"If everything seems under control, you're not going fast enough." - Mario Andretti
Louna unterhielt sich gerade mit ihren britischen Kollegen, die neben ihr standen, weil noch keiner der Fahrer sich zu den Journalisten bewegt hatte. Auf einmal kam Bewegung in die Journalisten. Der erste Fahrer schien zu ihnen zu kommen. Auch Louna richtete ihren Blick dorthin, wo alle die Bewegung registriert hatten. Als erstes sah sie das leuchtend rote Poloshirt, dass er natürlich immer trug, wenn er 'im Dienst', aber nicht im Auto war. Sie fragte sich, wie viele von denen er wohl besaß. Recht zielstrebig lief Charles genau auf das andere Ende der Reportertraube zu und begann dort mit seinen Interviews. Seine PR-Managerin sah etwas gestresster aus als sonst. Aber was er wieder getan, um ihr diesen Stress bereiten, würde sie ihn nachher lieber privat fragen. Sie wusste, dass es definitiv etwas mit ihm zu tun hatte, sein schelmisches Grinsen verriet ihn. Während sie auf Charles 'wartete', interviewte sie noch ein paar andere Fahrer, die mittlerweile auch dazu gekommen waren. Nach einer viertel Stunde stand Charles dann schließlich doch vor ihr. Wieder ließ sie den anderen Kollegen den Vortritt. Alle Fragen waren Fragen zum Training, zur Strecke, eben zu fachlichen Sachen. Dann kam Louna dran: "Charles, tut mir leid, wenn ich dich jetzt enttäuschen sollte, aber meine Frage hat tatsächlich nichts mit dem Training zu tun. Mir ist aufgefallen, dass du immer, wenn du nicht gerade deinen Rennoverall trägst, ein rotes Ferrari Poloshirt an hast. Wie viele besitzt du davon?" Charles lachte. "Ich glaube, so acht oder neun Stück. Dann muss man nicht so viel waschen" "Also kann man das sich so vorstellen, dass bei dir im Schrank neun gleiche Hemden nebeneinander hängen?" "So ungefähr" Louna bedankte sich grinsend für die Antwort und wünschte ihm noch viel Glück für die folgende Trainingssession. "Ich ruf dich nachher an", formte Charles tonlos mit den Lippen, bevor er ging. "Was hat er grade denn noch zu dir gesagt?", fragte ein Kollege von einem anderen Magazin. Louna zuckte mit den Schultern: "Keine Ahnung, was du meinst", und grinste in sich hinein. In einer ruhigen Sekunde stellte sie bei ihrem privaten Handy den Ton an, damit sie seinen Anruf später auch mitbekam. Es dauerte nicht lange, bis das zweite freie Training begann. Es war ein bisschen chaotischer als das erste, aber insgesamt nicht problematisch. Sebastian Vettel drehte sich, konnte aber trotzdem die schnellste Zeit fahren, Charles fuhr die zweitschnellste Zeit. Das zweite Training fand unter Rennbedingungen statt. In diesem Fall hieß das, dass es schon dunkel war und unter Flutlicht gefahren wurde. Zusammen mit dem Fakt, dass die beiden anderen Trainingssessions im Hellen gefahren wurden, ergab sich, dass dieses Training das aussagekräftigste war. Da Louna ab dem Beginn des zweiten freien Trainings für den Liveticker eingeteilt war, konnte sie leider doch nicht noch ein Interview mit Charles führen. Jedenfalls nicht in offiziellem Rahmen. Mal wieder saß sie eingepfercht mit anderen Reportern in einem Raum und tippte hektisch alle neuen Ereignisse und Erkenntnisse in ihren Laptop. Immer wieder fielen ihre Haare ihr ins Gesicht. Entnervt band sie sie zu einem Dutt zusammen, der natürlich sofort wieder auseinander fiel, weil ein Dutt immer das Gegenteil von dem tut, was er tun soll. Beim vierten Versuch hatte sie schließlich einen Dutt hinbekommen, der zwar schlimm aussah, aber wenigstens da blieb wo er sollte. Ihre Finger flogen über die Tastatur, um alles zu erfassen, was abging. Immer wieder glitten ihre Augen zur ablaufenden Uhr.
Auf das letzte Rennen der Saison💪
Um den Frust, darüber dass die Saison heute endet ein bisschen zu bekämpfen, kriegt ihr heute Abend noch einen Teil. Aber im Moment erstmal viel Spaß mit dem Rennen😉😁
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When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)
FanfictionEine ehemalige Rennfahrerin findet sich nach über sechs Jahren auf einmal auf der anderen Seite, auf der Seite der Medien, wieder. Ohne Vorwarnung wird sie wieder in die Welt des Motorsports geworfen und damit auch in eine Welt voller Erinnerungen a...