, wenn Charles oder Pierre durch eine der legendärsten Kurven-Kombinationen des Formel 1 Kalenders rasten. Besonders schlimm wurde es als in den letzten vier Runden Lewis immer mehr zu Charles aufschloss. "Er schafft es", murmelte ein italienischer Kollege in der Nähe. In der letzten Runde hatte Lewis kein DRS, dann knallte es, was Louna sofort die schlimmsten Gedanken in den Kops schießen ließ. Giovinazzi stand in der Wand, aber ihm ging es gut. Wenige Momente später blieb Lando stehen, Saftey Car, kein Überholen. Keine 30 Sekunden später fuhr Charles übers Ziel, als erster, das erste Mal in der Formel 1. Natürlich wurde sofort das Team Radio von Charles übertragen. "Er weint", flüsterte Louna heiser zu sich selbst. "This one is for Anthoine", sagte Charles und bei Louna brachen alle Dämme. Ein Sieg für Anthoine, da war er.
Jemand tippte ihr auf die Schulter und Louna wirbelte herum. Manuel stand vor ihr. "Ich dachte mir, du möchtest vielleicht ans Podium, ihm gratulieren" Louna, tränenüberströmt, nickte, drückte ihrem Kollegen ihre Zettel in die Hand und lief so schnell sie ihre wackeligen Beine trugen zum Parc Fermé. Sie drängte sich durch die Ferrari-Mitarbeiter bis nach vorne ans Gitter. 

Charles saß noch in seinem Auto, musste noch realisieren, was gerade passiert war. Das Visir war offen, verstohlen wischte er sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln. Die Fülle an Emotionen lähmte ihn für einige Sekunden. Dann schälte er sich langsam aus seinem knallroten Arbeitsfahrzeug. Er sah kurz zum Himmel und streckte seine Finger in die Höhe. Dann kletterte er möglichst ohne zu fallen über das Halo hinweg und streckte sich kurz. Charles winkte einen nahe stehenden Kameramann zu sich heran und bedeutete ihm den Racing For Anthoine-Sticker zu filmen. Dann lief er zum Gitter, wo seine Mechaniker und das restliche Team schon warteten. Und mitten in dem roten Meer aus Ferrarishirts stand ein schwarzer Fleck. Ein weinender und zitternder schwarzer Fleck. Zielsicher steuerte er auf Louna zu und umarmte sie fest. Das Mädchen schluchzte an seine Schulter und auch Charles konnte sich kaum zurückhalten. "Ich hab gesagt, ich weine bei deinem ersten Sieg", schniefte Louna und brachte Charles damit sogar kurz zum Lachen. "Das hast du" "Sie sind alle so stolz auf dich", schniefte sie. "Du auch?" "Natürlich... so sehr" Sie hätte ihn vielleicht sogar geküsst, wenn Charles nicht seinen Helm noch aufgehabt hätte. So jedoch ließ sie ihn einfach gehen und sah ihm stolz hinterher. Die Tränen liefen immer noch unaufhaltsam ihre Wangen herunter, aber das merkte sie kaum noch. Im Moment überwiegte der Stolz die Trauer. Nur für wenige Momente, aber wenigstens etwas. Charles hatte seinen Helm mittlerweile ausgezogen und so langsam kamen auch die anderen Fahrer durch den Parc Fermé gelaufen, um zum Wiegen zu kommen. Daniel Ricciardo, einer der ersten, die ankamen, lief sofort zu Charles und umarmte ihn. Es war eine Mischung aus gratulieren und trösten.

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt