When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)

It's a podium

"When a thing ceases to be a subject of controversy, it ceases to be a subject of interest." - William Hazlitt

"Guuuten Morgen", flötete Louna fröhlich als sie zu ihren Kollegen an den Frühstückstisch kam. Zwei müde Augenpaare schauten sie an. "Was habt ihr denn gestern noch alles gemacht, dass ihr so müde seid?" Manuel und Paul wechselten nur ein kurzes Grinsen und Louna lachte: "Ich will's gar nicht wissen. Vergesst, dass ich gefragt habe", und machte sich auf den Weg zum Buffett. Sie wusste nicht, was es war, aber Louna war ziemlich gut drauf an diesem Morgen. Und das flachte auch als sie an der Strecke waren nicht ab. Sie grüßte jeden, grinste vor sich hin und pfiff leise. Für den Vormittag war sie im Innendienst, nachmittags würde sie in der Mixed Zone stehen. Vielleicht bekam sie da ja die Chance, Charles nach seiner 2. Pole Position zu interviewen. Nach dem dritten freien Training sah es für eine Ferrari Pole auch gar nicht so schlecht aus. Charles war zwar nur auf P2, aber Sebastian war lediglich 1 ½ Zehntel vor ihm, die Pole war also durchaus für beide drin. Ihre Mittagspause, nachdem Paul sie am Liveticker abgelöst hatte, verbrachte sie damit durchs Paddock zu schlendern. Sie traf auf Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg, die ihr etwas zu trinken anboten und sich ein wenig mit ihr unterhielten. Die Jungs waren eine sehr lustige Kombination und einer von ihnen hatte immer einen Scherz auf den Lippen. Louna lachte bis ihr der Bauch weh tat, musste dann aber leider weiter. Das Qualifying würde bald beginnen. Sie stellte sich an den gewohnten Platz in die Mixed Zone und schrieb Charles noch eine kurze Nachricht zur Motivation.

L: Viel Glück, du schaffst das😊😘

Dann konzentrierte sie sich voll und ganz auf das was auf der Strecke passierte. Es war 14 Uhr in Montreal, die Sonne brannte vom Himmel und erhitzte den Asphalt pünktlich zum Qualifying auf gute 45°C. Schon in Q1 wurde es wirklich eng an der Spitze. Charles, Sebastian, Max und Lewis nahmen sich gegenseitig den ersten Platz in einer enormen Geschwindigkeit weg, doch nach 18 Minuten führte Seb mit 0.014 Sekunden vor seinem Teamkollegen. Im letzten Run hatte Valtteri sich noch eingemischt und befand sich nun auf dem dritten Platz. Aber es kamen ja noch zwei Qualifying-Sessions. Jetzt schon Feierabend hatten Sergio Perez, Kimi Räikkönen, Lokalmatador Lance Stroll und, wie immer, leider, die beiden Williams. Parallel zu Q2 begannen auch die Interviews, deshalb bekam Louna leider nicht mehr alles mit, aber sie bemerkte sehr wohl, dass der Kampf an der Spitze genauso intensiv weiterging, wie zuvor. Auch bekam sie mit, dass Kevin Magnussen seine letzte Runde in der Wand beendete. Er ruinierte damit die letzte schnelle Runde von allen, die hinter ihm waren, zu denen auch Max Verstappen gehörte, der so auf seinem elften Platz sitzen blieb und nicht in Q3 kam. Mit ihm schieden Daniil Kvyat, Antonio Giovinazzi, Alex Albon und Romain Grosjean aus. Q3 würde also nur mit neun Autos stattfinden, der Haas von KMag war definitiv zu zerstört, um an diesem Tag noch einmal fahrtüchtig zu werden. Aber Magnussen ging es gut, er stieg sofort aus, wenigstens etwas. Die 11 (die Ausgeschiedenen + Magnussen) waren mittlerweile alle in der Mixed Zone angekommen. Q3 würde sich aufgrund der Reparaturarbeiten an der Streckenbegrenzung um einige Minuten verzögern. Louna konnte sich also voll und ganz aufs Interviewen konzentrieren. Max war zwar enttäuscht, aber nicht wütend auf Kevin Magnussen. Nun ging es um die Pole Position. Weil das Feld schon das ganze Wochenende lang so nah beisammen gewesen war, konnte man absolut nicht sagen, wer dieses Mal das Rennen machen würde. Alle Augen waren auf die Autos auf der Strecke gerichtet als sie nacheinander ein letztes Mal für diesen Tag über die Ziellinie fuhren. Sebastian fuhr als letzter über die Linie und stellte alle in den Schatten. Er katapultierte sich auf den ersten Platz, zwei Zehntel vor Lewis auf Platz zwei und sogar sieben Zehntel vor Charles auf Platz drei. Daniel Ricciardo hatte einen sensationellen vierten Platz eingefahren und freute sich dementsprechend bei den Interviews. Mit Charles sprach sie auch, aber er war sehr kurz angebunden, fast so wie Kimi. Sie lächelte ihn tröstend an, von Platz 3 war schließlich noch alles möglich. Louna hoffte einfach, dass Charles nicht begann sich zu viel Druck zu machen, dann ging es nämlich immer schief. So langsam begann die Saison an ihm zu nagen. Ein Erfolgserlebnis wäre wirklich toll und er brauchte es definitiv.