Eine ehemalige Rennfahrerin findet sich nach über sechs Jahren auf einmal auf der anderen Seite, auf der Seite der Medien, wieder. Ohne Vorwarnung wird sie wieder in die Welt des Motorsports geworfen und damit auch in eine Welt voller Erinnerungen a...
"But since you been gone, I can breath for the first time!" (Since You Been Gone - Kelly Clarkson)
Louna wachte davon auf, dass Charles gedämpft telefonierte. Er stand auf dem Balkon, das Handy am Ohr, die freie Hand in seinen Haaren. Es sah nach einem schwierigen Gespräch aus und nach dem was sie hörte, war es das auch. Sie blieb still liegen, um ihn nicht zu stören.
"Nein, ich verstehe das nicht. Du hast völlig überreagiert am Mittwoch." ... "Komm mir jetzt nicht auf die Tour, das machst du immer, wenn etwas nicht nach deiner Nase läuft." ... "Es reicht! Weißt du was, ich hab keine Lust mehr auf den Scheiß, schon länger nicht mehr, seit Monaten nicht mehr!" ... "Exakt, ganz genau das heißt es!" ... "Ich bin am Dienstag wieder in Monaco, bring mir da bitte den Schlüssel vorbei, ich packe dir dein Zeug zusammen, das noch bei mir liegt." ... "Ja, ich ziehe sie dir vor. Und weißt du warum? Weil sie mich unterstützt und sich nicht nur ständig um ihren beschissenen Instagramaccount kümmert! Sie hat mehr für mich getan als du jemals würdest!" ... "Hab noch ein schönes Leben Giada."
Charles legte auf, seufzte tief und lief wieder ins Zimmer. Louna setzte sich auf und sah ihn ein wenig mitleidig an. Charles lächelte schief und sagte: "Rate mal, wer wieder single ist." Louna hatte es sich nach diesem Gespräch schon gedacht, auch wenn sie natürlich nur die eine Seite gehört hatte. Sie stand vom Bett auf und umarmte ihn sanft. "Das tut mir leid" "Schon gut denke ich. Gedanklich hatte ich das eh schon lange gemacht" Trotzdem war es schwer, dass es jetzt real war. Giada war die letzten vier Jahre ein riesiger Teil seines Lebens gewesen, der jetzt einfach weg war. Es war eine große Umstellung, aber er würde es schon überstehen, er hatte Schlimmeres überstanden. Charles vergrub seinen Kopf für ein paar Minuten in den gut riechenden Haaren seiner besten Freundin, dann stellte er sich wieder normal hin und lächelte tapfer. "Schaffst du das heute?", fragte Louna sanft. "Hab schon Schlimmeres geschafft", bemerkte Charles mit einem Schulterzucken. "Kann ich dir trotzdem vielleicht irgendwas Gutes tun?" "Kannst du es vielleicht den anderen sagen? Du weißt schon, Pierre und so. Ich hab keine Lust auf die Fragen" "Klar, ich kümmere mich drum" "Ich gehe mich dann mal anziehen" Charles schnappte sich seine Kleidung vom Vortag und verschwand im Bad. Louna nutzte die Zeit, um sich ebenfalls anzuziehen. Sie entschied sich für ein halbwegs professionelles, aber auch bequemes Outfit. Ein schwarzes Top, eine schwarze Skinny Jeans, schwarze High Heels und ein grauer Blazer.
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Sie war schon länger fertig als Charles schließlich wieder aus dem Badezimmer kam. "Ich rieche wie eine Blumenwiese", seufzte er. "Was?" "Ich wusste ja nicht, dass dein Deo so... blumig riecht" Louna prustete los und ging etwas näher zu Charles, um selber riechen zu können. Er roch wirklich wie eine Blumenwiese. "Du kannst es tragen", grinste Louna. Charles verdrehte die Augen, lächelte aber leicht dabei. Dafür, dass er sich vor einer halben Stunde erst von seiner langjährigen Freundin getrennt hatte, ging es ihm recht gut. "Frühstückst du noch hier?" Charles schüttelte den Kopf. "Ich gehe lieber rüber, ich kenne meinen Zeitplan für heute nicht genau" "Klar, verstehe. Wenn du heute irgendwie Unterstützung brauchst, sagst du Bescheid. Eine Nachricht reicht" "Danke" Charles schlang seine Arme um Louna und drückte sie fest an sich. "Ich hab dich lieb", flüsterte sie sanft. Charles lächelte leicht, küsste ihren Kopf liebevoll und machte sich dann auf den Weg zurück zu seinem Hotel.
