When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)

You are pregnant?!

"It's dreadfull what little things lead People to misunterstand each other." (L. M. Montgomery in 'Emily's Quest')

"Sie wird schon gut nach Hause gekommen sein. Frag doch einfach Anthoine" "Hab ich schon, aber er antwortet nicht" "Ergibt ja auch Sinn, es ist nämlich erst sieben Uhr morgens, er schläft noch. Würde ich übrigens auch gerne", grummelte Giada, drehte sich um und zog die Decke bis hoch ans Kinn. "Ich rufe sie an", verkündete Charles und stand auf. "Oh ja, weck noch eine weitere Frau, super gute Idee", murmelte Giada sarkastisch, was Charles aber schon nicht mehr hörte. Der setzte sich auf die Couch, wählte Lounas Handynummer und wartete, während es klingelte.

Louna wurde von ihrem klingelnden Handy aus dem Schlaf gerissen. Ohne zu schauen, wer es war, nahm sie den Anruf an. "Jaa", murmelte sie verschlafen ins Mikrofon. Kurz war es still, dann klang ein unsicheres: "Guten Morgen", durch das Handy. "Chaaarles, das ist nicht dein Ernst, oder? Weißt du, wie viel Uhr es ist?" "Du hast gestern nicht mehr geschrieben" "Du hast mir auch nicht gesagt, dass Giada schwanger ist", platzte es aus ihr heraus. "Giada ist was?!" Aus Charles Gesicht war jegliches Blut gewichen. "Tu nicht so. Unter ihrem Bild von gestern steht #babyleclerc, ist ziemlich offensichtlich" Ohne aufzulegen lief Charles zurück ins Schlafzimmer. "Du bist schwanger??" Giada sah ihn verwirrt an. "Ich bin was?" "Schwanger! Du hast #babyleclerc unter dein Insta Bild geschrieben" Sie verdrehte die Augen. "Das war ein Witz. Du hattest eine Trophäe, die ist kleiner als du, also Baby Leclerc. Ich bin nicht schwanger. Flipp nicht aus. Geh weg. Lass mich schlafen." Noch ganz perplex tappste Charles wieder ins Wohnzimmer. "Das ist jetzt peinlich", kam auf einmal aus dem Handy, das Charles völlig vergessen hatte. "So viel Adrenalin am Morgen. Schock mich nie wieder so", seufzte der Monegasse. "Ich ähm ich hab das wohl fehlinterpretiert tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken oder beschuldigen entschuldige" Louna war knallrot. Gott, war das peinlich. Ihr angetrunkenes Ich hatte da gestern Abend ja ganze Arbeit geleistet... nicht. Peinlich berührt fuhr sie sich durch die Haare. "Schon gut, ich hätte es ähnlich falsch interpretiert" "Und tut mir leid, dass ich dir gestern nicht geschrieben hab, ich war beleidigt" "Mach das nie wieder mit mir. Ich hab mir solche Sorgen gemacht" "Tut mir leid, ich hätte dir schreiben sollen. Noch Freunde?" Charles lachte leise. "Noch Freunde" "Ich gehe mir mal einen Kaffee machen" Charles hörte Lounas Bettdecke rascheln. "Musst du heute arbeiten?" "Ja, ein paar Analysen schreiben und so, wird aber nicht so lange dauern denke ich" "Hast du danach Zeit? Wir können in die Stadt gehen, shoppen oder so" "Shoppen? Du gehst freiwillig shoppen?" "Mir gehen die Ideen aus" "Then shopping it is", grinste Louna. "Machen wir besser in Nizza, oder?" "Oh ja, hier kenne ich mich aus" "Wann soll ich kommen?" "Ich schreib dir, wenn ich fertig bin und dann kommst du vorbei?" "Klingt gut" Bevor Louna die Kaffeemaschine anschaltete, legte sie auf. Sie brauchte ein paar Stunden für sich, zum Beruhigen, zum Runterkommen, zum Arbeiten. Und das tat sie dann auch: arbeiten. Louna schrieb Analysen vom Renngeschehen in Frankreich, Prognosen für Österreich, wo es wieder unglaublich warm werden sollte und schrieb einige Fahrerprofile, für die neue Serie, die ihr Magazine online starten wollte, um die Sommerpause zu überbrücken. Louna schrieb die Profile jetzt schon einmal vor und ergänzte sie bis zur Sommerpause immer wieder. Zwischendurch aß sie etwas, duschte sich und kurz bevor sie fertig war, schrieb sie Charles.

L: Schreibe gleich die letzten Sätze, kannst also schon mal losfahren😊
C: Okay, bin gleich auf dem Weg. Hast du gegessen?🤨
L: Ja, hab gegessen. Warum fragst du?🤔
C: Weil du manchmal die Zeit vergisst, wenn du arbeitest und dann nicht isst😉❤
L: Stimmt wohl😅 Bis gleich❤
C: Bis dann❤

In einer astronomischen Geschwindigkeit tippte Louna die letzten Sätze zu dem letzten Fahrerprofil, das sie hatte fertig bekommen wollen und ging dann ins Badezimmer, um sich ansehnlich zu machen. Sie hatte zwar geduscht, aber sie war immer noch in Jogginghose und ihre Haare hingen halbtrocken an ihr herunter. Sie zog das Kleid von gestern Abend an (schließlich hatte Charles gesagt, dass sie darin hübsch aussah), kombinierte es diesmal aber mit flachen dunkelroten Chucks, weil sie ja nur in die Stadt gingen. Auch ihre Haare band sie einfach zu einem Dutt zusammen, ganz pragmatisch. Make-Up nahm sie auch nur einen Hauch. Seit Charles sie gestern Abend hübsch genannt hatte, fühlte sie sich nämlich auch hübsch. Bei jedem anderen, der das gleiche gesagt, hatte es nicht so eine solche Wirkung auf sie gehabt. Aber wenn Charles es sagte, hatte es auf einmal eine Wirkung auf sie. Louna hatte es aufgegeben sich selbst verstehen zu wollen. Ihr Handy neben ihr auf der Ablage vibrierte.