„Du bist schwerer zu fangen als ein Schmetterling."

389 14 0
                                    


Okay Leute.
Ich hab euch gesagt das die Geschichte düster wird. Und das ist das erste dunkele Kapitel.
Sagt nicht ich hätte euch nicht gewarnt.
______________________________________________________________

Das nächste was ich sah war der Rücken meines Vaters. „Mir egal wer Sie sind, mir egal was Sie wollen aber sein Sie sich sicher dass mein Kollege jede Sekunde wieder da ist und sie festnehmen wird.", Martins Stimme war ruhig. Bedrohlich ruhig. „Dann werde ich nicht mehr hier sein. Ich hole nur die Schlampe.", zischte der unbekannte Mann und zielte mit seiner Waffe auf den Kopf des Hauptkommissars. „Hier ist keine Schlampe. Also verschwinden sie.", die Hand meines Vater glitt kaum merklich zu seiner rechten Hüfte an der ich seine Schusswaffe vermutete. „Finger weg.", drohte der Mann und entsicherte seine Waffe. „Ich tue nichts.", log Martin und kam bereits mit seinen Fingerspitzen an die Waffe als ein leises Zischen zu hören war und die Vase neben dem Sofa in tausend Scherben zersprang. „Ich werde das Hotel nur mit der kleinen Schlampe verlassen. Was mit ihnen passiert ist mir egal.", in der Stimme des fremden Mannes lag so viel Boshaftigkeit dass es mir eiskalt den Rücken hinunter lief. Ich weiß nicht wieso, aber ich zog Martin sein Handy aus der hinteren Hosentasche und steckte es in meine um im nächsten Moment zusammen zu zucken als der Mann mit der Waffe nun brüllend forderte dass Martin beiseite treten sollte, wenn er nicht im Leichensack enden wollen. „Das werde ich nicht tun. Ich werde sie beschützen, bis zu meinem letzten...", weiter kam mein Vater nicht wenn wieder war ein leises Zischen zu hören gefolgt von einem Stöhnen. Ehe ich reagieren konnte fiel mein Vater in sich zusammen und nach hinten in meine Arme. Gemeinsam mit ihm sank ich zu Boden und riss die Augen auf, als ich den immer größer werdenden Blutfleck auf seinem Pullover sah. „Papa. Bitte nicht.", panisch drückte ich meine Hände auf die Wunde, aber mein Vater lag regungslos vor mir.
Im nächsten Moment war alles schwarz.

Als ich wieder zu mir kam fand ich mich, mit hinter dem Rücken fixierten Händen, auf einem Stuhl wieder. Vor mir stand ein bulliger Mann mit vor der Brust verschränkten Armen und starrte mich an. „Mhhh.", mehr konnte ich nicht sagen, denn ein Klebeband war über meinem Mund geklebt. Der Mann griff in seinen Hemdkragen und brummte: „Boss. Sie ist wach.".
Es vergingen ein paar Minuten in denen ich versuchte mich zu befreien, als die schwere Metalltür hinter dem bulligen Mann aufschwang und Hubert in den Raum kam. Direkt wurden meine Versuche mich zu befreien panischer was meinen Stiefvater ein müdes schmunzeln entlockte. „Sieh an, sieh an. Wen haben wir denn hier?", Hubert umkreiste mich und ich folgte ihm mit meinem Blick so weit ich konnte. „Du bist schwerer zu fangen als ein Schmetterling.", raunte er mir in mein Ohr und trieb mir damit die Tränen in die Augen. „Hast du wirklich gedacht dass wir dich damit durchkommen lassen?", mein Stiefvater baute sich breitbeinig vor mir auf und nahm sich, ohne hinzusehen, seine Armbanduhr ab. Flehend schüttelte ich meinen Kopf der wenige Sekunden später, dank einer heftigen Ohrfeige, zur Seite flog. „Ich hab so viel mit dir vor. Das bedeutet aber, dass ich dir keine Verletzungen zufügen darf. Noch nicht.", mit einem teuflischen Grinsen packte er mein Kinn und sah mir tief in die Augen. „Und glaub ja nicht dass dich jemand retten kommt. Das Handy haben wir entsorgt. Und deinen Vater umgebracht.".
Mit diesen Worten ließ er mich los und ging wieder aus dem Raum. Fassungslos sah ich im hinter und spürte regelrecht wie sich seine letzten vier Worte in jede Faser meines Körpers bohrten. Ich war so schockiert dass ich mich nicht mal großartig wehrte als der bullige Mann die Seile an meinen Fußknöcheln entfernte und mich von Stuhl zog. Ich stolperte hinter ihm her und versuchte mir möglichst viel von dem Weg einzuprägen um im Notfall fliehen zu können.
„Ist sie das?", vor uns tauchte eine Frau mit einem großen Gesichtstattoo auf. „Ja.", antwortete der bullige Mann knapp und schupste mich zu der Frau. „Bleibt es beim Plan?", harkte sie nach und sah mich prüfend an als der Mann nickte. „Ich bin mir sicher dass wir was aus ihr machen können. Sie ist zwar zu fett, aber für alles gibt es einen Fetisch.", informierte die Frau ihr gegenüber und drückte mich in den Raum neben uns.
Direkt glitt mein Blick durch das Zimmer und meine Augen weiteten sich, als mein Blick auf das Bett und die darauf liegenden Kleidungsstücke landete. „Du siehst richtig. Der Boss hat große Pläne mit dir.", säuselte sie und führte mich in den nächsten Raum. Ein Badezimmer.
Als sie meinen Blick wahrnahm fing sie an zu lachen. „Glaubst du wir machen dich nicht sauber? Und diese Sachen kannst du bestimmt nicht anlassen.", sieh stellte mich in mitten des Raumes und zog eine Schere aus einer der Schubladen. Mit großen Augen sah ich sie an und wich von ihr zurück als sie nach meinem Shirt greifen wollte. „Wirst du wohl stehen bleiben?", brummend wollte sie erneut zugreifen, aber ich wich wieder zurück. „Justin! Komm her!", rief sie über ihre Schulter und Sekunden später stand der bullige Typ im Türrahmen.
„Ich sehe schon, dann eben auf die harte Tür.", mit einem zufriedenen Lächeln kam der Mann auf mich zu und packte mich, ehe ich reagieren konnte, am Nacken. Mit wenigen Handgriffen durchschnitt die Frau meine gesamte Kleidung die in Fetzen von meinem Körper fiel und ich somit völlig entblößt vor den beiden stand. Um mich irgendwie verdecken zu können presste ich meine Oberschenkel zusammen was die Frau mit den Augen rollen ließ. Mit einem Stolz zwischen meine Schulterblätter wurde ich in die Dusche geschubst und wäre, wenn mich jemand nicht an den Handgelenken gepackt hätte, mit dem Gesicht gegen die Fliesen gestolpert.
Sekunden später prasselte das lauwarme Wasser auf mich herunter und die Frau wusch mein Körper mit einem alten Küchenschwamm. Auch meine Harre wusch sie und ich kniff meine Augen zusammen und versuchte mir vorzustellen dass Paul bei mir wäre und nicht zwei wildfremden Menschen von denen einer seine Waffe auf meinen Hinterkopf richtete. Unter das Duschwasser mischten sich Tränen der Verzweiflung als die Frau immer wieder abschätzige Kommentare über mich und meinen Körper machte.

Unter dem Radar: Die Frau mit den Eisblauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt