„Danke für das Opfer Mila."

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Irgendwie hab ich hier gerade eine Blockade, dafür viele Ideen für Daria und Paul.
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Dank der Jacke meines Vaters und Pauls Umarmung entspannte ich mich recht schnell und konnte die anrollende Panikattacke abwehren. „Gehts wieder?", wollte Paul direkt wissen als ich mich von ihm löste. „Ja, wobei es gerade so bequem war, dass ich fast eingeschlafen bin.", gestand ich und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm einen Kuss zu geben.

In der Zwischenzeit schienen auch die anderen Gäste angekommen zu sein, denn die Bar war voll. Paul schein meine Nervosität zu spüren und stellte sich dicht hinter mich. Von dort wies er auf einzelne Personen und stellte sie mir vor: „Das da hinten ist Tom mit seiner Frau und Muri mit seiner. Die vier sind auch privat befreundet. Bei den Dartscheiben sind Robin, Flo und Ben die kennst du ja schon und daneben ist Nesrin. Eine unsere neusten Kolleginnen. Und da hinten bei den Tischen sind deine Eltern, mit Klaus und Simone und Chris und Anna-Lena.". „Danke.", raunte ich ihm zu und sah wie Martin uns immer wieder einen kurzen Blick zuwarf. „Ich bin dicht hinter dir.", versprach mir mein Freund als wir uns den Weg durch die Menge bahnten um zu meinen Eltern zu kommen.
Auf dem Weg dahin wurden wir aber von Daniel und Hannah abgefangen die mit uns wegen dem Gutschein von Stephan reden wollten. „Wie könnt ihr die beiden einladen aber uns nicht?", empört sah Daniel mich an. „So wie Hannah das feiern und ich das Serien schauen mit dir liebe, liebt Daniel das Essen.", lachte Paul und legte mir eine Hand auf die Hüfte. „Und wenn schon.", brummte Daniel und sah meinen Freund sauer an, bevor er mich erneut empört ansah. „Hast du heute auch Geburtstag?", mit großen Augen sah ich den Mann mir gegenüber an. „Was? Nein. Aber ich will auch bekocht werden. Paul und Martin haben so davon geschwärmt.", erklärte Daniel und warf einen raschen Blick zu Hannah.
„Komm Mila, wir suchen Jule und setzten uns mit einem kühlen Getränk zusammen. Ich glaube Paul will kurz allein mit Daniel sprechen.", kaum hatte sie es ausgesprochen zog sie mich auch schon mit sich. „Bekommt Daniel jetzt Ärger?", wollte ich von Hannah wissen, als sie im Gehen Jules Oberarm ergriff und sie ebenfalls mit sich zog. „Quatsch. Aber du und Paul hängt zusammen wie Siamesische Zwillinge. Da nutze ich jede Chance um mal ein ungestörtes Gespräch mit dir zu führen.", wiegelte die blonde Polizistin ab und ließ sich auf eine freie Bank fallen. Von der Situation überfordert sah ich mich nach Paul um und fand ihn an der Bar. Neben ihm standen Daniel und Stephan. Als würde mein Freund meinen Blick spüren sah er zu mir und lächelte mich aufmunternd an.
„Also Mila? Wie ist Martin so als Papa? Gefühlt ist er ja der Wachen-Onkel, aber so privat?", Jule stützte ihre Ellenbogen auf dem Tisch ab und sah mich gespannt an. „Martin ist toll.", antwortete ich knapp und rutschte auf der Bank ganz an die Wand. Als ich sah wie Hannah und Jule einen raschen Blick austauschten, hatte ich das Bedürfnis mein Verhalten zu erklären. „Ich hab einfach kein Glück was feiern gehen angeht. Erst Max, dann Peter.", nuschelte ich und begann dann den Nagellack an meinen Fingernägeln abzuknibbeln. „Das können wir verstehen. Deswegen sind wir ja auch stolz auf dich, dass du dennoch hier bist. Aber sei unbesorgt, dir kann hier nichts passieren. Eingeladen sind nur Kollegen von uns und deren Partner.", versuchte mich Jule zu beruhigen aber ich sah mich immer wieder um. „Gleich ist der Nagel ab.", lachte Hannah und legte ihre Hand auf meine. „Geb uns zwei Stunden um dir zu beweisen dass nicht jede Feier so ablaufen muss wie deine bisherigen. Wenn du dich dann noch immer nicht wohl fühlst, bringe ich dich höchstpersönlich nach Hause.", schlug Hannah vor und ich warf einen kurzen Blick auf die Armbanduhr die sie trug. „Okay. Zwei Stunden. Mit Zeitangaben kann ich arbeiten. Das beruhigt mich.", antwortete ich und atmete tief durch.
„Ich hole uns was zu trinken. Was wollt ihr?", Jule stand auf und sah Hannah und mich abwartend an. „Bring uns zwei Calpis. Bitte ohne Alkohol, ich muss morgen zur Frühschicht.", entschied Hannah über meinem Kopf hinweg und Jule eilte los. Während sie die drei Cocktails zubereitete, lies ich sie keinen Augenblick aus den Augen. Als die Beamtin mit den drei Gläsern wieder an den Tisch kam, ließen mich beide Frauen als erstes ein Glas wählen, wohl um mir noch mehr Sicherheit zu geben. Dankend lächelte ich die drei an und nahm mir das Glas in der Mitte.

Wir drei waren so in unser Gespräch vertieft, dass wir nicht mitbekamen wie das Buffet eröffnet wurde und auch der erste Ansturm vorbei war. „Mensch Mädels, bekommt ihr denn gar nichts mit?", Stephan tauchte neben uns auf und hielt zwei Teller in der Hand. „Bitte?", Jule sah ihren Kollegen überrascht an und machte dann Platz dass er sich mit auf die Bank quetschen konnte. „Das Buffet ist schon lange eröffnet und schon fast leer gegessen.", erklärte Paul und setzte sich mit seinen zwei Tellern neben mich. „Ja kein Wunder, wenn ihr euch gleich jeweils zwei Teller nehmt.", scherzte Hannah und schüttelte ihren Kopf als auch Daniel mit zwei Tellern bei uns auftauchte. „So dankt ihr es uns, dass wir euch was mitgebracht haben?", gespielt beleidigt sah der Oberkommissar seine Kollegin an und sah dann unschlüssig auf das kleine Stück Bank dass von meiner und Pauls Bank noch frei war. „Warte.", wies Paul ihn an und schob einen seiner Arme unter meine Knie. Noch bevor ich was sagen konnte, hob er mich hoch und setzte mich auf seinen Schoß. „Aber...", stammelnd spürte ich direkt wie mein Gesicht rot wurde. „Danke für das Opfer Mila. Ich hab nämlich keine Lust bei Ben und co zu hocken. Gefühlt prügeln die sich gleich um Nesrin.", lachte Daniel und schob Hannah einen seiner Teller zu.
Die vier anderen diskutierten direkt wer von Ben, Robin oder Flo die besseren Chancen bei ihrer Kollegin hatte und bekamen so nicht mit wie Paul mir einen Kuss auf die Wange drückte. „Alles gut bei dir?", flüsterte er in mein Ohr und nahm sich eine Tomate von seinem Teller. „Jetzt ja.", antwortete ich genauso leise und lehnte mich ganz an ihn. „Du musst aber was essen.", wand mein Freund ein, aber ich schüttelte meinen Kopf. „Komm schon, nur eine Kleinigkeit.", bat Paul also griff ich blind auf meinen Teller und steckte mir eine Gurke in den Mund. Da ich ahnte wie mich die anderen ansahen, schloss ich meine Augen.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt