"But youth smiles without any reason. It's one of the chiefest charms." - Oscar Wilde
"Ich mache auf!", sagte Charles sofort und sprang förmlich zur Tür. Louna warf sich ihre Handtasche über die Schulter und folgte ihm dann. "Hab ich mich in der Tür geirrt?", fragte George verwundert als er Charles anstatt Louna sah. "Nein, nein, ist schon das richtige Zimmer. Louna ist gleich fertig" "Bin schon da", grinste die Französin und schob sich an ihrem besten Freund vorbei. George ließ seinen Blick kurz an ihr auf und ab wandern. Charles räusperte sich hörbar. "Pass auf sie auf und sei anständig.", sagte er mit einem eindringlichen Blick in Georges Richtung. Dieser wusste, dass Charles es ernst meinte und nickte brav: "Keine Sorge, ich werde sie nicht aus den Augen lassen, versprochen" Louna drängte sich zwischen das testosterongeschwängerte Blickduell: "Jungs, das ist ja alles ganz süß... oder so, aber George und ich wollen dann auch los. Danke für deine Hilfe, Großer. Ich hab dich lieb" Charles zog sie nochmal eng an sich und flüsterte: "Hab dich auch lieb, sei vorsichtig" "Bin ich immer", wisperte sie und ließ ihn los. Die drei begaben sich auf den Gang. Louna hakte sich bei George unter. "Hier, fang", rief Charles noch als Louna und George vor dem Aufzug standen und warf ihr ihre Lederjacke zu, weil ihm aufgefallen war, dass George keine Jacke dabei hatte, die er Louna hätte geben können. Anfängerfehler. "Falls dir kalt wird", zwinkerte er. Dann stiegen Louna und George in den Aufzug.
"Du siehst sehr hübsch aus", lächelte George verlegen mit einem Blick zu ihr. "Danke", antwortete Louna und versuchte ihre hellroten Wangen zu verstecken. Ihre Arme hatten sich mittlerweile schon wieder voneinander gelöst. "Erzähl mal, wie waren deine letzten paar Tage?", fragte George lächelnd. "Tatsächlich recht entspannt. Seit das 1000. Rennen vorbei ist, ist es ruhiger geworden. War bei dir wahrscheinlich leider nicht so, oder?" "Nein, aber es ist nur ein kleiner Teil von dem ganzen und der Rest ist zum Glück das, was ich liebe und das ist schon okay so. Außerdem gibt es auch noch andere Faktoren, die das alles irgendwie nicht so schlimm machen...", grinste er und sah sie kurz verlegen an. Louna schmunzelte: "Die Briten und ihr Charme" "Die Französinnen und ihre Schönheit" Sie lachte und lenkte so davon ab, wie verlegen sie der Satz machte. Die beiden verließen das Hotel. George legte seine Hand federleicht auf ihren Rücken und ging mit ihr in die Richtung der Bucht. Das Hotel lag direkt gegenüber der Bucht und sie mussten nur über eine kleine Brücke gehen, um dorthin zu gelangen. Das Wasser der Bucht glitzerte in der langsam sinkenden Sonne. Die beiden liefen stumm nebeneinander her, ihre Arme hingen an ihnen herunter, ihre Hände berührten sich hin und wieder zufällig. "Ich habe gelesen, dass das Wasser hier in der Bucht total verschmutzt ist und dass man sich viele Krankheiten holt, wenn man da schwimmen geht", erklärte George als sie am Wasser angekommen waren. "Klingt echt widerlich", lachte Louna. "Wo liest du sowas?" "Wikipedia. Ich habe mir vorhin noch ein paar Informationen zusammen gegoogelt", gab George grinsend zu. "Oh, da ist aber jemand vorbereitet. Dann erzähl mir mal was über die Bucht" Also begann George den englischen Wikipedia Artikel zur Bucht runter zu beten, er schien den Artikel mehr als einmal gelesen zu haben. "Also haben die wirklich knapp 5000 Tonnen Müll hier raus geholt und das ist trotzdem noch so dreckig?", fragte Louna am Ende seines Vortrags geschockt und angeekelt nach. "4500 Tonnen Schrott und knapp 500 Tonnen Holzabfälle, sagt jedenfalls Wikipedia" "Oh wow, das ist wirklich viel." "Ja, schon" "Und wie viel Müll schwimmt in der Themse?" "Das weiß ich leider nicht" "Echt jetzt? Du kannst mir das für irgendeine Bucht in Baku sagen, aber nicht für den Fluss in der Stadt, in der du lebst?", lachte die Journalistin und sah ihn grinsend an. "Zu meiner Verteidigung: an der Themse hatte ich noch kein Date", verteidigte er sich schmunzelnd. "Echt nicht? Wie kommt's?" "Naja so unglaublich lange wohne ich noch nicht in London und Dates gestalten sich bei meiner Lebensweise auch recht schwierig. Also eher das Kennenlernen von Mädchen an sich. Unser Date in China war mein erstes Date seit Jahren" Louna lächelte erleichtert. "Meins auch. Ehrlich gesagt war es mein aller erstes Date. Mit meinen beiden Ex-Freunden hatte ich nie ein wirkliches Date. Man hat sich halt in der Schule gesehen und bei einem von uns Zuhause, aber wirklich ausgegangen sind wir nie" "Was echt? Es kann doch nicht sein, dass dich niemals jemand auf ein Date eingeladen hat. Ich hab kaum zwei Wochen gebraucht, bis ich eins mit dir wollte." George war ehrlich überrascht. "Naja, ich hatte auch nie wirklich Zeit für Dates. Bis ich 14 war bestand meine Welt nur aus Kartfahren, die Jungs da waren eher meine Brüder, also absolut kein Date-Material. Danach, bis ich 17 war, habe ich mich auf die Schule konzentriert, um mein 1,0er Abitur zu bekommen" George unterbrach sie: "Hat's wenigstens geklappt?" Louna lachte kurz. "Ja. Nach meinem Abitur habe ich mich in mein duales Studium gestürzt" "Mit 17?" "Mit 17. Nach drei Semstern Journalismus mit Nebenfach Psychologie hat mein Chef mich übernommen und gemeint, dass ich das Studium seiner Meinung nach nicht brauche, um bei ihm zu arbeiten, also habe ich abgebrochen. Die drei Semester lang hatte ich auch quasi in der Uni, bzw. im Magazin HQ gelebt. Und danach habe ich angefangen mich im Magazin hochzuarbeiten. Naja, jetzt bin ich hier." "Oh man... wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es dir schöner und besonderer gemacht" "Red keinen Quatsch, es war toll. Sonst wären wir doch wohl kaum hier" "Stimmt schon... gefällt es dir wenigstens bisher?" "Ja, das tut es. Du bist wirklich gut in sowas" George lachte verlegen. "Danke" Sie tappsten noch ein paar Stufen runter und waren wieder direkt am Wasser. George fasste sich ein Herz und umschloss mit seiner Hand vorsichtig die von Louna. Sie grinste leicht in sich hinein und verschränkte ihre Finger vorsichtig mit seinen. Seine Hände waren weich, warm und viel größer als ihre. Beide grinsten vor sich hin, ohne dass der jeweils andere es mitbekam. Die beiden liefen gemütlich am völlig verschmutzten Wasser entlang und begannen irgendwann relativ aus dem Nichts sich über ihre Zeit im Kartfahren zu unterhalten. Es war ein ausgelassenes Gespräch, das die beiden in eine Welt zurückführte, in der alles irgendwie einfacher gewesen war. "Wenn es dir so viel Spaß gemacht hat, warum bist du dann eigentlich ausgestiegen?", fragte George irgendwann. Sofort wurde Louna etwas stiller.Eine schöne Woche für euch💕💕
Feiert ihr Karneval?
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When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)
Fiksi PenggemarEine ehemalige Rennfahrerin findet sich nach über sechs Jahren auf einmal auf der anderen Seite, auf der Seite der Medien, wieder. Ohne Vorwarnung wird sie wieder in die Welt des Motorsports geworfen und damit auch in eine Welt voller Erinnerungen a...