The day began so good...

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"Things come apart so easily when they have been held together with lies." (Dorothy Allison in 'Bastard Out of Carolina')

Charles holte Louna am nächsten Morgen an ihrer Zimmertür ab. Er trug eine dunkle Jeans, ein weißes Shirt und seine schwarzen Lieblingssneaker. Louna trug ebenfalls eine dunkle Jeans, ein weißes enges T-Shirt und schwarze flache Chucks. Charles sah an ihr auf und ab und lachte. "Schickes Outfit." Nun hatte auch Louna verstanden was er meinte und lachte ebenfalls. "Wie Zwillinge" Louna warf sich ihren Turnbeutel über die Schultern, warf einen letzten Blick auf ihre beiden Handys und ließ beide liegen als sie ihre Zimmertür schloss. Charles legte seinen Arm um sie. Der Ferrari stand in der Tiefgarage des Hotels. Charles, mal wieder ganz der Gentleman, hielt ihr die Autotür auf und ließ sie einsteigen. "Ich liebe dieses Auto", bemerkte Louna grinsend und drehte sich dabei zu Charles. Vielleicht war es das Licht oder sie hatte ihn bisher nicht richtig angeschaut, jedenfalls bemerkte sie erst jetzt seine tiefen Augenringe. Sofort wechselte ihr Blick von amüsiert zu besorgt. "Großer, hey, warum hast du denn solche Augenringe?" Sanft legte sie ihre Hand an seine Wange und strich mit dem Daumen über die dunkle Stelle unter seinem Auge. "Hast du nicht gut geschlafen?" "Doch doch, alles gut. Ich habe nur noch lange gelesen, das ist alles. Die sind bald wieder weg." Es war gelogen, natürlich war es das, und Louna wusste das. Aber sie sagte nichts. Sie strich einfach nochmal über seine Wangen und nickte: "Okay" Er würde es ihr erzählen, wenn er soweit war, egal was es war. Charles wollte eine Adresse ins Navi eingeben, aber sie hatten keine Adresse, zu der sie wollten. Also startete er einfach den Wagen und folgte den Straßenschildern Richtung Barcelona. Louna widmete sich dem Radio und klickte durch die Sender bis sie einen Sender gefunden hatte, der die Musik spielte, die sie hören wollte. Es war irgendein Pop-Song, Charles war da nicht so bewandert. Aber Louna war mal wieder sehr textsicher. Irgendwann kam auch mal ein Lied, dass Charles mitsingen konnte und so grölten sie den Song aus voller Kehle mit. Louna tanzte sogar ein bisschen, so weit es im Sitzen möglich war, und schien wirklich Spaß zu haben dabei. Als sie an einer Ampel standen sah Charles zu ihr herüber und lächelte. Louna war süß, wenn sie so in der Musik aufging. Sie fing seinen Blick mit ihrem auf und lächelte ein wenig verwirrt. "Warum schaust du so?" "Weil du süß aussiehst, wenn du singst" Louna schmunzelte und senkte den Blick, damit Charles ihre roten Wangen nicht sah. Er lachte und strich ihr kurz über die Wange. Im nächsten Moment fragte er sich schon, warum er das getan hatte. Suchte er wirklich immer unbewusst Körperkontakt zu ihr? Also offensichtlich tat er das, aber warum tat er das? Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkt hatte, dass die Ampel mittlerweile wieder grün war. Das Auto hinter ihnen hupte und holte Charles so wieder in die reale Welt zurück. Louna kicherte leise. Wenige Minuten später waren sie in der Innenstadt Barcelonas angekommen. Sie fuhren eine Weile lang durch die Stadt bis sie einen Parkplatz gefunden hatte, auf dem sie den Ferrari parken konnten. Charles manövrierte den Wagen in die recht kleine Parklücke und die beiden quetschen sich aus dem Auto heraus. Louna wollte schon losgehen, doch Charles stoppte noch am Kofferraum, öffnete ihn und holte einen Picknickkorb, eine Decke und eine Sweatshirtjacke heraus. Die Jacke zog er an, den Rest nahm er in die Hand. Louna sah fragend auf den Korb. "Frühstück am Strand", grinste Charles. Louna schmunzelte: "Hat der große Charles Leclerc extra für mich Frühstück gemacht?" "Nicht ganz. Ich hab im Hotel darum gebeten mir ein bisschen was zusammen zu stellen. Aber ich hab's selber ausgesucht und eingepackt. Und den Korb hab ich auch allein gekauft" "Wow, ich bin stolz auf dich" "Die Sache ist, ich kann nicht wirklich kochen. Das was wir zusammen gemacht haben, hab ich auch nur hinbekommen, weil du dabei warst. Ich bin in der Küche total planlos, entschuldige" Louna lachte leise. "Ist trotzdem süß von dir" Sie nahm ihm lächelnd die Decke ab und hakte sich bei ihm unter. Der Strand war nicht weit entfernt. Charles warf mit spanischen Wörtern um sich, die keinen wirklichen Zusammenhang hatten. "Soll mich das jetzt beeindrucken?", grinste Louna. "Tut es das denn?" "No, no estoy impresionado." "Hä?" Louna lachte. "Das heißt: 'Nein, ich bin nicht beeindruckt.'" "Offensichtlich bist du das nicht... seit wann kannst du Spanisch?" "Ich hab mein Abitur unter anderem darin gemacht" Charles sah sie an. Ihm wurde wieder mal bewusst, dass er ziemlich viel von ihr noch nicht wusste. Wie viele Sprachen sprach sie noch? War sie gut in Mathe? Wie war ihre Abschlussfeier gewesen?

When Your Past Becomes Your Future (Charles Leclerc FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt